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Allein mit dem Teufel: Roman (German Edition)

Allein mit dem Teufel: Roman (German Edition)

Titel: Allein mit dem Teufel: Roman (German Edition)
Autoren: Erin Duffy
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missmutig den Pappkarton auf dem Fußboden beäugte.
    »Nein! Ich muss los.«
    »Wohin? Hast du noch was vor?«
    »Gewissermaßen. Erinnert ihr euch noch an den Barmann aus dem Tortilla Flats?«
    »Ja?«, fragte Liv begierig.
    »Er hat gerade in einem italienischen Lokal in der Carmine Street angefangen. Ich habe ihn vorhin angerufen, und er hat mich gefragt, ob ich heute Abend nicht mal vorbeischauen möchte. Ich habe zugesagt.«
    »Sieh an! Du hast den adretten Will gegen einen tätowierten Barkeeper geswapt … Du bist schon eine völlig neue Alex geworden!«
    »Hör auf! Das Einzige, was ich geswapt habe, ist mein Firmen ausweis gegen einen Arbeitslosenbescheid. Wirklich famos.«
    »Ich glaube es immer noch nicht, dass ich dich morgen nicht sehe!« Patty umarmte mich zum Abschied. Ich musste die Tränen zurückhalten. Ich entwickelte mich langsam zu einer Heulsuse.
    »Du wirst es prima machen, Patty! Lass dir ja nichts anderes einreden. Sag allen, dass ich sie jetzt schon vermisse.«
    »Das beruht auf Gegenseitigkeit«, schniefte sie und winkte mir traurig hinterher.
    Ich leitete den Taxifahrer durch die gewundenen Straßen von West Village. Es war ziemlich frisch für August, und ich beschloss, ein paar Blocks früher auszusteigen, zu Fuß zu gehen und in vollen Zügen meine neue Freiheit zu genießen.
    Mein Handy klingelte, und auf dem Display erschien die Nummer, die mich früher vor Angst erzittern ließ. Heute Abend brachte sie mich zum Lächeln.
    »Hallöchen, Boss!«
    »Ist es wahr?«
    »Wie hast du so schnell davon erfahren?«, fragte ich.
    »Alex, ich mag ja nicht mehr dein Boss sein, aber ich weiß immer noch alles, was in dieser Firma vor sich geht.«
    »Natürlich.« Ich lachte und genoss es unglaublich, mich mit Chick zu unterhalten, ohne mich von dem Abhängigkeitsverhältnis einer Untergebenen zu ihrem Chef eingeschränkt zu fühlen.
    »Und, hast du wirklich Darth Vader gesagt, er soll sich selbst ficken?«
    »Nein! Das erzählt man sich? Ich bin einfach gegangen. Es war alles in allem nicht sehr dramatisch.«
    »Dazu gehört Mut, Alex. Ich bin stolz auf dich.«
    »Dass ich gekündigt habe?«
    »Nein, nicht deswegen. Ich habe mit Will geredet. Er hat mir alles von Rick und seinen Avancen erzählt. Ich bin stocksauer, dass du mir nie ein Wort davon erzählt hast.«
    »Du hattest wirklich keine Ahnung, dass er mich belästigt hat?«
    Ich hörte, wie er seufzte. »Ich wusste, dass er dich immer gern ein bisschen aufgezogen hat, aber das ist nun mal seine Art. Er macht es bei jedem, und ich hatte ja ein Auge auf dich. Ich schätze, bei dem allgemeinen Chaos auf den Märkten war ich nicht aufmerksam genug. Es tut mir leid. Ich hatte keine Ahnung, dass es so aus dem Ruder gelaufen ist. Du hättest es mir sagen müssen, als er die Grenze überschritten hat.«
    »Das wollte ich auch, aber anfangs hatte ich befürchtet, dass du derjenige warst, von dem er meine Nummer hat.«
    »Du hättest es besser wissen müssen, Alex. Ich dachte, ich hätte mich gut um dich gekümmert.«
    »Hast du auch. Du warst ein guter Boss.«
    »Das höre ich gern. Das bringt mich zu dem zweiten Grund meines Anrufs. Ich habe das Angebot, ein anderes Team zu leiten. Ich kann dir noch nicht sagen, wo, weil mein Vertrag noch nicht ganz ausgehandelt ist, aber wie fändest du es, wieder für mich zu arbeiten? Ich sorge auch dafür, dass du dieses Mal gleich einen eigenen Schreibtisch bekommst.«
    »Du bietest mir einen Job an? Ich muss mich nicht mal bewerben?«
    »Ich weiß seit Langem alles, was ich über dich wissen muss,Girlie.«
    »Ich fühle mich geschmeichelt, Chick, wirklich. Ich würde liebend gern wieder für dich arbeiten, aber tatsächlich denke ich darüber nach, etwas ganz anderes auszuprobieren.«
    »Was gibt es denn anderes? Kannst du etwas anderes? Hast du heimliche Talente, die ich nicht kenne? Jodeln vielleicht?«
    »Nein.«
    »Einen Tambourstock wirbeln?«
    »Nein.«
    »Feuerschlucken?«
    »Nein!«
    »An was hast du dann gedacht? Willst du wieder an die Uni? Gar keine schlechte Idee. Du könntest deinen Master machen. Ich schreibe dir eine Empfehlung für Harvard.«
    »Eigentlich nicht. Ich habe nicht daran gedacht, weiterzu studieren. Ich habe die eine oder andere Idee. Ich sage es dir, wenn meine Pläne sich konkretisieren.«
    »Unsinn! Du sagst es mir jetzt.«
    Ich schwieg.
    »Erzähl mir bitte nicht, dass du eine dieser verbitterten Zicken wirst, die die Street verlassen und dann ein Buch darüber schreiben. Ich
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