Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1146 -  ›Zombie 2000‹

1146 - ›Zombie 2000‹

Titel: 1146 - ›Zombie 2000‹
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
sondern in die der Autoren und Filmemacher.
    Der Zombie streckte seine Arme noch einmal vor und winkelte sie dann an, wobei sie über den Boden schleiften. Dem Zuschauer kam es vor, als hätte die Gestalt einen gewissen Anlauf genommen und auch Kraft gesammelt, um das in die Tat umzusetzen, was sie eigentlich vorhatte. Nicht mehr auf dem Boden liegen bleiben, sondern aufstehen und zu demjenigen hinzugehen, der eine Beute war.
    Schaffte der Mann aus der Kiste das?
    Flynns Augen weiteten sich. Ja, auch wenn es der lebenden Leiche schwerfiel, sie drückte sich tatsächlich in die Höhe und hob dabei auch den Kopf an.
    Zum ersten Mal sah Flynn das Gesicht!
    Schrie jemand? Nein, es kam ihm nur so vor, denn er hatte diesen Laut ausgestoßen. Es war auch kein Schrei gewesen, vielmehr ein jammernder Laut.
    Das Gesicht war für ihn ein weiterer Alptraum. Eine bleiche und trotzdem graue Fratze ohne Leben.
    Tief durch Falten gezeichnet, die aussahen als stammten sie von Messerschnitten, in die sich dann Staub gesammelt hatte. Der Mund stand offen. Im Gesicht bildete er eine Höhle, aus der kein Speichel mehr tropfte. Die Augen waren die eines Toten. Völlig leer und ohne Leben. Trotzdem kam sich Flynn vor, als würde er angeglotzt.
    Der Zombie stand auf!
    Er bewegte sich dabei mehr als schwerfällig, aber zugleich mit einer Gradlinigkeit, die darauf schließen ließ, dass er sich durch nichts von seinem Vorhaben ablenken ließ.
    Er ging gebückt. Sah aus, als würde er nach vorn fallen und wieder auf dem Boden landen. Das stimmte nicht, denn mitten in der Bewegung gab er sich den nötigen Schwung und blieb auf den Beinen. Ein schneller, weiterer Schritt brachte ihn näher an Flynn heran, der nicht mehr ausweichen konnte, weil ihn das Entsetzen lähmte. Der lebende Tote streckte seine Hand aus, und plötzlich klatschte die kalte Totenklaue gegen Flynns Brust.
    Bei Flynn war es wie eine Initialzündung. Plötzlich zerbrach die Starre. Er wusste auf einmal, was er zu tun hatte, und er wusste auch, dass er kein Opfer dieses Wesens werden wollte.
    Mit einem Sprung wuchtete er nach hinten. Die Wand stoppte ihn, und der Zombie, der nachfassen wollte, stand plötzlich da, als hätte man ihn gestoppt. Der zweite Schlag war ins Leere gegangen.
    Ob er zum dritten Mal zuschlug, sah Flynn nicht, denn er befand sich auf der Flucht. Wie ein Phantom hetzte er durch die Halle, erreichte eine der Seitentüren, riss sie auf, hämmerte sie hinter sich zu, fand noch die Nerven, sie abzuschließen und rannte schreiend über den Hof, denn erst jetzt löste sich bei ihm der Schock.
    Er hatte eigentlich nie an den Teufel geglaubt, doch diese Gestalt war ein Teufel, auch wenn aus ihrer Stirn keine Hörner wuchsen. Er selbst konnte nichts mehr machen. Jetzt mussten andere ran, die diesen wahr gewordenen Alptraum in den Griff bekamen.
    Flynn stürmte in die leere Bürobaracke des Chefs, warf einen Stuhl um und fiel fast über den Schreibtisch, als er mit einer schweißnassen Hand nach dem Telefonhörer griff…
    ***
    »Und?« fragte Nathan Glide.
    Jack Kelly drehte sich um. »Setz deine verdammte Mütze auf, Nathan, noch zwei Minuten.«
    Glide blickte zuvor aus dem Fenster. Die schmale Seitenstraße war und blieb auch leer. Nur zwei Fahrzeuge hatten den Benz bisher passiert. Es sah auch nicht so aus, dass sich das in der nächsten kurzen Zeit ändern sollte.
    Auf dem Rücksitz lachte Nathan. »Blut«, flüsterte er, »bald wird das verdammte Schwein an seinem eigenen Blut ersticken…«
    ***
    Von außen sah das Gebäude alt und ehrwürdig aus. Schließlich stammte es aus vorviktorianischer Zeit, und man war sehr darauf bedacht, die Fassade zu erhalten. Im Innern jedoch herrschten die Gesetze der Marktwirtschaft wie in jeder anderen Bank auch. Da hing die Geschichte des Instituts nur in Gemälden und Fotografien an den Wänden.
    Ich stattete der Bank nicht eben oft einen Besuch ab, aber hin und wieder musste es sein. Da wollte ich mal nach meinem bescheidenen Konto schauen, obwohl sich ein Blick darauf kaum lohnte, denn der Verdienst eines Beamten bei Scotland Yard hielt sich schon in Grenzen.
    Ehrwürdig gab sich nicht nur die äußere Fassade, auch im Innern hatte man als Kunde das Gefühl, dass man kein Wort zu laut sprechen durfte. Geschützt wurde der Besucher von dicken Wänden und auch von Säulen, die die hohe Decke trugen. Gediegenheit herrschte vor. Die Kunden bewegten sich nicht hektisch, nichts war locker, und die Angestellten trugen natürlich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher