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Am schönsten Arsch der Welt: Bekenntnisse eines Neuseelandreisenden (German Edition)

Am schönsten Arsch der Welt: Bekenntnisse eines Neuseelandreisenden (German Edition)

Titel: Am schönsten Arsch der Welt: Bekenntnisse eines Neuseelandreisenden (German Edition)
Autoren: Bernhard Hoecker
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Einleitung von Bernhard
    Im Jahr 2011 traf es sich, dass einige findige Neuseeländer in Deutschland für ihr Land werben wollten. Man kam auf mich als Testimonial. Erst war mir nicht klar, warum. Aber dann erinnerte ich mich, dass ein Schulkamerad im Auswärtigen Dienst unseres Landes tätig ist. Dessen Frau unterrichtet Kinder in Botswana und hat dort eine argentinische Kollegin, deren Bruder in São Paulo an der neuseeländischen Botschaft arbeitet. Von dort ist es nicht mehr weitnach Wellington. Meine Abenteuerlust, auf dem letzten Stufentreffen Thema, wird er weitergegeben haben, und ein Mitarbeiter im dortigen Ministerium für Tourismus bekam Wind davon.

    Oder die von den Neuseeländern beauftragte deutsche Werbeagentur hat den deutschen Prominentenmarkt erforscht. … Aber das halte ich für unwahrscheinlich.
    Nach Neuseeland zu reisen, war schon immer ein Traum von mir, daher musste ich nicht lange nachdenken und sagte zu.
    Ich ging davon aus, dass die ganze Kampagne, vor Ort gedreht würde. Der gesunde Menschenverstand brachte mich zu dem Schluss, dass man bei Werbung für so etwas wie einen Schokoriegel nicht dorthin reisen muss, wo Kakao angebaut wird. Den könnte man mir auch bequem vor die Haustür schütten. Aber mit einem Land geht das nicht so einfach… Ich musste also hin.
    Es war eine Internet-Werbekampagne geplant, bei der die Besucher einer Website erst Vorschläge über Ziele und Aufgaben machen konnten, und sich anschließend für jeden Tag aus drei dieser Vorschläge durch Abstimmung ein Ziel ergab. Die Idee war, dass ich durchs Land reisen und – während ich so von Ort zu Ort, von Aufgabe zu Aufgabe tingelte – Neuseeland von möglichst vielen Seiten zeigen würde.
    Das war eine Art des Reisens, die ich mir sehr gut vorstellen konnte. Schon immer bin ich gerne mit anderen unterwegs gewesen und ließ mich dabei von deren Ideen treiben, aber ein ganzes Land so zu erleben, das war noch eine Spur ausgefallener und damit spannender.
    Ich liebe die Improvisation auf der Bühne – und erst recht im wahren Leben. Da ich weder an göttliche Vorsehung noch ans Schicksal oder eine andere Art von Vorbestimmung glaube, sondern den Zufall als essenziellen Bestandteil unseres Daseins sehe, war ich von der Idee der Werbeagentur also sehr angetan. Es reizte mich, dass so wenig Planung wie nur irgend möglichbei diesem Projekt vorgesehen war. Damit rannten die Werbemenschen bei mir offene Türen ein – auch wenn es zu jeder »spontanen« Idee ein mehrseitiges Paper gab, in dem alle möglichen Zufälle aufgeführt waren.
    Ich halte es mit anderen Dingen auch so: Eines der Bücher, die ich gerade lese, sollte immer eines sein, das ich niemals selbst aussuchen würde.
    Bis zur Abfahrt war noch viel zu tun. So fand etwa ein Fotoshooting statt, mit dessen Bildern die Internetwerbebanner gestaltet werden sollten.
    Unterdessen starteten wir ein Gewinnspiel, bei dem die Besucher der Website Vorschläge für meine Aufgaben einreichen konnten. Diese kommentierte ich in einem Video- Blog.
    Insgesamt kamen mehrere Tausend Vorschläge zusammen, die erst einmal sortiert werden mussten .
    Erstens nach moralischer Machbarkeit: Wenn da ein Vorschlag lautete: »Laufe nackt durch Auckland und teste die Toleranz der Kiwis«, dann wurde das als moralisch zweifelhaft gestrichen.
    Ein zweites Kriterium für die Beurteilung der Vorschläge war die technische Machbarkeit: »Absolviere einen Bungee-Sprung, aber ohne Gummiseil!«
    Okay, machbar war das, aber wollte man danach Bilder von mir sehen?
    Es gab auch Vorschläge, die wir aufgrund der zeitlichen Begrenzung der Reise leider verwerfen mussten, wie den folgenden: »Nimm dir ein Kanu und fahre einmal um die Nordinsel.«
    Es sollte eben alles an einem Tag zu schaffen sein.
    Die verbliebenen Vorschläge wurden als eine Art Ortswolke über die Karte gelegt, auf der neun markante Basisorte ausgewählt wurden. Letztendlich blieben drei Vorschläge pro Tag und Camp übrig. Diese standen dann 24 Stunden zur Abstimmung, und wir erfuhren um 12h mittags (Ortszeit), für welchen Vorschlag sich die User in Deutschland entschieden hatten.
    Im Oktober war es endlich so weit, und das Team für die Neuseelandreise wurde aufgestellt:
    Ich, das war, beziehungsweise bin ich.
    Renate, die als meine persönliche Agentin arbeitet und mich begleiten sollte. Damit war sie helfende Hand und Fahrerin, kümmerte sich um Maske und Kostüm und war eigentlich immer zur Stelle, wenn Hilfe gebraucht wurde.
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