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1146 -  ›Zombie 2000‹

1146 - ›Zombie 2000‹

Titel: 1146 - ›Zombie 2000‹
Autoren: Jason Dark
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»Das war Mist, Mist, Mist!« brüllte der rotgesichtige Mann mit der Schiebermütze und fasste sich für einen Moment gegen den Kopf, als könnte er nicht glauben, was er sah.
    Der hochgetürmte Stapel mit den Kisten wackelte verdächtig. Sein Kollege, dieser verdammte Idiot, hatte die letzte Ladung nicht richtig aufgesetzt. Es war zu einem Ungleichgewicht gekommen. Der Kerl schien völlig besoffen zu sein.
    Die gestapelten Kisten sahen aus wie ein Turm. Mit Hilfe des Gabelstaplers waren sie hochgetürmt worden. Der Gabelstapler rollte, seine beiden Gabeln senkten sich dabei, und der Fahrer fuhr ziemlich schnell, denn auch er musste das kommende Unheil gesehen haben.
    Nichts hielt die Kisten mehr auf. Sie schwankten auch nicht mehr von einer Seite zur anderen, denn nun hatten sie das Übergewicht bekommen und drifteten nach links hin ab.
    Es gab keine unsichtbaren Hände, die sie aufgehalten hätten. Es war auch keine Wand oder Mauer vorhanden, die den Stapel stoppen würden. Er war auf dem Weg nach unten.
    Flynn, der Mann mit der Schiebermütze, rannte weg, um sich in Deckung zu bringen. Er war der Vorarbeiter in der Halle. Wenn etwas passierte, machte man ihn verantwortlich. Und jetzt würde etwas passieren, und es würde verdammten Ärger geben.
    Er schaute sich nicht einmal um. Er dachte auch nicht mehr nach, fand einen sicheren Platz, blieb dort stehen und drehte sich dann um.
    Der Stapel fiel. Völlig normal, dennoch kam es Flynn wie zeitverzögert vor. Er erlebte alles wie in Großaufnahme und in Zeitlupe. Sein Herz schlug viel schneller, der Magen krampfte sich zusammen, und auch fluchen konnte er nicht mehr. Es war ein Schauspiel, das er sich nie gewünscht hatte, und nun nicht mehr gestoppt werden konnte.
    Die oberste Kiste löste sich als erste vom Stapel, als hätte sie einen besonderen Schwung bekommen. Flynn wusste selbst nicht, weshalb er gerade sie so genau beobachtete, aber sie segelte der Innenwand als erste entgegen und krachte auch voll mit ihr zusammen.
    Sie flog auseinander. Das Holz hatte der Wucht nicht standhalten können. Die Teile regneten zu Boden, während die anderen Kisten ebenfalls fielen, nicht aber mit diesem gewaltigen Schwung, der die andere Kiste nach vorn geschleudert hatte.
    Der Höllenlärm schien die Lagerhalle zertrümmern zu wollen. Ein irres Durcheinander breitete sich auf dem Holzboden aus. Da lagen die Bretter zwischen den verschiedenen Inhalten der Kisten. Da quoll Holzwolle ebenso hervor wie weiches PVC-Material, das den Inhalt der Kisten abgefedert hatte.
    Flynn wollte nicht hinschauen. Es wäre am besten gewesen, die Augen zu schließen, doch das schaffte er nicht. Das Schicksal zwang ihn einfach, sich die Vorgänge anzuschauen, um sie sich genau einprägen zu können. Er und der verdammte Fahrer des Gabelstaplers hielten sich in der Halle auf. Alle anderen hatten schon Feierabend. Draußen war es dunkel, und das kalte Licht der Leuchtstoffröhren erfüllte die Halle.
    Das Krachen und Splittern glich einem gewaltigen Sturmwind, der an den Innenwänden und am Tor rüttelte. Staub wallte in großen Wolken hoch, und Flynn fragte sich, woher das Zeug gekommen war.
    Seltsamerweise schien sein eigenes Schicksal mit der obersten Kiste verbunden zu sein. Trotz des Chaos', das Flynn aus sicherer Deckung beobachtete, fiel ihm ausgerechnet immer nur diese eine Kiste auf, die einfach nicht aus seinem Blickfeld verschwand. Sie war als erste gefallen und vor die Wand geklatscht. Sie hatte auch als erste den Boden erreicht. Dort war sie dann als erster Gegenstand zerbrochen und hatte ihren Inhalt verloren.
    Flynn war nur ein kurzer Blick darauf gelungen. Er hatte auch nicht viel sehen können. Mehr dieser sperrigen Holzwolle war aus der Kiste gequollen, sonst nichts.
    Danach war die Welt für ihn in der Halle in gewaltigem Lärm untergegangen. Flynn stand am Rande des Durcheinanders und zitterte vor Wut. Er war fest entschlossen, sich den Arbeiter vorzunehmen, der dieses Chaos zu verantworten hatte. Eine mittlere Katastrophe. Die Empfänger der Fracht würden Schadenersatz verlangen. An die Summen wollte er gar nicht denken. Sein Schicksal war ihm wichtiger, und das sah alles andere als gut aus. Einer trug immer die Verantwortung. In diesem Fall war das er, Flynn, und kein anderer.
    Es waren nicht alle Kisten zerbrochen. Ein Drittel davon war heil geblieben, was ihm auch keinen Trost vermittelte. Er hatte das Gefühl, Gummi in den Oberschenkeln zu haben. Seine Beine zitterten
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