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Allein mit dem Teufel: Roman (German Edition)

Allein mit dem Teufel: Roman (German Edition)

Titel: Allein mit dem Teufel: Roman (German Edition)
Autoren: Erin Duffy
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Brille, eine Mardi-Gras-Kette, die mir Marchetti in meiner Anfangszeit gekauft hatte, eine Flasche Advil, ein Steiftierschwein, das quiekte, wenn man es drückte, und das von einem anonymen Bewunderer stammte, und der Magnet, den Chick mir als Andenken von den Bermudas mitgebracht hatte. Kleine Juxartikel von meinen Freunden. Sie waren viel mehr wert als die Aktien, die ich gerade in den Sand gesetzt hatte, besonders dieser Tage.
    »Du hast einfach gekündigt? Du bist heute Morgen auf gewacht und bist zur Arbeit gegangen wie jeden Tag und hast spontan beschlossen zu kündigen?«, fragte Liv verblüfft.
    »Ganz so einfach war es nicht, aber so ungefähr, jawohl.«
    »Ich fasse es nicht, dass du dich einfach verdünnisierst!« Patty fuchtelte wie wild mit den Armen, und hätte sie keinen Hosenanzug angehabt, hätten die Leute sie bestimmt für verrückt gehalten. »Ich bin total sauer auf dich, mir fehlen glatt die Worte!«
    »Du bist sauer? Patty, ich sitze hier mit einem Pappkarton vor mir und bin arbeitslos. Du solltest wirklich etwas mehr Mitgefühl zeigen. Zusätzlich habe ich noch meine Krankenversicherung verloren und über fünfzigtausend Dollar in Aktien eingebüßt. Glaubst du wirklich, dass es angemessen ist, auf mich böse zu sein?«
    »Und was ist mit mi r ? Wie soll ich ohne dich mit Darth Vader klarkommen? Womöglich ist dies der schlimmste Tag meines Lebens. Ich muss jetzt den Lunch immer ganz allein besorgen, oder, noch schlimmer, zusammen mit Baby Gap. Hast du auch nur einmal daran gedacht?«
    »Guter Einwand. Es muss ganz schön schlimm sein, in deiner Haut zu stecken.«
    »Ja. Du egoistisches Luder.«
    »Tut mir leid, Patty. Was hat Darth gesagt, als er zum Desk zurückkam?«
    »Nichts! Ich hätte nicht gewusst, was passiert ist, wenn du mich nicht angerufen und gebeten hättest, deine Sachen einzusammeln.«
    »Typisch. Kaum ist man weg, ist es, als wäre man nie da gewesen.«
    »Das stimmt nicht. Der arme Drew ist fast ausgerastet bei der Vorstellung, einen total ätzenden Nachbarn zu kriegen, und Reese dir zu Ehren hat Bacon-Burger zum Lunch bestellt. Du musst sie anrufen. Sie sind ziemlich am Boden zerstört, dass du dich nicht verabschiedet hast.«
    »Noch jemand?« Ich war mir nicht ganz sicher, warum es mich überhaupt interessiert. Aber ich wollte es wissen.
    »Er hat nichts gesagt, aber ich glaube, er ist bestürzt. Ich habe einen Blick riskiert, als ich aus dem Büro ging, und er sah aus, als hätte ihm jemand einen unerwarteten Schlag versetzt. Er befürchtet, glaube ich, dass er dich nie wiedersieht.«
    »Wird er auch nicht.«
    Arschloch.
    »Was hast du jetzt vor?«, wollte Patty wissen.
    »Keine Ahnung. Ich habe wirklich keine Ahnung, was ich als Nächstes mache, und das passiert mir zum ersten Mal. Obgleich ich ziemlich sicher bin, dass ich gleich ausflippe.« Die Realität wurde mir langsam bewusst: ICH HABE MEINEN VERDAMMTEN JOB GEKÜNDIGT .
    »Ich bin ja so stolz auf dich!«, sagte Liv und legte ihren Kopf schief, so als würde sie mit einer Dreijährigen reden. »Du hast viel für diesen Job aufgegeben, und das Einzige, was du dafür bekommen hast, waren Geld und ein paar gute Freunde. Das war es nicht wert.«
    »Ich weiß. Aber wir befinden uns in einer Rezession. Im Augenblick wird es nicht leicht sein, einen anderen Job zu finden.«
    Annie griff nach meiner Hand: »Ich glaube, das ist das Tollste, was du je für dich selbst getan hast. Du hast das Richtige getan. Das Glas ist halb voll, nicht halb leer.«
    »Da wir gerade von halb leer sprechen, kann mir bitte jemand nachschenken?« Ich schob mein Glas näher an die Flasche Pinot und trommelte mit den Fingern auf dem Tisch.
    Annie fuhr fort mit ihren aufmunternden Worten: »Ich meine es ernst! Ich wundere mich immer noch, wie lange du es dort ausgehalten hast. Jetzt kannst du etwas ganz Neues ausprobieren. Die Rezession zwingt viele Menschen dazu, ihr Leben zu überdenken und es neu zu ordnen und zu ändern. Genau genommen ist es eine tolle Gelegenheit.«
    Ich klappte mein Handy auf, um zu überprüfen, ob mir jemand gesimst hatte. Drew und Reese. Ich hatte Cromwell gerade erst verlassen und vermisste sie jetzt schon schrecklich. Meine Freunde am Desk waren das Einzige, was ich ungern hinter mir ließ. Nun ja, sie und meine Aktien.
    »Also, ich muss gehen. Ich habe vor, morgen früh mal ohne den üblichen Kater aufzuwachen«, sagte ich und stand auf.
    »Können wir nicht noch eine Flasche bestellen?«, fragte Liv, während Patty
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