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1614 - Morganas Werwolf-Party

1614 - Morganas Werwolf-Party

Titel: 1614 - Morganas Werwolf-Party
Autoren: Jason Dark
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angesprochen.
    Beide bückten wir uns der nackten Toten entgegen und entdeckten erneut nichts Außergewöhnliches.
    »Näher ran. Und streicht mal über die Haut. Sie ist zum Glück schon trocken.«
    »Wir tun doch alles für dich, Tanner«, sagte ich leise stöhnend und beugte mich noch weiter hinab.
    Ich schaute ganz genau hin - und sah, dass der Körper doch nicht so makellos war, wie er beim ersten Hinschauen gewirkt hatte. Es gab da schon eine Unregelmäßigkeit, die für einen Menschen nicht normal war.
    Auf dem ganzen nackten Körper wuchsen kleine Härchen. Sie waren überall zu sehen. Von der Stirn bis zu den Zehen. Und sie schimmerten in einem hellen Blond.
    »Aha«, sagte Suko nur, bevor er mit der flachen Hand über den Bauch der Toten strich. »Wie ein Pelz.«
    Ich tat es ihm nach. Der Test ergab auch bei mir das gleiche Ergebnis, und ich verspürte ein Kribbeln auf dem Rücken. Ich schaute in die leeren Augen der Toten, in denen kein Glanz mehr zu sehen war. Es gab dort auch keine Farbe.
    Suko richtete sich vor mir auf. Ich war noch in die Betrachtung der Toten versunken, als ich Tanners Frage hörte.
    »Na, was sagt ihr?«
    Mein Blick fiel in Tanners Gesicht, in dem der Ausdruck der Anspannung nicht zu übersehen war. Ich antwortete ihm mit leiser Stimme.
    »Es ist zumindest ungewöhnlich, dass auf der Haut dieser Person so etwas wie ein Fell wächst.«
    »Genau das ist es. Deshalb habe ich euch auch hergebeten.«
    »Schön«, meinte Suko. »Und wie ist die Frau wirklich umgekommen? Kannst du uns darüber etwas sagen?«
    »Klar, sie ist ertrunken.«
    Es war eine völlig normale und auch lapidare Antwort gewesen, und sicherlich stimmte sie. Trotzdem schaute ich etwas dumm aus der Wäsche und hörte Tanners leises Lachen und dann seine Frage.
    »Glaubt ihr mir nicht?«
    »Doch«, sagte ich, »wir glauben dir. Aber das ist nicht alles gewesen oder?«
    »Nein.« Tanner räusperte sich und gab zweien seiner Mitarbeiter ein Zeichen.
    Er beschrieb mit dem rechten Zeigefinger einen Kreis, und die Männer wussten, was sie zu tun hatten.
    Sie drehten die Tote um, sodass sie jetzt auf dem Bauch zu liegen kam.
    Und da sahen wir, was mit ihr geschehen war.
    War ihre Haut auf der Vorderseite noch absolut makellos gewesen und das trotz der feinen blonden Härchen, so sah es hier völlig anders aus.
    Auf dem Rücken waren Biss-oder Rissstellen zu erkennen. Die Spuren waren deutlich, und auch die Zeit im Wasser hatten sie nicht abschwächen können.
    »Bitte«, sagte Tanner nur.
    Suko und ich enthielten uns einer Antwort.
    Wir wollten uns die Wunden erst mal genauer anschauen und gingen schon beim ersten Hinsehen davon aus, dass die Unbekannte sie sich nicht selbst beigebracht hatte. Die mussten ihr zugefügt worden sein.
    Entweder durch Krallen oder spitze Gegenstände wie Zinken oder Greifer, die man als Waffe benutzt hatte.
    Man ließ uns mit Fragen in Ruhe, damit wir uns ein eigenes Bild und die entsprechenden Gedanken machen konnten.
    Als ich mich wieder aufgerichtet hatte und über den leblosen Körper auf Tanner schaute, nickte der mir zu und sagte: »Wie lautet dein Kommentar?«
    »Diese Wunden sind ihr beigebracht worden.«
    »Perfekt.« Tanner deutete ein Grinsen an. »Kannst du mir auch sagen, von wem?«
    »Bin ich Hellseher?«
    »Hör auf. Das sind doch Spuren, die…«
    Suko unterbrach ihn. »Denkst du da an ein Tier?«
    »Bingo, du hast es erfasst.« Tanner zog die Augenbrauen zusammen.
    »Ich denke sogar an ein bestimmtes Tier, wenn ich berücksichtige, was da auf ihrem Körper wächst.«
    »Du meinst einen Werwolf?« Suko hatte leise gesprochen, weil die Umstehenden nichts mitbekommen sollten.
    Tanner deutete ein Klatschen an.
    »Jetzt ist es schon so weit gekommen, dass ich euch Tipps geben muss.«
    »Klar, Tanner.« Ich nickte ihm zu. »Du hast ja lange genug bei uns lernen können.«
    Er winkte ab. »Ja, schon gut. Aber was haltet ihr von meiner Vermutung? Kann sie von einem Werwolf angefallen worden sein? Diese dünnen Haare auf dem Körper lassen meiner Meinung nach keinen anderen Schluss zu. Sie kann dabei gewesen sein, sich zu verwandeln. Dann hat es sie erwischt.«
    Man konnte von ihm sagen, was man wollte. Meiner Ansicht nach hatte er ins Schwarze getroffen. Diese Frau konnte dabei gewesen sein, sich zu verwandeln, nachdem ein Werwolf sie angegriffen, verletzt und damit den Keim in sie gelegt hatte. Und aus irgendeinem Grund war sie dann ins Wasser gefallen und ertrunken.
    »Wenn es so ist, wie
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