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1614 - Morganas Werwolf-Party

1614 - Morganas Werwolf-Party

Titel: 1614 - Morganas Werwolf-Party
Autoren: Jason Dark
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geworden.
    Dundee liegt recht weit nördlich. Es hatte in der vergangenen Wochen viel geschneit. Dank der niedrigen Temperaturen war der Schnee noch nicht überall getaut. Er lag zwar nicht mehr auf den Hausdächern, aber in manchen Vorgärten war er noch zu sehen. Oft zu kleinen Haufen zusammengefegt, aber auch als Schneemann grüßte er.
    Alte Häuser, viele davon frisch renoviert. Umgeben von Gründstücken mit kleinen Gärten. Die gesamte Umgebung wirkte sehr gepflegt.
    Es gab sogar einen kleinen Parkplatz, auf dem Maxine ihren Wagen abstellte.
    Im Sommer war er als Bolzplatz gedacht, aber bei dieser Kälte spielte niemand draußen.
    Graue Mauern, grün gestrichene Fensterläden, das war es, was ihr beim Haus der Rektorin sofort auffiel. Und der schmale Weg, der durch den Vorgarten auf die Haustür zuführte, die ebenfalls einen grünen Anstrich zeigte.
    Auch hier lagen Schneereste im Garten, und es würde noch dauern, bis sich die Krokusse aus dem Erdreich schoben.
    Da Gardinen vor den Scheiben hingen, war für Maxine nicht zu sehen, ob jemand am Fenster stand und sie beobachtete. Es war ihr auch egal.
    Sie ging auf die Tür zu, sah die Klingel, deren Knopf ihr entgegenleuchtete und drückte ihn.
    Es gab keine Gegensprechanlage. Dafür hörte Maxine Schritte, dann ging die Tür auf.
    »Bitte?«, fragte die Frau, die auf der Schwelle stand.
    »Henriette Cook?«
    »Ja.«
    »Kennen Sie mich noch?«
    »Moment.« Die ungefähr vierzig Jahre alte Frau mit den grauen Haaren verengte ihre Augen, dachte nach und plötzlich fing sie an zu lachen.
    »Sicher kenne ich Sie. Ich habe Sie nur nicht gleich erkannt. Sie sind Dr. Wells, die Tierärztin.«
    »Genau die.«
    Die Rektorin machte ein trauriges Gesicht. »Meinen Hund habe ich leider nicht mehr. Er wurde überfahren, als ich ihn bei Freunden abgab, weil ich auf eine Klassenfahrt gehen musste.« Sie hob die Schultern. »So ist eben das Leben.«
    »Da kann ich nicht widersprechen.«
    »Aber kommen Sie doch rein, wir können etwas plaudern.«
    Maxine zierte sich ein wenig. »Man sagte mir im Sekretariat, dass Sie krank wären und…«
    »Ja, und nein.« Sie zog die Tür weiter auf. »Die kleine Grippe ist schon so gut wie weg. Ich möchte wegen der Kinder nur sichergehen und bleibe noch zwei Tage im Haus.«
    »Dann ist es gut.«
    Das Haus war nicht nur außen klein, auch die Räume innen. Aber sehr gemütlich. Da störten auch die niedrigen Decken nicht. Durch einen Flur, an dessen Wänden gerahmte Klassenfotos hingen, wurde die Besucherin ins Wohnzimmer geführt. Ein Raum, der mit kleinen Möbeln eingerichtet war.
    »Was darf ich Ihnen anbieten, Mrs. Wells?«
    »Ein Wasser vielleicht.«
    »Gut, ich bin gleich wieder da. Nehmen Sie ruhig Platz.«
    »Danke.« Die Besucherin entschied sich für einen recht weichen Sessel, über deren Lehnen zwei Tücher hingen.
    Es war still im Raum. Das Ticken einer Wanduhr war kaum zu hören.
    Eine Heizung sorgte für Wärme, und wäre Maxine sehr müde gewesen, sie hätte hier auch einschlafen können.
    Mit einer Wasserflasche und zwei Gläsern kehrte die Rektorin zurück.
    Sie trug ein bequemes und weit geschnittenes Hauskleid. Die grauen Haare hatte sie nach hinten gekämmt und sie dort zu einem Knoten zusammengesteckt.
    Auch sie nahm Platz. Die beiden Frauen prosteten sich über den keinen Tisch, der zwischen ihnen stand, hinweg zu, und nachdem sie getrunken hatten, hielt es Henriette Cook nicht länger aus.
    »So, und jetzt bin ich gespannt, weshalb Sie zu mir gekommen sind, Mrs. Wells.«
    »Nun ja. Ich wollte eigentlich einem Freund in London einen Gefallen tun. Dabei könnten Sie mir vielleicht helfen.«
    Die Rektorin beugte sich vor. »Da bin ich aber gespannt.«
    »Es geht nicht um Sie, sondern um eine Kollegin von Ihnen. Sie heißt Gwen Hasting. Sie erinnern sich?«
    Henriette nickte so heftig, dass man Angst um ihren Kopf haben musste.
    »Natürlich kenne ich Gwen Hasting«, sagte sie. »Das war eine tragische Geschichte mit ihr.«
    »Sie ist verschwunden, nicht?«
    »Ja, Mrs. Wells, so war es. Verschwunden wie vom Erdboden verschlungen und nicht mehr aufgetaucht.« Sie schaute Maxine Wells an. »Bis heute nicht mehr. Und niemand weiß, was mit ihr geschehen ist.«
    »Nicht ganz.«
    »Ach? Wissen Sie mehr?«
    »Ich denke schon. Man hat sie in London gefunden…«
    »Gefunden, sagen Sie?«
    »Leider.«
    »Dann ist sie - dann ist sie…«
    »Ja, Mrs. Cook, sie ist tot.«
    Die Rektorin sagte zunächst nichts. Sie musste den Schock
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