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1614 - Morganas Werwolf-Party

1614 - Morganas Werwolf-Party

Titel: 1614 - Morganas Werwolf-Party
Autoren: Jason Dark
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mühsam hervor. »Ich denke da an eine Wölfin.«
    Die Rektorin riss den Mund auf und bekam ihn nicht wieder zu.
    Maxine konnte ihr die Reaktion nicht verdenken. Sie hätte in früheren Zeiten ähnlich reagiert.
    »Wölfin? Habe ich da richtig gehört?«
    »Haben Sie. Aber ich gehe noch einen Schritt weiter, Mrs. Cook. Ich sage sogar Werwölfin.«
    Diesmal vernahm die Tierärztin als Antwort nur einen scharfen Atemzug.
    Dann folgte ein leicht schrilles Lachen.
    Sie ließ der Rektorin Zeit, sich wieder einigermaßen zu fangen.
    »Werwölfe«, flüsterte sie. »Das ist doch…« Sie schüttelte den Kopf.
    »Das ist doch Kinderkram. Das sind Hirngespinste. Das kann man doch keinem normalen Menschen erzählen. Für mich ist das völlig unverständlich.« Sie drehte sich Maxine zu und verengte dabei die Augen. »Und Sie glauben daran? Sie, eine Tierärztin?«
    »Ich schließe es zumindest nicht aus.«
    Henriette Cook hielt es nicht mehr in ihrem Sessel. Sie sprang in die Höhe und ging auf und ab.
    »Nein, das ist mir zu viel.«
    »Ich kann begreifen, dass Sie so reagieren, Mrs. Cook, aber man muss die Möglichkeit in Betracht ziehen.«
    »Das tun Sie?«
    »Ja.«
    Die Rektorin ließ sich wieder in ihren Sessel fallen. Die Handflächen klatschten auf die Oberschenkel. »Nein, nein. Da muss es eine andere Möglichkeit geben.«
    »Sagen Sie mir diese.«
    Henriette Cook winkte ab. »Bitte, das kann ich nicht. Ich bin keine Ermittlerin. Ich habe nur nach dem Verschwinden meiner Mitarbeiterin Probleme gehabt, den Schulbetrieb normal laufen zu lassen. So stark besetzt sind wir auch nicht.«
    Die Tierärztin ging in sich. Sie machte sich leichte Vorwürfe. Vielleicht hätte sie sensibler an das Thema herangehen müssen. Sie hatte da schon ein hartes Geschütz aufgefahren, was nicht so leicht verdaut werden konnte. Mrs. Cook war bisher mit einem derartigen Thema nicht in Berührung gekommen.
    Trotzdem sagte ihr eine innere Stimme, dass sie eigentlich nichts falsch gemacht hatte.
    Sie sah die Rektorin wieder an. Mrs. Cook war zwar nicht entsetzt, aber schon durcheinander, das war ihr anzusehen. Doch das Lauern im Blick war immer noch da, und darüber konnte Maxine sich schon etwas wundern.
    »Nun ja, mehr kann ich Ihnen beim besten Willen nicht sagen, Mrs. Cook. Aber ich sah es als meine Pflicht an, Sie über den Tod Ihrer Mitarbeiterin zu informieren.«
    »Das ist auch gut gewesen.« Sie nickte. »Aber die Schlussfolgerung, die Sie damit verbinden, die kann ich nicht nachvollziehen.« Sie schüttelte den Kopf. »Himmel, Sie sprechen von einer Werwölfin. So etwas kenne ich aus dem Kino oder dem Fernsehen. Dass es so etwas in der Realität geben soll, glaube ich einfach nicht.«
    »Ist schon klar.« Maxine legte ihre Hände auf die beiden Lehnen und wollte aufstehen.
    Die Frage der Rektorin stoppte sie.
    »Was haben Sie jetzt vor?« Sie musste lachen. »Vielleicht den Mörder meiner Mitarbeiterin suchen?«
    »Auf keinen Fall. Das ist nicht meine Sache. So etwas muss ich der Polizei überlassen.«
    »Die sie aber ins Boot geholt hat.«
    Da hatte Henriette Cook schon recht. So richtig zugeben wollte Maxine das nicht und erst recht nicht die Wahrheit über einen gewissen John Sinclair erzählen. Sie wiegelte mit einigen Handbewegungen ab.
    »Ich bin nicht ins Boot geholt worden, wenn Sie das meinen. Der ermittelnde Polizist ist zufällig ein Bekannter von mir. Ich lebe hier, und die Verbindung der Toten zu Dundee hat ihn dazu veranlasst, mich anzurufen und mich zu bitten, etwas über das Opfer herauszufinden. Das war alles, Mrs. Cook.«
    Henriette Cook hob die Schultern. »Da sind wir wohl an einem Punkt angelangt, an dem wir beide nicht mehr weiter wissen.«
    »Ja, das könnte so hinkommen.«
    »Aber es gefällt Ihnen nicht, wie?«
    »Tja, was soll ich dazu sagen? Nein, gefallen kann es mir nicht. Besonders nicht, dass ein Mensch auf eine so ungewöhnliche Weise ums Leben kam. Ich denke, dass die Polizei ihre Nachforschungen auch noch hier in Dundee weiterführen wird.«
    »Mal sehen. Ich habe jedenfalls die Gewissheit, dass meine Kollegin endgültig nicht mehr an ihren Arbeitsplatz zurückkehrt. Wir müssen uns dann um einen Ersatz bemühen, was nicht einfach werden wird.«
    Maxine stand auf, weil sich auch die Rektorin von ihrem Platz erhob.
    Beide lächelten sich an, und es war zu sehen, dass es bei beiden gequält war.
    »Ich werde alles auf mich zukommen lassen und dann die richtigen Entscheidungen treffen. Jedenfalls danke ich
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