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Alex Cross 8 - Mauer des Schweigens

Alex Cross 8 - Mauer des Schweigens

Titel: Alex Cross 8 - Mauer des Schweigens
Autoren: James Patterson
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möchte Ihnen sagen, was ich über An Lao weiß.«
    Hutchinson hob die Hand. »Ich sage Ihnen, was Sie nicht wissen, Mister. Sie wissen nicht, wie die Armee funktioniert, und Sie scheinen auch nicht viel über das Leben in einflussreichen Kreisen zu wissen. Das hier ist nicht Ihre Kragenweite.
    Verlassen Sie sofort mein Haus. Jetzt. Bringen Sie Ihre Scheißgeschichten zur Washington Post .«
    »Starkey, Griffin und Brownley Harris waren militärische Profikiller unter Ihrem Kommando in Vietnam«, begann ich.
    Der General runzelte die Stirn und schüttelte den Kopf. Doch dann schien er sich entschieden zu haben, mich anzuhören. Er setzte sich. »Ich habe keine Ahnung, wovon Sie reden. Ich habe von diesen Männern noch nie gehört.«
    »Sie haben Teams mit jeweils zehn Mann ins An-Lao-Tal geschickt, um die Vietnamesen einzuschüchtern. Es war ein Guerillakrieg, und ihre Leute hatten den Befehl, sich wie Guerillas zu benehmen. Sie begingen Morde und Verstümmelungen. Sie schlachteten Zivilisten ab. Sie hatten eine Visitenkarte – sie bemalten ihre Opfer rot, weiß oder blau. Aber das Ganze geriet außer Kontrolle, nicht wahr, General?«
    Jetzt lächelte Hutchinson. »Wo haben Sie diese lächerliche Scheiße ausgegraben? Sie haben ja eine abartige Fantasie. Und jetzt ziehen Sie ab, verdammt noch mal.«
    Ich fuhr fort. »Sie haben die Unterlagen darüber vernichtet, dass diese Männer je in An Lao waren. Das trifft auch auf die drei Profikiller zu – Starkey, Griffin und Harris –, die Sie hingeschickt hatten, um die Schweinerei zu beseitigen. Dadurch bin ich zum ersten Mal der Vertuschung auf die Spur gekommen. Sie haben mir gesagt , dass sie dort waren, aber in ihren Personalakten stand es anders.«
    Den General schien nicht zu interessieren, was ich sagte.
    Aber das war alles Theater. Am liebsten wäre ich aufgesprungen und hätte ihn verprügelt, bis er mir die Wahrheit sagte.
    »Die Unterlagen sind aber nicht vernichtet worden, General«, fuhr ich fort.
    Jetzt hatte ich seine volle Aufmerksamkeit. »Was, zum Teufel, reden Sie da?«
    »Was ich gesagt habe. Die Unterlagen wurden nicht vernichtet. Ein Späher vom ARVN namens Tran Van Luu meldete die Gräueltaten seinem kommandierenden Offizier. Und der war niemand anderer als Colonel Owen Handler. Selbstverständlich hörte niemand Luu zu, deshalb stahl er Kopien der Unterlagen – und brachte sie zu den Nordvietnamesen .
    Bis 1987 wurden die Unterlagen in Hanoi aufbewahrt. Dann verschaffte sich die CIA Kopien. Ich habe meine Kopien vom FBI und von der vietnamesischen Botschaft. Also kenne ich mich vielleicht doch ein bisschen in den einflussreichen Kreisen Washingtons aus. Ich weiß sogar, dass man überlegt, Sie in den Generalstab zu versetzen. Aber bestimmt nicht, wenn diese Schweinereien bekannt werden.«
    »Sie sind verrückt«, stieß Hutchinson hervor. »Sie haben ja völlig den Verstand verloren.«
    »Ach ja? In den Jahren achtundsechzig und neunundsechzig begingen zwei Teams von je zehn Männern über hundert Morde an Zivilisten in Dörfern – und das unter Ihrem Kommando.
    Sie haben die Befehle erteilt. Als die Teams außer Kontrolle gerieten, haben Sie Starkey und seine Männer hingeschickt, um die Schweinerei zu beseitigen. Unglücklicherweise brachten sie ebenfalls Zivilisten um. Vor kurzem gaben Sie den Befehl, Colonel Handler zu töten. Handler kannte Ihre Rolle in Vietnam. Ihre Karriere wäre ruiniert gewesen, vielleicht wären Sie sogar ins Gefängnis gewandert.
    Sie sind selbst mit Starkey, Harris und Griffin ins An-Lao-Tal gegangen. Sie waren dort. Sie sind für alles verantwortlich, was sich dort abspielte. Ja, Sie waren dabei, und damit waren es vier blinde Mäuse.«
    Unvermittelt drehte sich Hutchinson in seinem Sessel um.
    »Walker, Taravela«, sagte er, »Sie können jetzt hereinkommen.
    Wir haben von diesem Bastard mehr als genug gehört.«
    Zwei Männer traten durch eine Seitentür ein. Beide hatten die Waffen gezückt und zielten auf mich.
    »Jetzt können Sie nicht mehr weg, Dr. Cross«, erklärte Colonel Walker. »Sie werden nicht mehr nach Hause kommen.«
112
    Man fesselte mir die Hände auf dem Rücken. Dann schob man mich nach draußen. Die beiden bewaffneten Männer verstauten mich im Kofferraum eines dunklen großen Wagens. Ich lag da wie ein zusammengerollter Teppich. Für einen Mann meiner Größe gab es wenig Platz.
    Ich spürte, wie der Wagen über Hutchinsons Einfahrt rollte, dann über ein Abflussgitter weiter auf die
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