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1614 - Morganas Werwolf-Party

1614 - Morganas Werwolf-Party

Titel: 1614 - Morganas Werwolf-Party
Autoren: Jason Dark
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Ihnen, dass Sie mir Bescheid gegeben haben.« Die Rektorin hob ihre Arme an. Dabei rutschten die weit geschnittenen Ärmel des Hauskleids nach oben und gaben die unteren Teile der Arme frei.
    Für einen Moment waren deutlich die roten Streifen zu erkennen, die sie bedeckten.
    Maxine Wells hatte nicht bewusst hingesehen. Es war mehr durch Zufall geschehen, und sie hatte auch kein Foto der toten Gwen Hasting gesehen, aber John Sinclair hatte Maxine die Verletzungen genau beschrieben, und die Streifen an den Armen der Frau mussten eine gewisse Ähnlichkeit mit denen der Toten haben.
    Die Ärmel rutschten wieder zurück, und Maxine Wells sah nichts mehr.
    Aber sie hatte etwas gesehen und das war auch der Rektorin nicht verborgen geblieben, zudem hatte Maxine eine recht steife Haltung eingenommen.
    »Ist was, Mrs. Wells?«
    »Im Prinzip nicht.«
    »Aber…?«
    »Nun ja, ich will hier nichts an die Wand malen, aber durch Zufall habe ich eben Ihre Arme gesehen.«
    »Na und? Ist das so ungewöhnlich?«
    »Die Arme nicht. Die Verletzungen auf der Haut schon. Da bin ich ehrlich.« Jetzt war es heraus, und Maxine wartete gespannt und auch misstrauisch auf eine Reaktion der Gegenseite.
    Da tat sich zunächst mal nichts. Die Rektorin bewegte sich um keinen Zentimeter. Aber sie dachte nach, und dabei schoben sich die Augenbrauen in die Höhe.
    »Was wollen Sie damit andeuten?«
    Maxine lächelte und versuchte so, einen harmlosen Eindruck zu machen. »Wie gesagt, ich meine die Verletzungen.«
    »Das ist nicht der Fall.«
    »Bitte?«
    »Ja, es sind nur Kratzer und keine Verletzungen.«
    Maxine Wells hatte den Eindruck, dass man ihr hier etwas vorspielen wollte. Die Antworten klangen zwar normal, aber man konnte sie auch als Ausreden ansehen. Und dahin tendierte die Tierärztin.
    Auch das Lachen klang nicht echt. Es war praktisch die Ouvertüre zu einer Erklärung.
    »Damit Sie beruhigt sind, Mrs. Wells, will ich Ihnen sagen, wie diese Kratzer entstanden sind. Ich habe sie mir nämlich selbst beigebracht. Ich bin allergisch gegen Wolle. Manchmal kann man es nicht vermeiden, damit in Berührung zu kommen, und dann juckt die Haut so fürchterlich, dass ich nicht anders kann, als mir die Haut aufzukratzen.«
    »Verstehe…«
    Henriette Cook lächelte. »Aber Sie glauben mir nicht, das sehe ich Ihnen an.« Sie drehte sich zur Seite. »Kommen Sie mit in mein Schlafzimmer. Da werde ich Ihnen zeigen, was ich meine.«
    Der Vorschlag überraschte die Tierärztin. So weit hatte sie es eigentlich nicht kommen lassen wollen. Dass Henriette Cook so reagierte, war zudem mehr als ungewöhnlich.
    Schließlich ging es hier eigentlich nur um Kleinigkeiten. Dass sie derartige Wellen schlagen würden, das hätte sie nicht gedacht.
    »Was ist, Mrs. Wells? Wollen Sie oder wollen Sie nicht?«
    »Ich glaube Ihnen schon.« Maxine holte tief Atem. »Es war nur eine Vermutung und…«
    »Nein!« Das hart gesprochene Wort unterbrach sie. »Jetzt habe ich auch meinen Stolz. Ich will Ihnen beweisen, dass ich keine Lügnerin bin.«
    Maxine steckte in einer Zwickmühle. Sie gab sich gegenüber zu, dass sie sich durch ihre Fragen selbst dort hineingebracht hatte. Jetzt war sie der anderen Person etwas schuldig. Durch ihr Nicken stimmte sie zu.
    »Wunderbar, dann kommen Sie mit. Es dauert nicht lange. Ich bin dann auch beruhigter.«
    Das Schlafzimmer der Rektorin lag ebenfalls in dieser unteren Etage. Es gab zwar eine schmale Treppe nach oben, die man mehr als Stiege ansehen konnte, doch sie sah aus, als wäre sie kaum benutzt worden, denn auf den Stufen glänzte noch die grüne Farbe, als wäre sie erst am gestrigen Tag poliert worden.
    Hier unten gab es noch drei geschlossene Türen. Eine drückte Henriette Cook auf, trat noch nicht in das Zimmer, sondern erklärte zunächst, dass die zwei anderen Türen zum Bad und zum Arbeitszimmer führten.
    »Das Haus ist zwar klein, doch es ist alles vorhanden, was da sein muss.«
    »Toll.«
    Sie betraten das Zimmer. Ein Bett stand an der linken Wand. Ein schmaler Schrank stand an der anderen Seite. Es gab noch genügend Platz, um sich bewegen zu können. Durch das Fenster konnte niemand schauen, weil eine dichte Gardine die Scheibe verdeckte.
    »So, und jetzt werden Sie von mir den Beweis bekommen, Mrs. Wells«, erklärte die Rektorin.
    Die Rektorin fasste mit beiden Händen in den Stoff des Kleides, zog ihn hoch und danach über ihren Kopf hinweg.
    Mit einer lässigen Bewegung schleuderte sie das Kleid auf das Bett und
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