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2123 - Wahnzeit

Titel: 2123 - Wahnzeit
Autoren: Unbekannt
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Wahnzeit
     
    Ein Pfauchone ohne Ehre - er treibt die Galaxis an den Rand des Abgrunds
     
    von Ernst Vlcek
     
     
     
Die Hauptpersonen des Romans:
     
    Soner - Der Prinzenkrieger steht einer Unzahl von Feinden gegenüber.  
    Sihame - Die Ehefrau des Prinzenkriegers versucht ihrem Gemahl zu helfen.  
    Riddyn - Der Pfauchonische Prophet muss eine unangenehme Weissagung aussprechen.  
    Anthysaphe - Das Mitglied der Koshy-Shyna führt den Kampf gegen den Prinzenkrieger.  
    Ronald Tekener - Der Smiler wartet an Bord der SOL auf neue Informationen.  
     
     
    PROLOG
     
    Liebeslied
    Ein Jahr bloß musste ich zuwarten, bis ich Soner für immer in die Arme schließen durfte.
    Obwohl viel für mich zu tun war, mich auf dieses wunderbare Ereignis vorzubereiten, gab es dazwischen viele Stunden und Tage des Müßigganges. Dies war die Zeit der inneren Einkehr und der bangen Vorfreude, die sich schier zu Ewigkeiten dehnte.
    Zwischendurch suchte mein Bruder, Prinzenkrieger Sabal, der Herr des Morgens und Herrscher über die Ukkhar-Kmi, mich immer wieder auf, um mich über den neusten Stand der Verhandlungen zu unterrichten.
    „Ich versuche, Prinzenkrieger Soner zu einigen Zugeständnissen zu bewegen", berichtete er mir. „Aber ich kann ihn einfach nicht dazu bringen, das Hochzeitszeremoniell in meinen Palast zu verlegen."
    Was kümmerten mich solche Details! Da ich doch nur die Sehnsucht hatte, endlich mit dem Mann vereinigt zu werden, den ich liebte, dessen Bild ich stets vor Augen hatte.
    Das Bild eines Pfauchonen, der stattlich und bestimmend war und doch auch zärtlich und einfühlsam sein konnte. Dessen Blicke mich umgarnten und förmlich verschlangen und gleichzeitig hätschelten, mir Vertrauen und Liebkosung vermittelten. Ein Pfauchone mit Persönlichkeit und Charisma, aber ohne Dünkel und Herrschaftswahn. Ein starker Mann, dessen größte Stärke es war, anderen Liebe geben zu können. Der mich über alles lieben konnte.
    Und diesen einmaligen Pfauchonen hatte ich in Soner gefunden, als er noch der Prinz des Lichts gewesen war.
    Ich wollte nichts von den Querelen hören, die irgendwelche Verhandlungen über unwichtige Bedingungen betrafen.
    Doch dann war es endlich so weit. Ich kam als verhüllte Braut nach Kazién, in den Palast des Lichts auf den Hügeln über der Gläsernen Stadt. Begleitet von meinem Bruder Sabal und dessen großem Gefolge. Noch bevor ich meinem zukünftigen Gemahl begegnete, wurden die anderen Prinzenkrieger vorgestellt, die der Einladung zu diesem Fest gefolgt waren. Sie waren alle gekommen, vom Herrn des Schlafes bis zum Herrn des Göttlichen Glücks. Und alle hatten sie Präsente mitgebracht, die diesem Ereignis angemessen waren.
    Danach stimmten die Pfauchonischen Propheten ihre feierliche Liturgie an, in deren Verlauf Prinzenkrieger Soner, der Mann meines Lebens, den Thronsaal betrat. Er war prunkvoll gekleidet, und zwei Schwerter in funkelnden Scheiden flankierten seine Hüften. Ich nahm das nur am Rande wahr, denn ich sah nur Soner selbst.
    Er war jeden Fingerbreit ein Prinzenkrieger. Aber als sich unsere Blicke trafen, da spürte ich Wärme und Zärtlichkeit für mich.
    Ich bekam von dem stundenlangen Zeremoniell kaum etwas mit. Ich war wie in einem Rausch. Ich kam erst wieder zu mir, als ich mit meinem Gemahl Soner in einem Beiboot in den Orbit flog, wo wir an Bord seines Schlachtschiffes KIJAKAN gehen wollten.
    Ich merkte ihm seine Begierde an, mich endlich in die Arme nehmen zu wollen und sich mit mir zu vereinigen. Aber er hielt an sich, denn unser Flug zum Flaggschiff gehörte zum offiziellen Teil des Hochzeitszeremoniells.
    Im Orbit bildeten die rund 100.000 Schlachtschiffe des Prinzenkriegers ein Spalier, jedes mit einem Durchmesser von 1720 Metern. Es dauerte endlos, bis wir mit dem Beiboot das Spalier abgeflogen hatten und in einen Hangar der KIJAKAN schwebten.
    Von hier aus brachte mich mein Gemahl per Transmitter geradewegs in seine Gemächer. Und hier ließ er endlich alle Hemmungen fallen und widmete sich nur noch mir. Er war so zärtlich und einfühlsam wie in meinen Vorstellungen.
    Seine Hände waren so sanft wie die Flügelschläge von Schmetterlingen, während er mich entkleidete. Er stockte nur einmal. Als ich schon völlig nackt war, wollte er mich auch des goldenen Leibgurtes entledigen, der mich unter den Brüsten umspannte.
    Doch da legte ich fest meine Hände darauf und verlangte: „Beraube mich bitte nicht meiner Seele, Soner!"
    Seine Hände zuckten zurück.
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