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1310 - Lost Hollywood

1310 - Lost Hollywood

Titel: 1310 - Lost Hollywood
Autoren: Jason Dark
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Vorzimmer.
    Glenda hatte ihren Platz vor dem Computer eingenommen, den Stuhl allerdings so weit zurückgeschoben, dass unser Blick auf den Bildschirm frei war.
    »Da, lest selbst. Lost Hollywood.«
    Sie hatte den Begriff tatsächlich gefunden. In dicker silbrig schimmernder Schrift waren die beiden Worte auf dem Schirm zu sehen. Darunter gab es in kleineren Buchstaben eine Erklärung für den suchenden Surfer.
    Die Sätze waren schnell gelesen. Wir erfuhren, dass es sich bei Lost Hollywood um eine kleine Filmstadt handelte, in der einige Streifen gedreht worden waren. Das lag schon Jahre zurück. Nach dem letzten Film hatte sich niemand mehr um diese Stadt gekümmert, die wir jetzt allerdings finden mussten.
    Der Bildschirm war groß genug, um auch den Ort wiederzugeben, wo wir hin mussten.
    Lost Hollywood lag nicht in London. Aber auch nicht unbedingt sehr weit von London entfernt. Wir mussten in nordöstlicher Richtung fahren, in die Provinz Buckingham. Als nächst größerer Ort war Marlow angegeben.
    Noch weiter östlich davon, mitten in der Prärie, wo sich Hunde und Katzen gute Nacht sagten, würden wir das Ziel finden.
    »Nicht weit davon hat es auch die Toten gegeben«, sagte Suko.
    »Da haben wir unsere Spur.«
    »Okay.«
    Glenda hatte uns zugehört und meldete sich zu Wort. »Heißt das, dass ihr euch auf den Weg machen wollt?«
    »Was sonst?«
    Sie nickte und sprach mehr zu sich selbst. »Eine alte Filmstadt wäre natürlich ein ideales Gelände für eine Type wie diese Cavallo. Da kommt kein Mensch mehr hin, und sie kann bestimmen, wen sie sich als Besucher holt und wen nicht. Eine perfekte Tarnung.«
    »Die wir aufbrechen werden«, sagte ich.
    Wir wollten uns zwar so bald wie möglich auf den Weg machen, aber zuvor musste Sir James noch Bescheid bekommen. Ihn fanden wir mich hochrotem Kopf im Büro vor.
    »Die Leute drehen durch«, sagte er. »Der Tod der fünf Kollegen hat alles auf den Kopf gestellt. Ich habe gerade wieder zwei Telefongespräche führen müssen, die meinen Blutdruck haben ansteigen lassen.«
    »Der wird sich auch wieder senken«, sagte ich.
    »Danke für den Trost.«
    »Sorry, Sir, ich meine das nicht mal sarkastisch, denn wir haben tatsächlich eine Spur gefunden.«
    »Hört sich gut an.«
    »Das ist es wohl auch.«
    Gemeinsam erklärten wir ihm, was sich hinter dem Begriff Lost Hollywood verbarg. Er wurde sehr nachdenklich und schaute uns auch so an. »Es ist wohl die einzige Chance, nicht wahr?«
    »So sieht es aus.«
    »Dann fahren Sie.« Sir James hob den linken Zeigefinger an.
    »Und sollten Sie Unterstützung brauchen, in diesem Fall werden Sie alles bekommen, was Sie wollen.«
    »Ich hoffe, es geht auch ohne«, sagte Suko…
    ***
    Fünf tote Männer!
    Eine wie Justine Cavallo hätte eigentlich zufrieden sein können.
    Sie war es trotzdem nicht, und das lag daran, dass ihr einer aus der Gruppe entwischt war. Sie hatte den Wagen nicht mehr stoppen können, das war selbst ihr nicht möglich gewesen, und so musste sie mit dem Gedanken leben, dass es einen Zeugen gab.
    Sie würde das Beste aus der Situation machen müssen, aber darin war sie Profi. Sie kannte sich aus, und sie würde sich dort sicher fühlen, wohin sie ihre Beute schaffte.
    Lost Hollywood!
    Für Justine ein perfekter Ort, um sich vor der Welt zu verbergen.
    Sie hätte sich auch in Mallmanns Reich, der Vampirwelt, aufhalten können, aber das war nicht so ihr Ding. Sie war noch zu sehr an die normale Umgebung gewöhnt. Als Fluchtpunkt war die Vampirwelt perfekt, doch ewig in dieser Düsternis zu hausen, gefiel ihr nicht gut.
    Sie brauchte die normale Umgebung. Sie musste die Menschen spüren, deren Adern mit frischem Blut gefüllt waren. Und sie wollte sich etwas schaffen, das auch in Zukunft eine Existenzberechtigung besaß, denn die sah nicht gut aus. Zwar hatte sie noch keinen Anhaltspunkt, doch ein bestimmter, nicht näher erklärbarer Verdacht war trotzdem in ihr hochgestiegen.
    Sie wusste, dass sie nicht unbesiegbar war. Sie hatte Feinde, das stand auch fest. Und zu diesen Feinden gehörte nicht nur John Sinclair. Es gab auch andere, doch sie hielten sich noch zurück. Sie lauerten. Sie warteten möglicherweise auf ein bestimmtes Ereignis. Es gab keinen genauen Hinweis, da überließ sie sich voll und ganz ihren Gefühlen, und die hatten sie nur selten getrogen.
    Justine hatte sich schnell vom Ort des Geschehens entfernt. Es war nicht weit bis zu ihrem Ziel. Noch vor Sonnenaufgang würde sie es erreicht
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