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1310 - Lost Hollywood

1310 - Lost Hollywood

Titel: 1310 - Lost Hollywood
Autoren: Jason Dark
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Zwei Streifenwagen standen bereit. Sechs Polizisten warteten auf der Landstraße, um die Kontrollen durchzuführen. Der erste Wagen war gut zu sehen. Der zweite stand im Schatten der Fichten.
    Ein Beamter saß hinter dem Steuer, um sofort startbereit zu sein, wenn es sein musste.
    Die Beamten warteten nicht grundlos an dieser Ausfallstraße. In der letzten Zeit hatte es zahlreiche Einbrüche in der Umgebung gegeben. In Kirchen, in einsam stehende Häuser. Gestohlen worden war alles, was wertvoll war, zumeist Antiquitäten und hochmoderne Elektronik. All die Dinge mussten weggeschafft werden. Dazu brauchte man bestimmte Transportmittel.
    Die Männer in den Uniformen waren nicht begeistert über diesen Job. Viel lieber wären sie anderen Aufgaben nachgegangen, denn mittlerweile war es noch kälter geworden. Aus Norden wehte ein kalter Wind, der, im Monat April, noch eisiger zu spüren war, wenn er in die Gesichter der Menschen hineinbiss, denn der Körper war nicht mehr an die tiefen Temperaturen gewöhnt.
    Die Absperrung lag hinter einer Kurve. So bot der Fahrbahnverlauf eine gewisse Deckung, auf die die Polizisten nicht verzichten konnten. Die Männer waren allesamt erfahrene Beamte, die auch damit rechnen mussten, dass die Fahrer in den angehaltenen Wagen Widerstand leisteten. Ob in dieser Nacht jemand kam, der Beute in seinem Wagen transportierte, konnte man nicht sagen.
    Aber gewisse Verdachtsmomente wiesen darauf hin, dass die Diebe wieder zugeschlagen hatten.
    Chef der Gruppe war ein Mann namens Harald Finley. Ein altgedienter Beamter, dem man so leicht nichts vormachte. Er kannte sich in seinem Job aus und war auch jemand, der in Stresslagen Ruhe und Übersicht behielt.
    Die Fahrzeuge standen auf verschiedenen Straßenseiten. So konnten die Polizisten beide Richtungen im Auge behalten. Und sie stoppten jeden Wagen, der hier entlangkam.
    In den letzten Minuten war nichts passiert. Die Uhr zeigte kurz nach Mitternacht, und die Gegend schien eingeschlafen zu sein.
    Selbst die Fahrgeräusche auf der nicht weit entfernten Autobahn waren kaum noch zu hören. Die Stille hatte sich wie ein Sack über die Landschaft gelegt.
    Die Männer schwiegen zumeist. Hin und wieder sprach Finley mit der Zentrale. Auch dort waren noch keine neuen Meldungen über einen Einbruch eingegangen.
    Warten. Langeweile. Den eigenen Gedanken nachhängen. Finley war ein alter Hase. Seine Leute zählten zu den jüngeren Kollegen, die Familie hatten. Die Frauen und Kinder mussten die Nacht allein verbringen, was manchen ärgerte.
    Finley versuchte, sie ab und zu aufzuheitern. Er sprach davon, wie sehr man sich an den Job gewöhnen konnte.
    »Aber nicht bei Frost im Frühjahr.«
    »Auch das geht vorbei.«
    »Es ist auch schlecht für die Blumen«, meinte ein zweiter. »Bei uns im Garten geht alles kaputt.«
    »Du solltest eben nicht zu früh pflanzen.«
    »Sagt meine Frau auch immer. Aber ich hasse den Winter. Ich will endlich mal etwas blühen und grünen sehen.«
    Finley schlug ihm auf die Schultern. »Keine Sorge, das kommt noch. So war es schließlich immer.«
    »Ich habe mir den Job schließlich ausgesucht.«
    Finley kam wieder auf den Grund ihres Hierseins zu sprechen.
    »Mich würde nur interessieren, wo sie das ganze Zeug hinschaffen. Die fahren es bestimmt nicht kilometerweit. Irgendwo müssen sie ein Lager haben. Davon gehe ich einfach aus.«
    »Die Gegend ist einsam«, meinte ein Kollege, nachdem er ausgiebig gegähnt hatte.
    »Aber man stellt die wertvollen Güter nicht einfach im Wald ab. Das kann ich mir nicht vorstellen.«
    Finley nickte. »Stimmt. Deshalb gehe ich davon aus, dass sie irgendwo ein Versteck haben. Ich kenne die Umgebung auch nicht so gut. Kann sein, dass wir sie mal großräumig durchsuchen müssen. Aber nicht in dieser Nacht.«
    »Da kommt keiner mehr.«
    »Warte es ab, Matt.«
    Warten!, dachte Finley und schüttelte den Kopf. Wie oft hatte er in seinem Leben als Polizist schon warten müssen. Er konnte die Stunden gar nicht zählen, und nicht immer hatte sich die Warterei gelohnt. Zumeist hatten sie sich vergebens bemüht. Genau das ärgerte ihn. Auf der anderen Seite gerieten sie auch nicht in Gefahr.
    Auch Diebe waren heutzutage bewaffnet, und setzten ihre Waffen auch ein.
    Er wollte noch etwas sagen, als sich vor ihnen etwas veränderte.
    Die dunkle Straße erhielt einen hellen Schein, als hätte jemand ein Tuch über sie hinweggezogen. Die Augen der Männer weiteten sich. Sie brauchten nichts mehr zu sagen,
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