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Alex Benedict 03: Die Suche

Alex Benedict 03: Die Suche

Titel: Alex Benedict 03: Die Suche
Autoren: Jack McDevitt
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widersprochen. Und ich gebe hier und jetzt zu, dass ich ihn vielleicht tatsächlich falsch eingeschätzt habe. Er war, beispielsweise, immer noch wütend wegen der, wie er sagte, räuberischen Plünderung von Gideon V. Und ich merkte, dass ihm nicht nur die schlichte Tatsache zu schaffen machte, dass uns jemand zuvorgekommen war.
    »Ich habe sie gefunden«, sagte er.
    »Was ist ›sie‹, Alex?«
    »Die Artefakte.«
    »Die celianischen Artefakte?«
    »Ja«, sagte er. »Was hast du denn gedacht?«
    »Sind sie auf dem Markt aufgetaucht?«
    Er nickte. »Sie werden von Blue Moon Action zum Kauf angeboten.« Er öffnete ein Verzeichnis, und wir sahen eine prachtvolle Sammlung von Tellern und Gläsern vor uns, einige Pullover, ein paar Arbeitsuniformen, und alle waren auf Celianisch mit Gideon V beschriftet und mit dem vertrauten Berggipfel gekennzeichnet. Außerdem waren da noch einige elektronische Gerätschaften. »Dieser Magnetkoppler«, versprach die Werbung, »würde elegant aussehen in Ihrem Wohnzimmer.« Der Koppler trug ein Typenschild, auf dem neben dem Hersteller auch ein Datum zu lesen war, das sieben Jahrhunderte zurücklag.
    Alex wies Jacob an, Blue Moon zu rufen. »Ich möchte, dass du dir anhörst, was sie zu sagen haben«, erklärte er mir. Ich stellte mich in den hinteren Bereich des Raums neben den Bücherschrank, wo ich nicht in ihrem Blickfeld war. Eine KI beantwortete den Ruf.
    »Ich möchte mit dem zuständigen Mitarbeiter sprechen«, verlangte Alex.
    »Das ist dann wohl Ms Goldcress. Darf ich Ihr sagen, wer sie sprechen möchte?«
    »Alexander Benedict.«
    »Einen Moment, bitte.«
    Eine blonde Frau, etwa in meinem Alter, tauchte auf. Weiße Bluse, blaue Hose, goldene Ohrringe, goldene Halskette. Sie lächelte liebenswürdig. »Guten Tag, Mr Benedict. Was kann ich für Sie tun?«
    »Sie bieten einige celianische Artefakte zum Kauf an.«
    Neben ihr erschien ein Lehnstuhl aus dem Nichts, und sie nahm Platz. »Das ist richtig. Wir haben den Bietvorgang noch nicht abgeschlossen. Das werden wir auch nicht vor nächster Woche tun.« Sie zögerte. »An welchen Stücken sind Sie interessiert?«
    »Ms Goldcress, darf ich fragen, wie Sie in den Besitz dieser Artefakte gekommen sind?«
    »Ich bedauere. Ich bin nicht befugt, solche Auskünfte zu geben. Aber die Stücke werden alle mit einem vollständig dokumentierten Echtheitszertifikat ausgeliefert.«
    »Warum können Sie meine Frage nicht beantworten?«
    »Der Eigentümer möchte nicht, dass sein Name bekannt wird.«
    »Dann treten Sie lediglich als Verkaufsagentin auf?«
    »Das ist richtig.« Sie starrten einander an, sie in ihrem Lehnstuhl, Alex an meinen Schreibtisch gelehnt. »Übrigens ist nur ein Bruchteil der verfügbaren Stücke in unserem Katalog aufgeführt. Falls es Sie interessiert: Das vollständige Inventar der celianischen Antiquitäten wird an diesem Wochenende beim Ausschuss für Altertümer ausgestellt. In Parmelee.«
    »Wunderbar«, sagte er. »Wären Sie bereit, mich mit ihm bekannt zu machen?«
    »Mit wem?«
    »Mit dem Eigentümer.«
    »Es tut mir leid, Mr Benedict, aber das kann ich nicht machen. Das wäre unmoralisch.«
    Beiläufig zog er eine Geldtransferkarte hervor und legte sie auf den Schreibtisch. »Ich wäre Ihnen wirklich sehr verbunden.«
    »Davon bin ich überzeugt. Und ich würde Ihnen gern helfen, wenn ich könnte.«
    Alex lächelte. »Es ist eine Freude, zu sehen, dass es in diesem Gewerbe noch echte Profis gibt.«
    »Danke«, sagte sie.
    »Darf ich Sie bitten, ihm eine Nachricht zukommen zu lassen?«
    »Natürlich.«
    »Bitten Sie ihn, mich anzurufen.«
    »Ich kümmere mich darum.«
    Sie beendete das Gespräch, und Alex gab einen ärgerlichen Laut von sich. »Vergebliche Liebesmüh«, sagte er. »Du kannst darauf wetten, dass wir nie von ihm hören werden.«
    Ich rief Daten des Ausschusses für Altertümer auf. »Bolton ist dieses Jahr Ehrengast«, sagte ich. Ollie Bolton leitete Bolton Brothers, eine Bergungsfirma für historische Güter, schon seit zwei Jahrzehnten. »Der Ausschuss hat mehrere Ausstellungen geplant.«
    Die Zugfahrt dauerte zwei Stunden. »Buch uns Plätze«, sagte Alex. »Man weiß nie, wer sich bei solchen Gelegenheiten blicken lässt.«
     
    Das Ereignis fand in den Medaillon-Gärten inmitten von überdachten Spazierwegen, gläsernen Einfriedungen und hundert verschiedenen Arten von blühenden Pflanzen statt. Wir trafen am Spätnachmittag ein, kurz nachdem die Antiquitätenausstellung eröffnet worden
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