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1614 - Morganas Werwolf-Party

1614 - Morganas Werwolf-Party

Titel: 1614 - Morganas Werwolf-Party
Autoren: Jason Dark
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Ja, das kann es!, dachte ich und lächelte. Man konnte dem Anrufer, Chiefinspektor Tanner, ja einiges nachsagen, aber nicht, dass er ein Spinner war oder irgendwelche Leute verrückt machte, wenn es keinen Grund gab. Auch wenn Tanner am Telefon nicht mit der Sprache herausrücken wollte, aus Spaß hatte er bestimmt nicht angerufen, und deshalb würde ich auch so schnell wie möglich am Tatort erscheinen.
    »Und. Wie hast du dich entschieden?«
    »Auch wenn ich unter der Last der Arbeit fast erdrückt werde, ich schwinge mich auf den Gaul und reite nach Laramie.«
    »Okay, John. Dann hör zu, wohin du fahren musst.«
    In den nächsten Sekunden erklärte mir Tanner den Weg. Ich musste in Richtung Osten. Dort war der Fluss etwas breiter. Da gab es auch noch die Wiesenstücke, die von toten Flussarmen durchzogen wurden. Kein Gebiet für Spaziergänger oder Ausflügler. Dort war es einfach zu feucht und matschig.
    Ich hatte kaum aufgelegt, als Suko unser gemeinsames Büro betrat. Er musste keine großen Fragen stellen, er sah mir an, dass etwas passiert war.
    »Rück schon mit der Sprache raus, Alter.«
    »Tanner rief an.«
    »Oh…«
    Umgekehrt hätte ich die Antwort auch gegeben, denn wenn unser alter Freund anrief, gab es immer Probleme. Zumeist welche, die in unser Gebiet fielen.
    Auf dem Weg zum Lift teilte ich Suko mit, was Tanner mir berichtet halle.
    »Ist aber-nicht viel.«
    »Du sagst es.«
    »Dann sehen wir uns die Tote mal aus der Nähe an…«
    ***
    Wir kamen mit unserem Rover nicht ganz bis an den Fundort heran. Da hätten wir schon einen Abhang hinunterrutschen müssen. Das taten wir jetzt auf unseren eigenen Füßen an diesem grauen Märztag, zu dem ein Frühlingswetter eigentlich besser gepasst hätte.
    Aber man kann es sich nicht malen, und so lag der graue Himmel wie eine gewaltige Decke über uns.
    Es regnete zum Glück nicht. Nur ein etwas steifer Wind wehte in unsere Gesichter. Er brachte den Geruch von altem Wasser und feuchtem Gras mit.
    Auch die Einsatzwagen der Spurensicherung standen auf dem Weg, wo wir den Rover geparkt hatten. Die Kollegen hatten sich um die gefundene Person versammelt und sahen bei diesem trüben Wetter aus wie eine Trauergesellschaft.
    Ein Mann war nicht zu übersehen. Chiefinspektor Tanner. Er trug wie immer sein typisches Outfit. Ganz in Grau gekleidet, auch der Hut war grau. Nur hatte er diesmal noch einen draufgesetzt, denn er trug einen grauen Mantel, in dessen Taschen seine Hände verschwunden waren.
    Er hielt sich etwas abseits, um Ruhe zu haben, weil er nachdenken wollte.
    Dass er nicht so ruhig war, wie es seine Haltung ausdrückte, sahen wir an den Rauchwolken, die vor seinem Gesicht in die Höhe stiegen und über dem Kopf, auf dem der graue Hut leicht nach hinten geschoben saß, zerflatterten.
    »Er hat sich geärgert, John.«
    »Klar, das sieht man.«
    Kurz bevor wir ihn erreichten, drehte Tanner den Kopf und schaute uns entgegen.
    »Aha, die Herren Geisterjäger.«
    »Du sagst es, Tanner.« Ich nickte ihm zu. »Und? Gibt es irgendwelche Probleme?«
    »Das Problem liegt vor uns.«
    Er meinte die Tote, die für uns noch nicht zu erkennen war, weil ihr Körper von den umstehenden Menschen verdeckt wurde. Wir gingen noch nicht hin, sondern wollten wissen, ob es etwas Besonderes an dieser Leiche gäbe.
    »Sicher!« Tanner rollte seine halb aufgerauchte Zigarre von der rechten in den linken Mundwinkel. »Sonst hätte ich euch nicht Bescheid gegeben.«
    »He, deine Laune ist ziemlich weit unten.«
    »Kann man wohl sagen.«
    »Und das liegt an der Leiche?«, fragte Suko.
    »Woran wohl sonst?«
    Ich wollte es genau wissen und fragte: »Was ist denn jetzt mit ihr, verflixt?«
    »Schaut sie euch selbst an.«
    Wir mussten ein paar Schritte gehen. Tanner übernahm die Führung. Die Kollegen sahen uns kommen und machten uns Platz. Einige von ihnen nickten uns zu, andere wiederum grinsten nur. Den meisten waren wir bekannt.
    Man hatte die Tote mit einer Plane zugedeckt.
    Jetzt wurde sie zur Seite gezogen, damit wir freien Blick auf den Körper hatten. Wir mussten zunächst mal schlucken, denn wir schauten wirklich auf eine attraktive Frau. Sie war Mitte zwanzig. Ihr Haar war ehemals blond gewesen. Jetzt sah es schmutzig aus, war auch nass und in ihrer Haarflut hatten sich Wasserlinsen, Blätter und alles Mögliche verfangen.
    Ich drehte Tanner meinen Kopf zu. »Und weshalb hast du uns hier antanzen lassen?«
    »Schau dir die Tote genauer an.«
    Suko fühlte sich mit
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