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Alex Cross 8 - Mauer des Schweigens

Alex Cross 8 - Mauer des Schweigens

Titel: Alex Cross 8 - Mauer des Schweigens
Autoren: James Patterson
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General sprechen wollen, Sir?«
    »Ich fürchte, nein. Aber ich bin sicher, dass der General mich trotzdem empfangen wird. Er weiß, wer ich bin.« Ich setzte mich in einen Polstersessel an der Wand. »Ich werde hier auf den General warten.«
    Der Soldat am Empfang war eindeutig frustriert. Er war es nicht gewöhnt, dass Zivilisten ungehorsam waren, besonders nicht in General Hutchinsons Büro. Er dachte nach, griff dann zum schwarzen Telefon auf dem Schreibtisch und rief jemanden an, der in der Kette des Kommandos höher gestellt war.
    Ich nahm das als gutes Omen, ein notwendiger nächster Schritt.
    Es dauerte einige Minuten, bis sich die schwere Holztür hinter dem Schreibtisch öffnete. Ein Offizier in Uniform erschien und marschierte direkt zu mir.
    »Ich bin Colonel Walker, General Hutchinsons Adjutant. Sie können wieder gehen, Detective Cross«, sagte er. »Der General kann Sie heute nicht empfangen. Sie haben hier keine Jurisdiktion.«
    Ich nickte. »Aber ich habe wichtige Informationen, die General Hutchinson unbedingt hören sollte. Es geht um Geschehnisse während seines Kommandos im An-Lao-Tal. Das war siebenundsechzig bis einundsiebzig, aber besonders im Jahr neunundsiebzig.«
    »Ich versichere Ihnen, dass der General kein Interesse hat, Sie zu treffen oder alte Kriegsgeschichten zu hören.«
    »Ich habe einen Termin bei der Washington Post wegen dieser Informationen«, sagte ich. »Ich dachte, der General sollte die Beschuldigungen vorher hören.«
    Colonel Walker nickte, schien aber nicht übermäßig beeindruckt oder besorgt zu sein. »Wenn Sie jemand in Washington haben, der sich Ihre Geschichten anhören will, sollten Sie zu ihm gehen. Und jetzt verlassen Sie bitte das Gebäude, sonst muss ich Sie hinausbegleiten lassen.«
    »Nicht nötig, dass Sie Ihre Männer rufen«, sagte ich und stand auf. »Ich kann mich sehr gut selbst hinausbegleiten.«
    Ich verließ das Gebäude und ging zu meinem Auto. Ich stieg ein und fuhr langsam die Hauptstraße hinauf, die West Point durchquert, und dachte angestrengt darüber nach, was ich als Nächstes tun sollte. Schließlich parkte ich an einer Seitenstraße, die von hohen Ahornbäumen und Eichen gesäumt war und von der aus ich einen herrlichen Blick auf den majestätischen Hudson hatte.
    Dort wartete ich. Der General wird mit mir sprechen.
111
    Es war schon dunkel, als ein schwarzer Ford Bronco in die Auffahrt eines großes Hauses im Kolonialstil einbog, das von Ulmen und einem hohen Palisadenzaun umgeben war.
    General Mark Hutchinson verließ seinen Dienstwagen. Die Innenbeleuchtung erhellte sein Gesicht ein paar Sekunden lang.
    Er sah überhaupt nicht besorgt aus. Warum sollte er auch? Er war in mehreren Kriegen gewesen und hatte alles überlebt.
    Ich wartete ungefähr zehn Minuten, bis er im Haus die Lichter eingeschaltet hatte. Ich wusste, dass Hutchinson geschieden war und allein lebte. Eigentlich wusste ich inzwischen viel über den General.
    Ich ging die Vordertreppe hinauf, so wie ich nachmittags die Stufen zum Büro des Generals hinaufgegangen war. Mit den gleichen entschiedenen Schritten. Gnadenlos, unaufhaltsam, stur wie die Hölle. Ich würde heute mit Hutchinson reden, ganz gleich, wie. Ich musste eine Sache zum Abschluss bringen.
    Schließlich war es mein letzter Fall.
    Ich betätigte den eisernen Türklopfer, eine Göttin mit Flügeln, die ich eher für peinlich als einladend hielt.
    Schließlich kam Hutchinson in einem blau karierten Sporthemd und Khakihosen mit Bügelfalte zur Tür. Er wirkte wie ein leitender Angestellter, der von einem lästigen Vertreter an der Tür erwischt worden war. Offensichtlich war er über die abendliche Störung alles andere als glücklich.
    »Ich werde Sie wegen unbefugten Eindringens festnehmen lassen«, sagte er, als er mich sah. Wie ich dem Soldaten am Empfang gesagt hatte – der General kannte mich.
    »Das können Sie gerne tun …« Ich bahnte mir an ihm vorbei einen Weg durch die Eingangstür. Hutchinson war ein breitschultriger Mann, aber Mitte sechzig. Er versuchte nicht, mich aufzuhalten, berührte mich nicht einmal.
    »Haben Sie nicht schon genug Ärger gemacht?«, fragte er.
    »Meiner Meinung nach reicht es.«
    »O nein, ich habe gerade erst angefangen.«
    Ich ging in ein großes Wohnzimmer und setzte mich. Hier standen weiche Couchen und Messingstehlampen. Die Vorhänge waren in warmen Blau- und Rottönen gehalten. Ich nehme an, der Geschmack seiner Exfrau.
    »Es wird nicht lange dauern, General. Ich
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