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1310 - Lost Hollywood

1310 - Lost Hollywood

Titel: 1310 - Lost Hollywood
Autoren: Jason Dark
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Wasser. Tabletten lagen ebenfalls dort. Es gab auch ein Fenster. Nur war es sehr klein, und es fiel nur wenig Licht in das Zimmer.
    Wir gingen davon aus, dass man ihm Beruhigungsmittel gegeben hatte, und sprachen ganz normal mit ihm, wobei wir zuerst fragten, wie es ihm jetzt ging.
    »Ich lebe«, sagte er leise. »Und das ist wichtig. Wichtiger als alles andere auf dieser Welt.«
    »Da haben Sie Recht.«
    »Aber es hätte auch anders kommen können«, flüsterte er, »ganz anders.« Er atmete tief ein und schüttelte den Kopf. »Grauenhaft«, flüsterte er. »Was ich erlebt habe, war einfach grauenhaft. Ich… ich … komme da nicht mehr mit. Es ist ein völliges Durcheinander in meinem Kopf. Das müssen Sie mir glauben …«
    »Deshalb sind wir hier«, sagte Suko. »Wir wollen versuchen, das Durcheinander etwas aufzulösen.«
    Er schaute uns skeptisch an. »Dafür müssten Sie mir auch glauben.«
    »Das werden wir tun«, sagte ich.
    »Die anderen…«
    »Haben Ihnen zwar nicht direkt geglaubt, Tim, aber sie sind schon misstrauisch geworden. Sonst säßen wir nicht hier. Das müssen Sie einfach so sehen.«
    »Ja, vielleicht.« Er senkte den Kopf und beschäftigte sich mit seinen eigenen Gedanken. Dabei blickte er auf seine leicht zittrigen Finger. »Und was ist mit den Kollegen passiert?«, fragte er.
    Genau damit hatte er ein Thema angesprochen, das wir gern umgangen hätten. Man hatte ihm nicht genau gesagt, was mit den fünf Männern passiert war, und auch ich wich einer Antwort aus.
    »Ich denke, dass es nicht um Ihre Kollegen geht, sondern um Sie, Tim.«
    »Sie wollen mir nichts sagen, wie?«
    Ich schloss für einen Moment die Augen und schüttelte den Kopf.
    »So etwas dürfen Sie nicht sagen, Tim. Sie sind in diesem Fall sehr wichtig. Sie wollen sicherlich auch, dass er aufgeklärt wird.«
    »Ja, das will ich«
    »Wunderbar. Dann sollten wir zusammenarbeiten.«
    »Mal sehen…«
    »Können Sie sich denn erinnern, was da passiert ist?«, fragte Suko.
    »Ich will es nicht.« Tim Rowland hob die Hand und bewegte sie vor seinen Augen hin und her. »Ich will es einfach nicht, weil ich es nicht fassen kann. Es ist unbegreiflich. Das kann man keinem Menschen sagen und erklären. So etwas will mir nicht in den Kopf. Da komme ich einfach nicht mehr mit.«
    »Aber Sie erinnern sich?«
    »Nur schwach.«
    »Wir haben Zeit«, meinte Suko.
    Dass wir Tim nicht so stark drängten, hatte ihm wohl gefallen. So war es uns gelungen, eine Barriere zu durchbrechen, und er redete wieder mit uns.
    Er erzählte mit leiser Stimme. Auch jetzt war er erschüttert. Er wurde nervös, flattrig, doch er war in der Lage, so zu berichten, dass wir erfuhren, was wichtig war.
    Er konnte sogar eine bestimmte Person beschreiben, die für alles die Verantwortung trug.
    »Sie… sie war so stark. So etwas habe ich noch nie gesehen. Ich habe sogar daran geglaubt, dass sie mich stoppt. Dann aber ist es mir doch gelungen, vor ihr zu fliehen. Sie huschte wie ein blonder und dunkler Schatten am Wagen entlang. Diese Frau ist kein Mensch, glaube ich, nein, das ist sie nicht.«
    Er schüttelte den Kopf und starrte vor sich hin.
    Suko und ich schauten uns nur an. Wir wussten Bescheid, ohne uns absprechen zu müssen. Es gab unserer Kenntnis nach nur eine Person, die mit fünf Männer zugleich fertig wurde und sie sogar daran gehindert hatte, ihre Waffen einzusetzen, denn Schüsse waren nicht gefallen.
    Justine Cavallo!
    Vampirin, Blutsaugerin und mit Kräften ausgestattet, die weit über die eines normalen Menschen hinausgingen. Sie war eine Untote, auch wenn sie so perfekt aussah wie ein blondhaariges Model.
    Sie und Dracula II hatten sich zusammengetan. Sie kochten ihre eigene Suppe. Bisher war es uns nicht gelungen, sie zu stoppen.
    Und jetzt hatte sie wieder so grausam zugeschlagen. Warum?
    Weshalb? Was steckte dahinter?
    Wir wussten, dass sie nichts ohne Plan tat. Aber fünf Polizisten umbringen?
    Nein, wir konnten uns beide nicht vorstellen, dass so etwas zu ihrem Plan gehört hatte. Wahrscheinlich war sie nur zufällig in die Straßensperre hineingeraten, und das auf der Fahrt zu einem bestimmten Ziel, von dem wir leider keine Ahnung hatten.
    In den letzten Sekunden hatten wir geschwiegen, was Tim Rowland auch nicht gefiel, denn er musste etwas loswerden.
    »Ich war ja dann bei Harald Finley, meinem Chef. Ich bin zu ihm gelaufen. Ich habe ihn auf der Straße liegen gesehen. Ich dachte, dass er tot ist, aber er lebte noch. Ja, er lebte, und er hat mir
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