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Alles auf eine Karte

Titel: Alles auf eine Karte
Autoren: M Murnane
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Ich brachte kein Wort heraus.
    »Waverly, es gibt viele schöne Frauen auf der Welt, und Sie sind zweifellos eine von Ihnen. Aber nur allzu oft trügt der Schein, und ich finde es unheimlich schwierig, eine Frau zu finden, die mehr ist als nur schön. Eine, deren wahre Schönheit sich mit keiner Kamera einfangen lässt. Das wollte ich Ihnen damals auf der JAG -Party sagen.«
    »Ach, ja?«, murmelte ich.
    Ich hatte schon wieder Schwierigkeiten, ihn anzusehen.
    Er beugte sich noch weiter über den Tisch und lächelte. »Ja. Ich war auf der Suche nach einer Frau, die nicht nur attraktiv sondern auch intelligent und geistreich und unabhängig und bodenständig ist. Eine, die charakterlich genauso toll ist, wie sie aussieht.«
    Ich schluckte schwer. »Ach, ja?«
    Er massierte mit dem Daumen meine Handfläche. »Ich war auf der Suche nach einer Frau wie Ihnen.«
    »Ich bin intelligent und geistreich und … all das?«, kiekste ich.
    Er nickte. »Sie sind anders als die anderen Frauen, Waverly, das wusste ich schon, als wir die ersten Worte miteinander gewechselt hatten. Ich habe keine Ahnung, woran es genau liegt, aber irgendetwas an Ihnen fasziniert mich einfach.«
    »Ach, ja?«
    »Vielleicht ist es Ihr Sarkasmus. Oder Ihre lächerlichen und doch süßen Beobachtungen. Oder Ihre Angewohnheit, einfach zu sagen, was Ihnen durch den Kopf geht. Oder das Funkeln in Ihren Augen, wenn Sie lachen.«
    Ich konnte keinen Finger rühren.
    »Vielleicht hat es aber auch gar nichts damit zu tun.« Er drückte meine Hände. »Vielleicht liegt es ja lediglich daran, dass ich, wenn ich Sie sehe, nur noch daran denken kann, wie gern ich Sie küssen würde.«
    »Mich?«, flüsterte ich.
    Er kam langsam näher. »Ja, Sie. Sie haben etwas ganz Besonderes an sich, und ich bin wild entschlossen herauszufinden, was es ist.«
    »Ach, ja?«
    Er kam noch näher. »Ja«, sagte er leise.
    Ich atmete einmal tief durch und sah ihm in die Augen.
    »Jake?«
    »Ja?« Unsere Nasen waren nur noch ein paar Zentimeter voneinander entfernt.
    »Darf ich Sie etwas fragen?«
    Er nickte.
    »Ist Ihnen schon mal aufgefallen, dass ich Sie sehr gern habe?«, flüsterte ich.
    Er legte mir einen Finger auf die Lippen und lächelte. »Pst.«
    Ich lächelte zurück und schloss die Augen. Ich … schmolz dahin.
    Und dann küsste mich Wendall P. Feldman.

 

    Du fragst dich, ob es auch im wirklichen Leben ein »und sie lebten glücklich bis ans Ende ihrer Tage« geben kann?
    Du lebst nur einmal, Süße, also sieh zu, dass das Märchen wahr wird!
    KAPITEL 24
    Am Tag der Hochzeit war es ungewöhnlich warm, also machte ich mit McKenna vor dem Gang zum Altar noch einen letzten Spaziergang. Wir trafen uns um zehn vor Peet’s Coffee. Um zwei Uhr wurden wir von der Hair-Stylistin und der Visagistin erwartet, wir hatten also jede Menge Zeit. Nachdem wir unzählige Frisuren ausprobiert hatten, waren wir zu dem Schluss gekommen, dass sie ihre Haare offen tragen und ich mir meine zu einem Knoten hochstecken lassen würde.
    Ach ja, und ich würde eine Tiara tragen.
    Kleiner Scherz.
    Während wir den Hügel hinuntermarschierten, ließ ich den Blick über die Segelboote draußen auf dem Meer gleiten. »Hey, Mackie, was meinst du, wie oft haben wir diesen Weg wohl schon miteinander zurückgelegt?«
    »Hm, gute Frage. Keine Ahnung. Ein paar hundertmal bestimmt.«
    »Wow. Das sind viele, viele Kilometer. Man möchte doch meinen, dass sich das wenigstens ansatzweise in meinen Waden widerspiegelt.« Ich sah auf meine Beine hinunter.
    Sie lachte. »Wohl wahr.«
    »Ich kann mir mein Leben ohne dich und unsere Morgenspaziergänge gar nicht mehr vorstellen«, sagte ich.
    Sie stemmte die Hände in die Hüften. »Jetzt werd mir bloß nicht rührselig, klar? Ich will bei der Hochzeit keine Kaninchenaugen haben.«
    Ich verpasste ihr einen Klaps auf den Arm. »Im Ernst, Mackie. Ich will, dass du weißt, wie wichtig du mir bist.«
    »Schon gut, schon gut. Ich kann mich auch nicht mehr an ein Leben ohne dich erinnern. Und vor allem will ich mir eine Zukunft ohne dich nicht vorstellen.«
    »Glaub mir, deswegen brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Zumal ich mich vielleicht bald bei dir einquartieren muss, falls sich mein Entschluss, den Job bei K.A. Marketing zu kündigen, als Fehlentscheidung entpuppt.«
    »Ach, Unsinn. Deine Grußkarten sind doch ein Riesenerfolg.«
    »Danke. Aber mal ehrlich, Mackie, ohne deine Freundschaft würde ich vertrocknen und vom Wind davongetragen werden wie ein leeres
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