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Alex Cross 8 - Mauer des Schweigens

Alex Cross 8 - Mauer des Schweigens

Titel: Alex Cross 8 - Mauer des Schweigens
Autoren: James Patterson
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werden!«
    Unvermittelt erhob sich Sergeant Ellis Cooper auf der Anklagebank. Den Zuschauern im Gerichtssaal stockte der Atem.
    Er war eins neunzig groß und kräftig gebaut. Mit fünfundfünfzig Jahren betrug seine Taillenweite immer noch achtzig Zentimeter, wie zu der Zeit, als er achtzehn Jahre alt war und in die Armee eingezogen wurde. Er trug seine grüne Ausgehuniform, und unter den Orden an seiner Brust waren auch das Purpurne Verwundetenabzeichen, das Kreuz für besondere Verdienste und ein Silberstern. Er sah beeindruckend aus, selbst als mutmaßlicher Mörder in einem Gerichtssaal. Dann sprach er mit klarer, weithin hallender Stimme.
    »Ich habe weder Tanya Jackson noch eine der beiden anderen armen Frauen umgebracht. Ich habe an jenem Abend das Haus nicht betreten. Ich habe nie Leichen blau angemalt. Ich habe nie jemanden getötet, außer für mein Land. Ich habe diese Frauen nicht getötet. Ich bin unschuldig! Ich bin ein Kriegsheld, um Gottes willen.«
    In Sekundenschnelle war Sergeant Cooper über das hölzerne Türchen vor ihm gesprungen, hatte sich auf Marc Sherman gestürzt, diesen zu Boden geworfen und ihm mit der Faust ins Gesicht und auf die Brust geschlagen.
    »Du Lügner, du elender Lügner!«, schrie Cooper. »Warum willst du mich umbringen ?«
    Als die Marshals des Gerichts Cooper schließlich überwältigt hatten, waren das Hemd des Bezirksstaatsanwalts zerfetzt und sein Gesicht blutig.
    Marc Sherman kam mühsam auf die Beine, dann drehte er sich zu den Geschworenen. »Muss ich noch mehr sagen? Das Urteil lautet schuldig. Dieses Ungeheuer muss ausgelöscht werden.«
2
    Die wahren Mörder hatten das geringe Risiko auf sich genommen und waren als Zuschauer am letzten Prozesstag in North Carolina erschienen. Sie wollten die Urteilsverkündung auf keinen Fall verpassen.
    Thomas Starkey war der Anführer. Der ehemalige Army Ranger Colonel war immer noch durch und durch Soldat. Er sah so aus, sprach so und ging so.
    Brownley Harris war seine Nummer zwei und immer noch so untertänig dem Colonel gegenüber, wie er es bereits in Vietnam gewesen war und wie er es bis zum Jüngsten Tag bleiben würde – oder was wahrscheinlicher war, bis beide starben.
    Warren Griffin war immer noch das »Kid«, was irgendwie komisch war, da er inzwischen neunundvierzig Lenze zählte.
    Nachdem die Geschworenen zur Beratung hinausgeschickt worden waren, brauchten sie keine zweieinhalb Stunden bis zur Urteilsfindung. Sergeant Ellis Cooper würde vom Staat North Carolina wegen Mordes hingerichtet werden.
    Der Bezirksstaatsanwalt hatte brillante Arbeit geleistet – und den falschen Mann verurteilen lassen.
    Die drei Mörder stiegen in einen dunkelblauen Wagen, der in einer der engen Straßen vor dem Gerichtsgebäude parkte.
    Thomas Starkey ließ den Motor des schweren Wagens an.
    »Hat jemand Hunger?«, fragte er.
    »Durst«, erklärte Harris.
    »Geil auf Weiber«, sagte Griffin und stieß sein verrücktes Lachen aus.
    »Jetzt essen und trinken wir erst mal – und danach halsen wir uns vielleicht ein bisschen Ärger mit den Weibern auf. Was meint ihr? Um unseren großen Sieg zu feiern. Auf uns !«, schrie Colonel Starkey, als er die Straße entlangfuhr, die vom Gericht fortführte. » Auf die drei blinden Mäuse !«
Erster Teil
    Der letzte Fall
3
    An jenem Morgen kam ich gegen sieben Uhr zum Frühstück hinunter und gesellte mich zu Nana und den Kindern, die bereits am Tisch saßen. Da Klein-Alex angefangen hatte zu gehen, war alles in der Küche »kindersicher« gemacht worden.
    Plastiksicherheitsschlösser, Riegel und überall Steckdosenabdeckungen. Durch das Kindergeplauder, die klirrenden Löffel in den Müslischüsseln und Damon, der seinem kleinen Bruder beizubringen versuchte, wie man Himbeeren spuckte, war die Küche beinahe so laut wie die Polizeistation an einem Samstagabend.
    Die Kinder aßen aufgeblasene, nach Schokolade schmeckende Cerealien und tranken dazu Schokoladenmilch. Bei dem Gedanken an so viel Schokolade morgens um sieben schüttelte ich mich. Nana und ich aßen Spiegeleier und Mehrkorntoast und tranken Kaffee.
    »Heute ist ein so schöner Tag«, sagte ich, als ich mich zu ihr setzte, »dass ich ihn nicht durch Bemerkungen über das schokoholische Frühstück vermiesen will, das meine beiden lieben Kinder als Morgenstärkung einnehmen.«
    »Gerade hast du eine Bemerkung gemacht«, sagte Jannie schlagfertig.
    Ich zwinkerte ihr zu. Sie konnte mir heute die gute Laune nicht verderben. Der Mörder,
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