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1614 - Morganas Werwolf-Party

1614 - Morganas Werwolf-Party

Titel: 1614 - Morganas Werwolf-Party
Autoren: Jason Dark
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erst mal verdauen.
    Ihre Hand zitterte, als sie nach dem Wasserglas griff. Dabei schüttelte sie den Kopf und flüsterte: »Tot, sagen Sie?«
    »Leider.«
    »Und - ahm - wie ist sie gestorben? Ist sie verunglückt?«
    »Ertrunken.«
    »Nein!« Die flache Hand fuhr gegen den Mund. »Aber sie konnte doch schwimmen.«
    »Das mag schon sein, Mrs. Cook. Die Polizei geht davon aus, dass man sie ins Wasser geworfen hat.«
    »Dann wurde sie ermordet?«
    »Ja.«
    Es herrschte Stille zwischen den beiden Frauen. Die Rektorin blickte zu Boden. Sie schüttelte dabei den Kopf, murmelte vor sich hin und schaute einen Moment später ihre Besucherin an.
    »Und wie kommen Sie dazu, mir diese Nachricht zu überbringen und nicht die Polizei?«
    »Nun ja, ich war eine Idee schneller.«
    »Kann schon sein, Mrs. Wells. Aber was haben Sie mit meiner ehemaligen Kollegin zu tun?«
    »Beruflich nichts. Aber jede vermisst gemeldete Person gelangt in eine Kartei. Als man die Tote fand, hat man natürlich auch dort nachgesehen und erfahren, dass die Tote aus Dundee stammt. Da der Beamte ein Bekannter von mir ist, bat er mich, mehr über die Tote herauszufinden. Ich erinnerte mich an ihr Verschwinden, das ja auch in den Zeitungen stand. Deshalb wusste ich auch, dass sie den Beruf einer Lehrerin nachging, und da war der Weg bis zu Ihnen nicht weit.«
    »Das klingt plausibel.«
    Maxine fragte weiter. »Können Sie sich denn vorstellen, warum Gwen Hasting nach London wollte?«
    »Nein, das kann ich nicht.«
    »Sie hatte dort keine Verwandten wohnen?«
    »Nicht, dass ich wüsste.« Die Frau hob beide Arme an. »Es ist wirklich ein Rätsel.«
    »Da war noch etwas, was den Polizisten auffiel.«
    Henriette Cook bekam große Augen.
    »Was denn?«
    »Das will ich Ihnen nicht verschweigen. Sie ist ertrunken, das hatte ich Ihnen ja schon gesagt. Als man ihren nackten Körper aus dem Wasser zog, da entdeckten die zuständigen Beamten Biss-und tiefe Kratzspuren auf der Haut.«
    »Bitte?«
    »Ja, und können Sie sich diese Hinweise oder Spuren erklären?«
    »Nein, Mrs. Wells. Wie kommen Sie darauf, dass ich Ihnen helfen könnte?«
    »Sie waren Kollegen.«
    Die Rektorin trank einen Schluck Wasser. Sie sah so aus, als müsste sie sich die Antwort noch mal überlegen.
    »Gut, das waren wir. Kollegen, doch keine Freundinnen oder gute Bekannte, die sich einmal in der Woche besucht hätten. Da gab es schon eine gewisse Distanz zwischen uns. Ich habe nicht gewusst, was Gwen Hasting privat getan hat und welchen Hobbys sie nachging. Ich weiß auch nicht, ob sie eine Freundin hatte. Wir haben nur zusammen gearbeitet. Irgendwelche Verbindungen nach London kenne ich auch nicht.«
    Maxine Wells nickte.
    »Den Beamten ging es, wie ich weiß, nicht nur um die Verletzungen am Rücken«, sagte sie. »Da war noch etwas anderes.«
    »Was denn?«
    Maxine fiel auf, dass sie regelrecht angestarrt wurde, und sie hatte das Gefühl, ein Lauern im Blick der Rektorin zu erkennen.
    »Es hing ebenfalls mit ihrem Körper zusammen. Ich hörte, dass überall und wirklich an jeder Stelle kleine und sehr feine Haare gewachsen sind.«
    »Wie bitte?«
    »Ja, sie müssen aus den Poren gedrungen sein. An einigen Stellen bildeten sie sogar Büschel.«
    »Das kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen. Das ist mir zu hoch.«
    »Wie Fell«, fügte Maxine noch hinzu und trank ebenfalls einen Schluck Wasser.
    Ihr Gegenüber sagte nichts.
    Es war Henriette Cook anzusehen, dass sie nachdachte. Zwischen Nase und Mundwinkel hatten sich zwei Falten in der etwas blassen Haut gebildet, und die strich sie jetzt mit zwei Fingerkuppen nach.
    »Das kann ich nicht glauben, was ich da gehört habe.«
    »Ich gebe nur das weiter, was die Londoner Polizei herausgefunden hat.«
    »Das glaube ich Ihnen schon, Mrs. Wells. Denken Sie nur nichts Falsches. Ich kann es nur nicht begreifen. Wie denken Sie denn als Tierärztin darüber?«
    Maxine hob die Schultern. »Es gibt Dinge, die nicht so leicht zu erklären sind.«
    »Welche denn?«
    Für Maxine war es schwer, die Antwort in richtige Worte zu fassen.
    Etwas zögerlich sagte sie: »Man muss sich öffnen, verstehen Sie?«
    »Nein, noch nicht…«
    »Ich versuche es mal anders. Man muss lernen, Dinge zu akzeptieren, die eigentlich nicht akzeptabel sind.«
    »Ich verstehe nicht…«
    Maxine wand sich etwas.
    »Es ist durchaus möglich, dass Gwen Hasting dabei war, sich zu verwandeln. Dass sie zu einer anderen wurde.«
    »Zu was denn?«
    Maxine brachte die Antwort nur
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