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Am schönsten Arsch der Welt: Bekenntnisse eines Neuseelandreisenden (German Edition)

Am schönsten Arsch der Welt: Bekenntnisse eines Neuseelandreisenden (German Edition)

Titel: Am schönsten Arsch der Welt: Bekenntnisse eines Neuseelandreisenden (German Edition)
Autoren: Bernhard Hoecker
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Außerdem hatte sie für alle im Team ein offenes Ohr. Tommy, der als Regisseur mitkam, um in Bild und Ton zu beweisen, dass ich die gestellten Aufgaben auch erfüllt hatte. Er besitzt einen sehr schrägen Humor, der mir sehr entgegenkommt. Gleichzeitig kann er auf unvergleichlich spontane Weise visuell Geschichten erzählen.
    Alex, der Kameramann, der mit stoischer Ruhe alles filmen würde, auf das Tommy zeigte.
    Elke, die als Werberin überhaupt erst auf die Idee gekommen war, diesen Neuseelandtrip mit mir umzusetzen. Sie würde ständig an ihrem Laptop sitzen, um jeden Geistesblitz sofort in die Elektronik einzufüttern.
    Jakob, der ebenfalls in der Kreativabteilung der Werbeagentur sein Geld verdiente und meist eine der kleineren Kameras führte, um hier und da noch ein Detail einzufangen. Außerdem brachte er sich ständig mit neuen Ideen ein, die Tommy sehr zupass kamen, weil er sie dann als seine eigenen verkaufen konnte.
    Claudia, die sich als Produktionsleiterin mit voller Energie auf die Organisation von Buchhaltung, Drehgenehmigungen und Logistik werfen würde.
    Dann war noch Katie dabei: Als Mitarbeiterin von »Travel New Zealand« war sie der »Kunde« in persona und wachte mitArgusaugen darüber, dass die Ausführung unseres Auftrags zum Wohle ihres Landes geschah.
    Und zu guter Letzt gehörte natürlich auch Tobi mit zum Team, der seit Langem mein Co-Autor, Techniker und Wissenslexikon zum Anzapfen ist. Leider konnte ich ihn nicht mit nach Neuseeland nehmen, da die Größe der Gruppe begrenzt war – und da ich eh schon zu viel Handgepäck dabeihatte, sah ich auch keine praktikable Möglichkeit, ihn mit zu schmuggeln. Aber im Geiste nahm ich ihn mit. Wir hatten schon so viele gemeinsame Touren hinter uns, dass mir seine fundierten Erklärungen und wortreichen Ermunterungen eigentlich immer im Ohr klingen.
    Deshalb war ich auch sehr gespannt, ob er was zu meinem Reisebericht zu sagen hat. Und das hatte er.

1 | D IE A NKUNFT
    »Ein Europa-Krümel auf der Südhalbkugel«
    ndlich ist es so weit! Wie lange habe ich auf diesen Moment gewartet. Neuseeland war immer schon mein Wunschziel, und nun bin ich da. Und es ist genau so, wie ich es mir vorgestellt hatte: Eine flauschige weiße Wolke steht am sonst azurblauen Himmel. Am Horizont kann ich Berge erkennen; schroffe Felsen, deren Spitzen mit Schnee bedeckt sind, recken sich gen Himmel. Davor ein See, auf dem ein paar Boote ihre Segel gehisst haben. Am rechten Ufer entdecke ich einige Maori, die vor einem ehrwürdigen, alten Versammlungshaus miteinander reden. Auf der linken Seite zieht sich ein unbeschreiblich grüner Wald den Berghang hinauf. So viele verschiedene Pflanzen habe ich noch nie auf einem Fleck gesehen! Vögel drehen ihre Kreise über dem dichten Blätterdach. Ich staune andächtig, der Anblick nimmt mich für einen Augenblick vollkommen gefangen. Ja, so schön ist Neuseeland.
    Zumindest auf dem Bild direkt vor mir in der Ankunftshalle des Flughafens in Auckland.
    Seit Wochen warte ich darauf, diese Landschaft zu sehen, diese Luft zu atmen, fremde Laute zu hören, lokale Spezialitäten zu kosten. Das Erste, was meine Ohren vernahmen, war jedoch die Lautsprecherdurchsage des Flugkapitäns nach der Landung, der erste Geruch das körpereigene Odeur von zwanzig Passagieren, die sich nach zehn Stunden Flug neben mir die Gangway hinunterbewegen. Das Erste, was ich schmecke, ist, ehrlich gesagt … nichts. Weil mein Mund nach 24 Stunden Klimaanlage so trocken ist wie ein drei Jahre altes Puddingteilchen. Und das Erste, was ich sehe, ist ein Hai. Direkt und in Überlebensgröße hängt er am Ausgang des Flughafens. Hätte es kein knuffiger Kiwi oder drolliger Pinguin sein können?

    Zu mehr bin ich noch nicht in der Lage, denn es kommt mir vor, als ob mein ganzer Körper in Aufruhr wäre. Es drückt und ziept nach dem langen Flug allerorten, und ich habe das Gefühl, dass mein Gehirn »Voran, voran!« schreit, während meine Beine viel zu schwer sind, um sich überhaupt in Bewegung zu setzen. Und meine Augenlider scheinen mit diesen kleinen Edelstahlgewichten in Form bunter Früchte behängt zu sein, die meine Mutter gern im Sommer an die Tischdecke des Gartentischs klippste, um diese mit sanfter Kraft gen Erdmittelpunkt zu ziehen.
    Trotz des nasskalten Novembers, der Köln meteorologisch von der nördlichsten Stadt Italiens in die südlichste Metropole Norwegens verwandelt, wird mir ganz warm ums Herz, wenn ich deinen Bericht von der sommerlichen
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