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1146 -  ›Zombie 2000‹

1146 - ›Zombie 2000‹

Titel: 1146 - ›Zombie 2000‹
Autoren: Jason Dark
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Die Kunden, die sich noch vor kurzem in der Bank aufgehalten hatten, waren nun nach draußen gelaufen. Wie eine Herde Schafe hatten sie sich auf der Treppe versammelt. Sicherlich befanden sich auch einige Mitarbeiter der Bank darunter.
    Sie hatten den besten Blick und konnten von oben auf die Szene schauen, die auch in einen Gangsterfilm mit einem blutigen Finale gepasst hätte.
    Drei Männer lagen auf der Straße. Einer trug noch seine Mütze als Maske. Der Promi im Wagen bewegte sich auch nicht mehr. Alle Scheiben waren zerschossen worden. Überall lag Glas herum.
    Das Auto wies zahlreiche Einschusslöcher auf, aber die beiden Killer hatten in ihrem Benz fliehen können. Es trafen noch weitere Einsatzwagen ein, auch zwei Rettungsfahrzeuge jagten heran und wurden scharf abgebremst. Man hatte den Tatort von zwei Seiten her bereits abgesperrt. Alles nahm seinen Gang. Spezialisten würden erscheinen und die Spurensuche aufnehmen. Und man würde die Fahndung nach dem Fluchtfahrzeug einleiten.
    Dendridge hatte sich in meiner Nähe aufgehalten. Er ließ mir keine zehn Sekunden Zeit und fragte sofort: »Bitte, Mr. Sinclair, Sie sind Zeuge gewesen…«
    »Es war ein Überfall.«
    »Der andere Wagen. Es muss einer…«
    »Ein dunkler Mercedes Benz. Kein neues Baujahr. Mehr kann ich Ihnen auch nicht sagen.«
    »Fluchtrichtung?«
    Ich deutete nach rechts. »Der Wagen ist mit zwei Männern besetzt. Beide sind bewaffnet, und sie sind ebenso maskiert wie derjenige, der auf der Straße liegt.«
    »Danke.« Dendridge wusste, was er zu tun hatte. Er verschwand in seinem Streifenwagen und leitete augenblicklich die Fahndung ein.
    Es hatte sich bei den Kollegen herumgesprochen, wer ich war, und deshalb störte man mich auch nicht in meinen Bemühungen, mir den Tatort genauer anzuschauen.
    Da lebte niemand mehr. Zumindest keiner von den Männern, die auf der Straße lagen. Ihre Körper waren von Kugelgarben zerrissen worden. Kein Bodyguard hatte eine schusssichere Weste getragen, und so etwas rächte sich eben.
    Mein Weg führte mich zu dem Maskierten. Ein Mann im weißen Kittel kniete neben ihm. Er war Arzt, aber er tat nichts, um den Mann zu reanimieren. Als er mich sah, zuckte er mit den Schultern.
    »Es hatte keinen Sinn mehr, er ist gestorben.«
    »Das war ich.«
    »Oh.« Der Arzt richtete sich auf. »Sie haben ihn…«
    »Ja, ich musste es tun. Es hieß einfach nur: Er oder ich. Und da bin ich schneller gewesen. Es war in diesem Fall reine Notwehr. Mir wäre auch lieber, wenn er noch lebte.«
    »Das kann ich mir vorstellen.« Der Arzt hatte den Toten von seiner Mütze befreit. Sein Gesicht lag jetzt offen. Wir schauten hinein in die starren Züge, auf die blicklosen Augen, und mir fiel auch sein rotblondes Haar auf.
    »Kennen Sie ihn?« fragte der Arzt.
    »Nein. Ebenso wenig wie die beiden anderen.«
    Neben mir räusperte sich der Weißkittel. »Auch wenn es Vorurteile sind«, sagte er, »aber ich könnte mir vorstellen, dass er aus Irland stammt und möglicherweise zu einer terroristischen Vereinigung gehört.«
    »Hat man nicht Frieden geschlossen oder ist dabei?«
    »Man versucht es, Mr. Sinclair. Ich stamme selbst aus Dublin, und ich weiß, wie groß der Hass ist. Es ist ein Überfall gewesen, und ich vermute, dass er einen politischen Hintergrund hat. Er galt wohl dem Mann in der Limousine. Kennen Sie ihn?«
    »Ich habe ihn zwar heute nicht zum ersten Mal gesehen, aber persönlich kenne ich ihn nicht.«
    »Ich schon.«
    »Wer ist es?«
    Der Arzt räusperte sich. »Der Mann heißt Stuart Gray und ist ein hohes Tier im Ministerium für Wirtschaft. Wahrscheinlich war er auch damit befasst, Gelder für Nordirland zu genehmigen, ich weiß es aber nicht. Er war aber auch dabei, wenn Verhandlungen um den EU-Beitritt geführt wurden.«
    »Sie kennen sich gut aus, Doktor.«
    »Wirtschaft ist mein Hobby. Wenn es nach mir gegangen wäre, hätte ich das Fach auch studiert, aber meine Eltern wollten, dass ich Arzt wurde, weil sie ebenfalls eine Praxis hatten. Ich konnte sie nicht übernehmen. Irgendwelche Fanatiker haben sie in die Luft gesprengt. Wie gesagt, ich stamme aus Irland. Mich hat dann nichts mehr in diesem Land gehalten, aber London ist auch nicht besser.«
    »Ich weiß es nicht.«
    Der Arzt deutete auf den Toten. »Er ist noch so jung. Aber das sind sie fast alle. Jung, unbeherrscht und voller Hass.« Er schlug mir auf die Schulter. »Okay, ich muss mich noch um andere Dinge kümmern, Mr. Sinclair.«
    Das wollte ich auch und
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