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Alex Cross 8 - Mauer des Schweigens

Alex Cross 8 - Mauer des Schweigens

Titel: Alex Cross 8 - Mauer des Schweigens
Autoren: James Patterson
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ausführen lassen.
    »Da ist noch etwas«, sagte Luu und lächelte. Dieses Lächeln war schrecklich – eine Grimasse – ohne Freude. »Kyle Craig lässt sie grüßen. Wir unterhalten uns oft. Wir sprechen sogar zuweilen über Sie. Kyle meint, Sie sollten uns stoppen, solange Sie dazu noch imstande sind. Er sagt, Sie sollten uns beide überführen.« Er lachte, als man ihn aus der Zelle führte. »Sie sollten uns tatsächlich stoppen, Detective.«
    »Hüten Sie sich vor Kyle«, sagte ich. »Er ist niemandes Freund.«
    »Ich auch nicht«, sagte Tran Van Luu.
108
    Sobald man Luu abgeführt hatte, brachte man Kyle Craig in den Raum in der Isolationseinheit des Todeszellentrakts. Ich wartete auf ihn. Alarmglocken schrillten.
    »Ich hatte damit gerechnet, dass du mich besuchen würdest, Alex«, sagte er, als drei bewaffnete Wachen ihn hereinführten.
    »Du enttäuschst einen nie.«
    »Immer einen Schritt voraus, richtig, Kyle?«, fragte ich.
    Er lachte, ohne eine Spur von Fröhlichkeit. Dann betrachtete er die Zelle und die Wachposten. »Offensichtlich nicht. Nicht mehr.«
    Kyle saß mir gegenüber. Er war unglaublich hager und schien seit meinem letzten Besuch noch mehr an Gewicht verloren zu haben. Ich spürte, dass sich die Gedanken in seinem Kopf überschlugen.
    »Man hat dich erwischt, weil du erwischt werden wolltest«, sagte ich. »Das ist offensichtlich.«
    »O Gott, erspare mir dein Psychogelaber. Wenn du als Dr.
    Cross, der Psychologe, gekommen bist, kannst du gleich wieder gehen. Du langweilst mich, dass ich heulen könnte.«
    »Ich habe als Detective der Mordkommission gesprochen«, sagte ich.
    »Das ist schon besser, schätze ich. Als frömmelnder Bulle kann ich dich ertragen. Als Seelenklempner taugst du nicht viel, aber das ist auch kein ordentlicher Beruf. Mir hat die Psychologie noch nie was gebracht. Ich habe meine eigene Philosophie: Töte alle und lass Gott sie sortieren. Analysiere das mal.«
    Ich sagte nichts. Kyle hatte sich schon immer gern reden hören. Wenn er Fragen stellte, dann oft nur deshalb, um sich über die Antworten lustig zu machen. Er liebte nichts mehr, als zu ködern und zu spotten. Ich bezweifelte, dass er sich geändert hatte.
    Schließlich lächelte er. »Ach, Alex, du bist ja so gescheit.
    Manchmal kommt mir der grauenvolle Gedanke, dass du immer einen Schritt voraus sein könntest.«
    Ich hielt seinen Blick fest.
    »Das glaube ich nicht, Kyle.«
    »Aber du verbeißt dich wie ein Höllenhund. Gnadenlos. Habe ich Recht?«
    »Darüber denke ich nicht viel nach. Wenn du es sagst, wird es schon stimmen.«
    Seine Augen verengten sich. »Jetzt bist du gönnerhaft, das mag ich nicht.«
    »Wen schert es, was du magst?«
    »Hm. Gute Antwort. Das muss ich mir merken.«
    »Ich habe beim letzten Mal gefragt, ob du mir bei Tran Van Luu und den Morden helfen kannst, an denen er beteiligt ist.
    Hast du deine Meinung geändert? Ich nehme an, dass draußen immer noch ein Mörder frei umherläuft.«
    Kyle schüttelte den Kopf. »Ich bin nicht Fußsoldat. Ich bin nicht derjenige, der dir hilft. Manche Geheimnisse werden nie gelüftet. Weißt du das immer noch nicht?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Du hast Recht. Ich bin gnadenlos.
    Ich werde versuchen, auch dieses Geheimnis zu lösen.«
    Da klatschte Kyle in die Hände. »Das ist unser Junge. Du bist einfach perfekt, Alex. Was bist du doch für ein Idiot. Geh schon, finde deinen Mörder.«
109
    Sampson erholte sich am Strand von Jersey mit Billie Houston als seiner persönlichen Krankenschwester. Ich rief ihn fast jeden Tag an, erzählte ihm aber nicht, was ich über Sergeant Ellis Cooper und die anderen erfahren hatte.
    Außerdem rief ich täglich Jamilla an, manchmal sogar mehrmals, oder sie rief mich an, abgesehen davon schickten wir uns E-Mails. Die Entfernung, die uns trennte, wurde immer mehr zu einem Problem. Keiner von uns wusste eine zufrieden stellende Lösung. Könnte ich je mit meiner Familie nach Kalifornien ziehen? Könnte Jamilla nach Washington ziehen? Darüber mussten wir uns von Angesicht zu Angesicht unterhalten – und zwar bald.
    Nachdem ich aus Colorado zurückgekehrt war, verbrachte ich ein paar Tage in Washington mit Arbeit. Ich wusste, dass ich noch eine wichtige Reise machen musste, aber ich musste mich darauf vorbereiten. Zweimal messen, einmal schneiden, hatte mir Nana immer gepredigt.
    Ich verbrachte unzählige Stunden am Computer mit Lexis, aber auch der militärischen Databasis, ACIRS und dem juristischen System RISS.
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