Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1146 -  ›Zombie 2000‹

1146 - ›Zombie 2000‹

Titel: 1146 - ›Zombie 2000‹
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
danke Ihnen.« Sie hob die Schultern. »Aber wie gesagt, ich hätte Ihnen gern geholfen. Nur führt Justin oft sein eigenes Leben, was ich auch nicht schlimm finde. Unsere Ehe ist trotzdem in Ordnung. Vielleicht gerade deshalb.«
    »Ist auch möglich.«
    Sie brachte uns noch zur Tür. Ihre Hand war kühl, als sie sich verabschiedete. Die Tür schloss sie leise hinter uns zu.
    Wir bewegten uns aus dem Sichtbereich der Kamera weg, und ich schüttelte den Kopf.
    »Heißt das, dass du der schönen Moira nicht glaubst?«, fragte Suko und lächelte.
    »Ich bin mir nicht sicher. Sie kann uns durchaus die Wahrheit gesagt haben. Wer so ein Leben führt, der muss sein Geheimnis bewahren können. Ich vermute, dass diese Dame nicht mehr mit einem normalen Menschen verheiratet ist, sondern mit einem Zombie. So unglaublich das auch ist, doch daran müssen wir uns gewöhnen.«
    »Man lernt eben nie aus.« Suko schlug mit der flachen Hand auf das polierte Geländer. »Mir will nur nicht in den Kopf, wie aus einem Menschen ein Zombie wird. Und zwar einer dieser neuen Generation. Das musst du mir mal erklären.«
    »Ich kann das nicht. Um den Grund herauszufinden, fahren wir ja nach Cornwall. Ich für meinen Teil gehe davon aus, dass wir dort des Rätsels Lösung finden.«
    »Das heißt, die Zombiemacher.«
    »So ähnlich.«
    Ich ging bereits die Stufen herab. »Zombie zweitausend«, murmelte ich. »Wenn es nicht so ernst wäre, würde ich lachen. Trotzdem gab es noch einen, der aussah wie alle anderen, die wir bisher erlebt haben. Mich würde interessieren, wie das alles zusammenpasst.«
    »Keine Sorge, das bekommen wir raus. Und es wäre ja nur perfekt, wenn wir alle vier zusammen hätten. Irgendwie freue ich mich schon auf Cornwall, John.«
    »Sorry, ich weniger.«
    Die Treppe lag hinter uns. Wir hatten den Bereich des Eingangs erreicht, wo auch der Zugang zur Praxis lag. Ich wollte die Tür schon passieren, und mein Blick, den ich auf sie warf, war rein zufällig, aber mitten in der Bewegung blieb ich stehen.
    Auch Suko stoppte. »He, was hast du denn?«
    »Die Tür ist offen.«
    »Stört es dich?«
    »Ja«, sagte ich und ging mit leisen Schritten darauf zu. Sie stand nicht weit offen, nur einen handbreiten Spalt, aber wir konnten hören, dass im Büro jemand sprach.
    Es war die Sekretärin, die telefonierte. Jeder Mensch ist neugierig, und bei einem Polizisten gehört das zum Beruf. Gerade in einem Fall wie diesem mussten wir Augen und Ohren offen halten. Hier waren es vor allen Dingen die Ohren.
    »Ja, hier ist alles in Ordnung. Du kannst dich auf mich verlassen, Justin.«
    Suko und ich schauten uns an. Die Frau telefonierte also mit ihrem Chef.
    Was er sagte, erfuhren wir nicht, aber wir erlebten ihre Reaktion und hörten ihr Lachen. »Du glaubst gar nicht, wie wohl ich mich fühle. Wie neugeboren. Dein Experiment hat geklappt. Besser als ich dachte. Da schöpft keiner Verdacht. Ich bin… nein, ich fühle mich perfekt. Es wird auch Moira nicht anders ergehen, wenn du zurückkommst, glaube es mir. Ich halte dir hier den Rücken frei.«
    In den folgenden Sekunden war es still. Da sprach der Anwalt, und wir warteten auf die Antwort der Sekretärin. »Nein, das habe ich noch nicht getan, Justin. Soll ich es denn?«
    Pause.
    Dann sprach sie wieder. »Gut, wenn du es verlangst, mach ich es. Möchtest du am Telefon bleiben? Bitte, ich will es so. Wenn es dann passiert ist, rede ich wieder mit dir. Ich bin doch perfekt. Ich kann mich auf dich verlassen. Das muss ich immer wieder wiederholen.«
    Uns kam das Gespräch nicht nur rätselhaft vor, sondern allmählich auch kritisch und gefährlich. Mit der rechten Hand drückte ich die Tür etwas weiter nach innen, um einen besseren Blickbereich zu erhalten. Zum Glück bewegte die Tür sich lautlos, so dass die Frau nicht gestört wurde. Wir kannten nicht einmal ihren Namen.
    Sie stand am Schreibtisch, auf den sie auch den Hörer gelegt hatte. Dabei wandte sie der Tür den Rücken zu, was unser Glück war. Dann bückte sich die Frau und zog eine Schublade auf. Dabei war sie beinahe ganz hinter dem PC verschwunden.
    Für uns stand fest, dass die Frau von ihrem Chef einen Auftrag erhalten hatte, den sie unter allen Umständen ausführen wollte. Sie suchte nur nach einem bestimmten Gegenstand. Aufgrund der Geräusche erfuhren wir, dass sie mehrere Laden öffnete, um sie wenig später wieder zuzuschieben.
    Dann hatte sie wohl gefunden, was sie suchte, richtete sich wieder auf, aber wir standen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher