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Toedlicher Hinterhalt

Toedlicher Hinterhalt

Titel: Toedlicher Hinterhalt
Autoren: Suzanne Brockmann
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Prolog
    Frühjahr
    Nachdem sowohl der Seahawk als auch sein Pilot einen Treffer abbekommen hatten, wurde die ohnehin schon schlimme Lage noch übler.
    US Navy SEAL Lieutenant Tom Paoletti übernahm die Kontrolle über den Helikopter und zog ihn schlingernd gen Himmel hoch, während Jazz und Lopez alles unternahmen, um zu verhindern, dass der Pilot verblutete.
    Die Special-Operations-Truppe mit acht Elitesoldaten war mit dem Auftrag, für die sichere Abreise der Frau eines Diplomaten zu sorgen, in diese Güllegrube von einem Land geschickt worden. Die Mission schien immerhin so wichtig zu sein, dass sie die Anwesenheit von Lieutenant Paoletti erforderte, dem kommandierenden Offizier von SEAL -Team 16. Und tatsächlich kam der Befehl von Admiral Chip Crowley höchstpersönlich.
    Dieser hatte Tom knapp erklärt, er hoffe, das Auftauchen des CO s sowie seines Executive Officers, Lieutenant Junior Grade Casper »Jazz« Jacquette, werde bewirken, dass sich die faschistischen Arschlöcher weder wie Faschisten noch wie Arschlöcher verhalten würden.
    Wenn Tom mit seinem lockeren Lasst-uns-doch-Freunde-sein-Lächeln vor Ort wäre, welches von den vielen Abzeichen an seinem Revers konterkariert wurde, die vermittelten: »Ihr solltet mich ernst nehmen«, und mit seiner gelassenen, autoritären Ausstrahlung aufträte – vielleicht, ganz vielleicht würden diese Widerlinge dann tatsächlich ihr Versprechen einhalten, die Truppe mit Mrs Hampton im Schlepptau abziehen zu las-
sen.
    Und mit dem ein Meter dreiundachtzig großen, fast ebenso breiten, sehr ernsten, sehr stillen, sehr dunklen und sehr, sehr gefährlich aussehenden Jazz an seiner Seite wäre diese Mission womöglich tatsächlich nicht mehr als eine Acht-Mann-Eskorte.
    Die Regierung vor Ort hatte immer wieder versichert, dass Mrs Hampton nicht gegen ihren Willen festgehalten werde. Also waren Tom und sein Team mit einem Linienflug ins Land gereist, hatten am Flughafen einen Van gemietet und waren hinaus zu dem Hotel gefahren, in dem die Hamptons gewohnt hatten, bevor Ronald Hampton auf die fatale Idee gekommen war, ohne seine Frau einen Tagesausflug in eines der Nachbarländer zu unternehmen. Innerhalb nur eines Nachmittags und ohne jede Vorwarnung hatte sich die politische Situation in dieser Region so radikal verändert, dass dem guten Ron und seinen Begleitern die Wiedereinreise verwehrt worden war.
    Mrs Hampton befand sich tatsächlich in dem besagten Hotel – was Tom innehalten und überlegen ließ, ob es sein konnte, dass sie die Frau wirklich bloß ohne jeden Zwischenfall zum Flughafen zu eskortieren brauchten. Er dachte sogar eine ganze Weile darüber nach, während er mit seiner Truppe in einem angenehm kühlen Garten hinter dem Haus saß, Eistee trank und auf Mrs Hampton wartete, die ihre Sachen packte. Bevor die Dame schließlich selbst erschien, wurden sechs riesige Koffer in die Lobby gebracht.
    Mrs Wilhelmina Hampton.
    Sie war eine dieser Frauen Mitte fünfzig mit ledriger Haut, die aussahen, als würden sie immerzu ein weißes Tennisdress mit diesem kleinen Höschen darunter anhaben und den dazu passenden Schläger in der einen Hand sowie in der anderen ein Martiniglas und eine Zigarette halten, und schien nicht gerade glücklich darüber zu sein, ihre SEAL -Eskorte zu sehen. Als Tom auch noch vorschlug, sie solle den Großteil ihres Gepäcks nach Hause schicken lassen, da die Gepflogenheit der örtlichen Regierung, Koffer gründlich zu durchsuchen, sie Zeit kosten könne, lehnte sie dies mit jammerndem Tonfall ab, woraufhin der CO sich ernsthaft fragte, warum die Vereinigten Staaten bloß solche Mühe auf sich nahmen, diese Frau außer Landes zu bringen.
    Mit einem etwas weniger freundlichen Tonfall merkte er an, dass sich kurzzeitige Verzögerungen in solchen Gegenden der Welt meist zu dauerhaften Aufenthalten entwickelten. Und obwohl Mrs Hampton ihr Gequengel daraufhin nicht vollkommen bleiben ließ, wurde sie dennoch wesentlich leiser und ließ widerwillig drei der Gepäckstücke zurück.
    Tom gab sie in die Obhut von Mark Jenkins, einem blutjungen, sommersprossigen Petty Officer Third Class mit der ernsten, engelsgleichen Miene eines Chorjungen. Tatsächlich jedoch war Jenk ein verschlagener Rüpel und der beste Lügner, den Tom in all den Jahren bei den SEALS kennengelernt hatte. Der Petty Officer schenkte Mrs Hampton sein liebenswertestes Lächeln, fragte sie nach ihren Enkeln und führte sie zum Wagen, wo sie auf einem sicheren Sitz in der Mitte
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