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Alex Cross 8 - Mauer des Schweigens

Alex Cross 8 - Mauer des Schweigens

Titel: Alex Cross 8 - Mauer des Schweigens
Autoren: James Patterson
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das Superhirn genannt, war gefangen und verbrachte den Rest seiner Tage in einem Hochsicherheitsgefängnis in Colorado. Mein zwölfjähriger Damon machte weiterhin große Fortschritte – in der Schule und als Sänger im Washingtoner Knabenchor. Jannie hatte angefangen, Ölbilder zu malen. Sie führte ein Tagebuch mit für ein Mädchen ihres Alters erstaunlich hübschen Zeichnungen und Bildern. Auch bei Klein-Alex wurde langsam seine Persönlichkeit erkennbar – er war ein süßer Junge und fing mit dreizehn Monaten an zu gehen.
    Vor kurzem hatte ich eine Kollegin, Jamilla Hughes, kennen gelernt, mit der ich mehr Zeit verbringen wollte. Das Problem war, dass sie in Kalifornien lebte und ich in Washington D.C.
    Doch das war meiner Meinung nach keineswegs ein unüberwindliches Hindernis.
    Ich würde Zeit haben, herauszufinden, wie Jamilla und ich zueinander standen. Heute wollte ich den Polizeichef George Pittman treffen und aus dem Polizeidienst ausscheiden. Danach wollte ich mir ein paar Monate freinehmen.
    Später würde ich vielleicht wieder eine Privatpraxis als Psychologe eröffnen oder beim FBI eintreten. Das Büro hatte mir ein Angebot gemacht, das sowohl schmeichelhaft als auch verlockend war.
    Lautes Klopfen an der Küchentür. Dann öffnete sie sich, und John Sampson stand da. Er wusste, was ich heute vorhatte, und wollte mir wohl seine Unterstützung zukommen lassen.
    Manchmal bin ich so einfältig, dass ich kotzen könnte.
4
    »Hallo, Onkel John«, sagten Damon und Jannie wie aus einem Mund und grinsten dämlich. Angesichts von wahrer Größe benehmen sie sich meist albern, und so fühlten sie sich dann auch bei John Sampson.
    Er ging zum Kühlschrank und betrachtete Jannies jüngstes Kunstwerk. Sie bemühte sich, die Figuren eines neuen Cartoon-Zeichners zu kopieren, Aaron McGruder, der früher an der Universität von Maryland gewesen war und jetzt in mehreren Zeitungen veröffentlicht wurde. Huey und Riley Freeman, Caesar und Jazmine DuBois klebten alle am Kühlschrank.
    »Möchtest du ein paar Eier? Ich kann dir Rühreier mit Cheddar-Käse anbieten«, sagte Nana und war bereits aufgestanden.
    Für Sampson würde sie alles tun. So war es, seit wir zehn und Freunde geworden waren. Sampson ist wie ein zweiter Sohn für sie. Seine Eltern saßen den Großteil der Zeit, während er aufwuchs, im Gefängnis, und Nana erzog ihn sozusagen.
    »Nein, nein«, lehnte er schnell ab und bat sie, sich wieder zu setzen. Aber als sie zum Herd ging, meinte er: »Ja, Nana, Rühreier. Und Roggentoast wäre nicht zu verachten. Ich bin halb verhungert, und niemand kann so ein Frühstück wie du machen.«
    »Das ist die reine Wahrheit.« Sie lachte und schaltete den Herd ein. »Du hast Glück, dass ich eine Lady von der alten Schule bin. Ihr alle habt Glück.«
    »Das wissen wir, Nana.« Sampson lächelte. Dann wandte er sich an die Kinder. »Ich muss mit eurem Vater sprechen.«
    »Heute quittiert er den Polizeidienst«, sagte Jannie altklug.
    »Das habe ich gehört«, meinte Sampson. »Alle Welt spricht darüber. Wahrscheinlich ist es die Schlagzeile auf der Titelseite der Post und kommt im Fernsehen in den Morgennachrichten.«
    »Ihr habt gehört, was Onkel John gesagt hat. Verschwindet.
    Ich liebe euch. Raus!«, sagte ich.
    Jannie und Damon verdrehten die Augen und warfen uns finstere Blicke zu, aber sie standen auf, packten die Bücher in die Schulranzen und machten sich auf den Weg zur Sojourner-Truth-Schule, die an der Fifth Street ungefähr fünf Blocks von unserem Haus entfernt liegt.
    »Lasst euch ja nicht einfallen, so aus der Tür zu gehen. Küssen !«, sagte ich.
    Sie kamen zu mir und küssten Nana und mich pflichtgemäß.
    Dann gaben sie auch Sampson einen Kuss. Es ist mir scheißegal, was in dieser kalten, unsentimentalen Welt vor sich geht – in unserem Haus halten wir es so! Wahrscheinlich wurde Bin Laden als Kind nicht oft genug geküsst.
    »Ich habe ein Problem«, erklärte mir Sampson, nachdem die Kinder gegangen waren.
    »Darf ich mithören?«, fragte Nana vom Herd her.
    »Selbstverständlich«, antwortete Sampson. »Nana, Alex, ich habe euch doch von einem guten Freund aus den Zeiten in der Armee erzählt. Er heißt Ellis Cooper und ist nach all den Jahren immer noch in der Armee. Zumindest war er es. Man hat ihn schuldig gesprochen, drei Frauen außerhalb der Kaserne getötet zu haben. Ich hatte von alldem keine Ahnung, bis mich Freunde angerufen haben. Er hat mir nichts davon erzählt, weil es ihm
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