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Alles auf eine Karte

Titel: Alles auf eine Karte
Autoren: M Murnane
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auf mich wartete.
    Ende …?
    *
    SCHE-HERZ ! Ich meine, hallo? Als würde ich mich tatsächlich Hals über Kopf in die Ehe stürzen, nachdem man mir in letzter Zeit ständig Vorträge gehalten hat, ich könnte auch ohne Mann glücklich sein und sollte mich nicht darum kümmern, was die anderen tun.
    Also, Folgendes ist an diesem Tag nach unserem Spaziergang wirklich passiert:
    Um siebzehn Uhr stand ich mit McKenna im Tiburon Golf Club in Marin und ließ den Blick über die saftigen grünen Hügel und die Wasserfälle im Umland gleiten, und sie war es, die das Brautkleid trug, nicht ich. Immerhin, ich hatte mir tatsächlich die Haare zu einem Knoten hochstecken lassen. Etwa zweihundert Gäste hatten auf den weißen Stühlen Platz genommen, um der Vermählung von McKenna und Hunter beizuwohnen. Das Wetter war perfekt, die Temperatur betrug angenehme zweiundzwanzig Grad.
    Die Zeremonie war schlicht und sehr ergreifend. Die beiden hatten ihre Ehegelübde eines schönen Sonntagmorgens beim Frühstück im International House of Pancakes verfasst, und als sie sie nun mit einer Kombination aus Humor und Romantik vortrugen, gelang es ihnen, die Gäste zum Lachen und zum Weinen zugleich zu bringen. Auch ich war zu Tränen gerührt.
    Jake war mein Begleiter. Wir waren erst seit ein paar Wochen zusammen (und ich würde trotzdem kurz nach der Hochzeit zum ersten Mal alleine in Urlaub fahren), aber wir verstanden uns blendend. Mal sehen, was die Zukunft für uns in petto hatte. Bislang lief es jedenfalls ganz wunderbar, und ich genoss jede Minute mit ihm – und genau darauf kommt es schließlich an, oder?
    Shane und Kristina waren auch auf der Hochzeit. Wir waren damals nach meinem Überraschungs-Blinddate mit Jake noch alle zusammen um die Häuser gezogen. Um Mackies Junggesellinnenabschied gebührend zu feiern, hatten wir sogar einen Stripclub für Frauen besucht. Wir hatten Shane bekniet, sich zu den Tänzern auf der Bühne zu gesellen, doch er hatte sich geweigert, aus Angst davor, dass am nächsten Tag Fotos von seinem Auftritt im Internet kursieren könnten. Merke: Man weiß, dass man wirklich berühmt ist, wenn man sich nicht mehr so ohne weiteres in der Öffentlichkeit betrinken und die Sau raus lassen kann.
    Ich glaube, die Vorstellung, einem Menschen die ewige Treue zu schwören, machte Hunter nicht halb so nervös wie die Aussicht, Shane Kennedy kennenzulernen. Und als in der Klinik bekanntwurde, dass Shane unter den Hochzeitsgästen sein würde, zogen Hunters Freunde doch tatsächlich in Erwägung, ihre Einladungen zu verscherbeln, um mit dem Erlös ihre Studentenkredite abzubezahlen. Männer!
    Als es nach dem Traugottesdienst Zeit für das Hochzeitsmahl war, nahm ich neben McKenna am Brauttisch Platz. Das Blumengesteck aus weißen Rosen war bewusst flach gestaltet, so dass sich alle am Tisch Sitzenden problemlos sehen und unterhalten konnten.
    McKenna nippte an ihrem Champagner und beugte sich zu mir herüber. »Ist es nicht unglaublich, dass ich verheiratet bin?«, flüsterte sie.
    Ich legte ihr eine Hand auf den Arm. »Meinen Glückwunsch, SÜSSE, du hast es getan!«
    »Süße, steh mir bei.« Sie schüttelte lachend den Kopf.
    In diesem Augenblick trat Hunter hinter sie und legte ihr die Hände auf die nackten Schultern.
    »Worüber wird denn hier getuschelt, ihr beiden?«, wollte er wissen.
    »Darüber, was für ein Glückspilz ich bin, Schatz.« Sie ergriff seine Hände und zog ihn zu sich heran.
    »Lügnerin.« Er setzte sich lachend neben sie.
    Dann wurde das Essen aufgetragen, wie man so schön sagt. Der Lachs war ein Gedicht, und diejenigen, die sich für das Prime-Rib-Steak entschieden hatten, waren gleichermaßen begeistert. Auch der Wein, den Mackie und ich zum Essen ausgesucht hatten, kam sehr gut an (wobei, mal ehrlich, wer sagt schon Nein zu Gratis-Wein)?
    Das Einzige, was an diesem Abend nicht planmäßig lief, war das Anschneiden der Hochzeitstorte. Diesen Teil habe ich nämlich leider verpasst, weil ich mal für kleine Trauzeuginnen musste. Mist. Aber wenigstens musste ich diesmal nicht unter der Tür durchrutschen. Und dann wurde es Zeit, das Tanzbein zu schwingen. Zum Dinner und den Cocktails hatte ein Streichquartett die Hintergrundmusik geliefert, danach legte ein DJ auf, der – erraten – auf den Sound der 80er Jahre spezialisiert war. Als nach ein paar Songs die ersten Takte von Bizarre Love Triangle von New Order erklangen, sprang ich begeistert auf.
    »Oh, wow, das ist eine absolut
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