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Alles auf eine Karte

Titel: Alles auf eine Karte
Autoren: M Murnane
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murmelte ich.
    In diesem Augenblick hielt die Limousine an, und wir hörten, wie Malcolm ausstieg. Gleich darauf öffnete sich eine der hinteren Türen. Scotty stellte sein Glas ab und erhob sich.
    »Ich bin gleich wieder da, Waverly. Es dauert nicht lange.« Er stieg aus dem Wagen und schloss die Tür hinter sich.
    Ich lehnte mich auf der üppig gepolsterten Ledersitzbank zurück. Träumte ich? Was ging hier vor?
    Fünf Minuten später schwang die Tür auf, und Scotty nahm wieder neben mir Platz. Er hielt eine Samtschatulle in der Hand.
    »So, nun haben wir alles.« Er lächelte mich an.
    »Und was kommt jetzt?«, fragte ich mit einem flüchtigen Blick auf die Schatulle und griff nach meinem Glas.
    »Jetzt fahren wir zu einem hervorragenden Italiener im East Village, meine Schöne. Dort erwartet dich ein romantisches Dinner bei Kerzenschein, von dem du hoffentlich genauso entzückt bist wie ich von dir.«
    Ich stellte meinen Champagner wieder ab und sah ihm geradewegs in die Augen.
    »Scotty, du bist mir noch eine Antwort schuldig.«
    »Was denn für eine Antwort?«
    »Wir sind seit Jahren miteinander befreundet. Warum hast du mir nie gesagt, dass du doch nicht schwul bist?«
    Er legte mir eine Hand auf den Arm.
    »Herzchen, wer behauptet denn, dass ich nicht schwul bin?«
    Was?
    »Was?«
    »Was was?«
    »Du bist nicht hetero?«, fragte ich.
    »Nein, ich bin nicht hetero.«
    »Du bist also nach wie vor schwul?«
    Er lachte. »Ja, ich bin nach wie vor schwul.«
    »Aber warum …?«
    Ich presste mir die Hand auf den Mund. »Oh, nein.«
    »Was ist?«, fragte er.
    »Du bist nur aus Mitleid hier.«
    »Wie meinst du das?«
    »Du hast mich ersteigert, weil du geahnt hast, dass es sonst keiner tun würde.«
    »Waverly …«
    »Damit ich nicht so enttäuscht bin. Stimmt’s? Ich wusste es. Oh, Mann, ich bin so eine Niete.«
    Er ergriff meine Hand. »Waverly, beruhige dich.«
    Ich starrte ihn an.
    »Es ist nicht so, wie du denkst«, sagte er.
    »Ach, nein?«, fragte ich.
    Er schüttelte den Kopf. »Nein.«
    »Bist du sicher?«
    Er lachte. »Ja, meine Liebe, ich bin sicher.«
    »Aber warum hast du mich dann ersteigert?«
    Er lehnte sich zurück und nippte an seinem Champagner. »Wer behauptet denn, dass ich dich ersteigert habe?«
    Hä?
    »Du hast mich nicht ersteigert?«
    Er schüttelte den Kopf. »Nein.«
    »Und warum verbringen wir zwei dann den heutigen Abend zusammen?«
    »Wer behauptet denn, dass wir zwei den Abend zusammen verbringen werden?«
    Häää?
    »Schluss jetzt mit den Faxen, Scotty. Ich will endlich wissen, was hier gespielt wird!«
    »Ich habe dir doch gesagt, dass der heutige Abend perfekt für dich werden soll, nicht wahr?«
    Ich nickte. »Ja, hast du.«
    »Und ich habe dir gesagt, ich müsste nur noch etwas abholen, damit es der perfekte Abend für dich wird, nicht wahr?«
    Ich nickte wieder und schielte auf die Schatulle, die neben ihm lag. »Ja, hast du.«
    »Und habe ich dich jemals angelogen?«
    »Nicht, dass ich wüsste.«
    »Nun, ich habe es bislang nicht getan, und ich werde auch jetzt nicht damit anfangen.« Er drückte noch einmal auf den Knopf, der die schwarze Scheibe herunterfahren ließ. »Also, was meinst du, soll ich unserem Fahrer die Adresse des Restaurants nennen, damit er uns hinfahren kann?«
    Ich blickte auf die Samtschatulle und dann nach vorn zu der schwarzen Scheibe, die sich langsam öffnete. Durch die Windschutzscheibe sah ich das Schild des Plaza Hotels. Wir waren wieder beim Hotel angelangt?
    Dann drehte sich der Fahrer um.
    Ich schnappte zum zweiten Mal nach Luft.
    Es war gar nicht mehr Malcolm, der da hinter dem Lenkrad saß.
    »Hallo, Waverly.«
    »Hallo, Jake«, hauchte ich.
    *
    Noch ehe ich begriffen hatte, was geschehen war, hörte ich jemanden an die Fensterscheibe klopfen. Scotty öffnete die Tür, und Shane und Kristina steckten den Kopf herein.
    »Hallo, Scotty!«, sagte Shane.
    Kristina lächelte. »Hallo, Waverly.«
    »Hallo zusammen«, sagte Jake, der inzwischen ausgestiegen war und nun neben mir auf dem Rücksitz Platz nahm.
    Ich sah verwirrt von Jake zu Scotty und dann zu Shane und Kristina.
    »Wie kommt der denn …?«, flüsterte ich.
    »Ich werde Ihnen alles erklären«, sagte Jake.
    »Er wird dir alles erklären.« Shane deutete auf Jake.
    »Er wird dir alles erklären.« Scotty drückte mein Knie und deutete ebenfalls auf Jake.
    Dann steckten McKenna und Andie die Köpfe zur Tür herein. »Schicker Wagen«, bemerkte Andie.
    »Mackie? … Andie? Was zum
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