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Alex Cross 8 - Mauer des Schweigens

Alex Cross 8 - Mauer des Schweigens

Titel: Alex Cross 8 - Mauer des Schweigens
Autoren: James Patterson
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Gott! Ich kannte sie nicht, aber ich wusste, woher sie gekommen waren und wer sie geschickt hatte – entweder, um mir zu folgen, oder, um Hutchinson umzubringen.
    Die Ghost Shadows waren hier.
    Tran Van Luus Leute hatten mich beschattet – oder Hutchinson.
    Sie sprachen vietnamesisch. Ich verstand kein Wort. Zwei packten den General und warfen ihn zu Boden. Dann traten sie ihm gegen den Kopf, die Brust, in den Bauch und in die Genitalien. Er schrie vor Schmerzen, aber sie traten und prügelten weiter auf ihn ein, als hörten sie ihn nicht.
    Mich ließen sie in Ruhe. Aber ich machte mir keine Illusionen – ich war Augenzeuge von alledem. Ich lag da, das Gesicht gegen den Boden gepresst. Ich beobachtete den Angriff von dem am tiefsten liegenden Punkt aus. Die Misshandlung des Generals schien irreal und unmenschlich zu sein. Jetzt traten sie auch Colonel Walker und den anderen Soldaten. Tote treten ! Einer zückte ein gezahntes Messer und schnitt Hutchinson ein Stück Haut ab. Sein Schrei drang gellend durch die Nacht.
    Es war klar, dass sie den General verletzen, aber nicht töten wollten. Sie wollten foltern und terrorisieren, um ihm Todesangst einzujagen.
    Einer von Luus Männern holte eine Strohpuppe hervor, und warf sie auf Hutchinson. Dann stach er den General in den Unterbauch. Wieder schrie Hutchinson. Die Bauchwunde war tödlich. Aber die Folter würde weitergehen, und am Schluss würden sie unsere Leichen bemalen.
    Ich glaube an Rituale und Symbolismus und an Rache.
    Das hatte mir Tran Van Luu im Gefängnis gesagt.
    Schließlich kam einer seiner Männer zu mir. Um mich zu schützen, rollte ich mich zusammen. Jetzt konnte mich niemand mehr retten. Ich kannte den Plan der Ghost Shadows – alles vernichten, Rache für die Ahnen, die ermordet, aber nie bestattet worden waren.
    »Wollen Sie zusehen oder weggehen?«, fragte der Mann.
    Seine Stimme klang verblüffend ruhig. »Sie sind frei, Detective. Sie können gehen.«
    Ich schaute ihm in die Augen. »Ich möchte gehen.«
    Der Ghost Shadow half mir auf die Beine, nahm mir die Handschellen ab und führte mich fort. Er warf mir einen Lappen zu, damit ich mich sauber machen konnte. Ein zweiter Mann brachte meine Kleidung und Schuhe. Beide behandelten mich mit großem Respekt.
    Dann brachte man mich zum Tor von West Point bei der 9W, wo man mich freiließ. Ich hatte keinen Zweifel, dass Tran Van Luu das ausdrücklich befohlen hatte.
    Ich rannte los, um für General Hutchinson und seine Männer Hilfe zu holen, wusste aber, dass ich zu spät kam. Fußsoldat hatte sie getötet.
114
    Ron Burns erreichte mich schließlich am nächsten Nachmittag zu Hause. Ich war oben in meinem Arbeitszimmer und betrachtete durchs Erkerfenster die Fifth Street und die Nachbarschaft.
    Jannie versuchte unten auf dem Rasen Klein-Alex Fangen beizubringen und ließ sogar den kleinen Bruder gewinnen. Das würde nicht lange gut gehen.
    »Alex, ich habe gerade mit Spezialagent Mel Goodes telefoniert«, sagte Ron Burns. »Er hat mich aus einem kleinen Ort in New York State angerufen, aus Ellenville. Haben Sie je von Ellenville gehört?«
    »Nein, aber ich glaube, ich war vor kurzem dort«, antwortete ich. »Stimmt das?«
    »Ja, das stimmt«, sagte Burns. »Dorthin hat man sie von West Point aus verschleppt.«
    »Was hat denn Agent Goodes in Ellenville gemacht?«, wollte ich wissen.
    »Die örtliche Polizei hat uns gerufen. Sie stand vor einem Rätsel und war entsetzt über die Schweinerei, die Jäger aus der Gegend dort in den Bergen heute Morgen gefunden haben.«
    »Das kann ich mir gut vorstellen. Drei Mordopfer. Ein grotesker Tatort. Wie bei einem Ritualmord.«
    »Drei unidentifizierte männliche Leichen. Die Einheimischen sind völlig schockiert. Sie haben den halben Berg abgesperrt.
    Die Opfer hatten am ganzen Körper Schnittwunden und Spuren von Verbrennungen durch Stromstöße. Im ersten Polizeibericht steht, sie seien ›missbraucht Schrägstrich verbrannt‹ worden.
    Die Gesichter waren bemalt.«
    »Rot, weiß und blau.«
    Ich hörte jetzt nur noch halb zu. Jannie brachte Klein-Alex bei, wie man beim Fangen verliert . Er fing an zu weinen. Sie nahm ihn auf den Arm und drückte ihn an sich. Dann schaute sie zu meinem Fenster herauf und winkte. Sie hatte alles unter Kontrolle. Das war Jannie.
    Inzwischen dachte ich an Folter, Terrorismus und Dinge, die im Namen des Krieges geschehen. Dschihad. Was auch immer.
    Wann würde das alles aufhören? Wahrscheinlich nie oder so lange nicht, bis
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