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Im Schloss der Traeume

Im Schloss der Traeume

Titel: Im Schloss der Traeume
Autoren: Stephanie Howard
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1. KAPITEL
    „Du hast vielleicht ein Glück, Carrie Dunn! Ich wünschte, ich könnte ein paar Monate in diesem kleinen Paradies verbringen!"
    Carrie lächelte ihrer Freundin Louise zu. Sie saßen ganz vorn auf der Terrasse des exklusiven Restaurants, in dem sie zu Abend aßen. Da es auf einem Hügel lag, hatte man einen phantastischen Ausblick. Weiter unten funkelten die Lichter der Stadt, deren rote Ziegeldächer sich deutlich gegen den Sternenhimmel abzeichneten. In der Ferne sah man die beleuchteten Ecktürme des Palazzo Verde, eines rosaroten alten Steingebäudes, und ganz unten den kleine n Yachthafen, wo die Boote auf dem glitzernden Wasser schaukelten.
    „Nein, es ist nicht schlecht", bestätigte Carrie. „Ich glaube, ich werde mich damit abfinden." Als sie Louises Blick begegnete, warf sie den Kopf zurück und lachte.
    „Kannst du mir sagen, wie es eine junge Frau aus Boulder in Colorado hierher verschlagen hat?"
    Die Antwort darauf kannten sie beide. Sie, Carrie Dünn, die älteste Tochter eines Filialeiters und seiner Frau, war in das glanzvolle Herzogtum San Rinaldo am Mittelmeer gereist, um dort hart zu arbeiten. Allerdings hatte sie es vor noch nicht allzu langer Zeit nur dem Namen nach gekannt. Sie hatte darüber in Hochglanzmagazinen gelesen, denn San Rinaldo war bekannt für seinen Wein und das wunderschöne Porzellan, als Tummelplatz des Jet-set und, last, not least, für die schillernde herzogliche Familie, die es regierte.
    Die Montecrespi, die im Palazzo Verde residierten - der Herzog Damiano und seine Frau, sein Bruder Graf Leone, ein notorischer Playboy, und ihre jüngere Schwester Lady Caterina machten nämlich ständig Schlagzeilen. Sogar Carrie, die sich normalerweise nicht für derartige Dinge interessierte, hatte schon einiges über den flotten Grafen und seine zahlreichen Eroberungen gehört.
    Was Carrie in das sonnenverwöhnte Herzogtum verschlagen hatte, waren jedoch nicht der Klatsch darüber und der Glanz, der ihm anhaftete. „Keine Angst, ich verspreche dir, dass es mir nicht zu Kopf steigen wird", versicherte sie nun ihrer Freundin. „Du kannst morgen ganz beruhigt nach New York zurückkehren. Ich bin nur hergekommen, um zu arbeiten."
    „Oh, ich weiß, dass es dir nicht zu Kopf steigen wird." Louise blickte sie offen an.
    „Du bist nicht der Typ." Sie kannte Carrie sehr gut. Nachdem sie sich ebenfalls umgeschaut hatte, lachte sie. „Ich frage mich bloß, wie du an einem Ort wie diesem überhaupt an Arbeit denken kannst."
    Carrie wollte gerade erwidern, dass sie ständig an ihre Arbeit dachte, doch das laute Stimmengewirr, das sich in diesem Moment am Ende der Terrasse erhob, lenkte sie ab. Als sie sich neugierig umwandte, sah sie, dass ein besorgt wirkender. Kellner auf ihren Tisch zueilte.
    Händeringend blieb er vor ihnen stehen und wandte sich an Carrie.
    „Verzeihung, Signorina, aber uns ist ein sehr bedauerlicher Irrtum unterlaufen. Dieser Tisch hier ... Den hätte man Ihnen nicht geben dürfen. Er war bereits reserviert, wissen Sie ..." Unglücklich schaute er zu der lärmenden Gruppe junger Leute am Ende der Terrasse. „Ihr Tisch und der daneben ... Diese Leute haben ihn bereits vor einiger Zeit reserviert. Es tut mir wirklich sehr leid, aber Sie müssen sich woanders hinsetzen ..."
    „Und was ist, wenn wir das nicht wollen?"
    Eigentlich war es nicht ihre Art, so unhöflich zu reagieren, doch in dieser Situation fühlte Carrie sich im Recht.
    „Meine Freundin und ich essen gerade", protestierte sie. „Es käme uns wirklich sehr ungelegen."
    Außerdem passte es ihr nicht, ausgerechnet diesen jungen Leuten zuliebe umgesetzt zu werden, die den Tisch ganz sicher nicht reserviert hatten. Offenbar handelte es sich um Prominente, denn sie wirkten ziemlich aufgeblasen. Ihre Haut begann zu prickeln, als Carrie einen jungen Mann auf englisch an den Kellner gewandt rufen hörte: „Na los, worauf warten Sie? Sagen Sie ihnen, dass sie hinten auf der Terrasse sitzen können."
    Was für ungehobelte Typen! Wütend blickte Carrie in ihre Richtung. „Vielleicht sollten die sich hinten auf die Terrasse setzen", sagte sie leise.
    „Komm, lass uns aufstehen", drängte Louise. „Wir sind sowieso fast fertig, und ich möchte kein Theater haben."
    Louise hasste derartige Situationen, das wusste Carrie. Außerdem hatte sie sich mit diesem Restaurantbesuch bei ihrer Freundin bedanken wollen, Louise war nämlich geschäftlich in Rom gewesen und hatte auf dem Rückweg in die Staaten
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