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Kommissar Morry - Die Woelfe

Kommissar Morry - Die Woelfe

Titel: Kommissar Morry - Die Woelfe
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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Kommissar Morry
    Die Wölfe

    KOMMISSAR MORRY
    Die Wölfe
    Kriminalroman
    MERCEDA-VERLAG Albachten/Münster in Westfalen

    Alle Rechte, insbesondere das der Übersetzung und Verfilmung, Vorbehalten.
    Nachdruck verboten.
    Copyright by Heinz Borgsmüller, Merceda-Verlag, Albachten b. Münster i. W.

    G.E. Morry
    Kriminal-Kommissar

    Die Wölfe
    Viele Monate hat Sidney Romer in der Irrenanstalt Tootham verbracht. Eines Tages wird er entlassen und kehrt in die Freiheit zurück. Eine Namensliste, die Sidney Römer in seiner Krankenzelle anlegte, wird ihm zum Verhängnis. Denn gerade die Männer, die er in seinem Verzeichnis führt, sterben eines gewaltsamen Todes. Sie alle werden ermordet. Darf man Sidney Romer diese brutalen Verbrechen Zutrauen? Ist er wirklich mit jenem hinterhältigen Schurken identisch, der seine Opfer in düstere Winkel lockt, um sie dann tückisch zu überfallen? Da ist noch ein Mädchen, das eben aus dem Gefängnis entlassen wurde und durch Zufall in die Hände des Mörders gerät. Daisy Horway heißt die hoffnungsvolle junge Dame. Sie durchkreuzt alle Pläne der Polizei. Sie hat das frechste Mundwerk, das man je erlebte. Gegen ihre Raffinesse ist kein Kraut gewachsen. Wenn Kommissar Morry nicht wäre, stünden die Chancen schlecht für die Polizei. Erst als der berühmteste Detektiv Scotland Yards auf der Bildfläche erscheint, können gequälte und verzweifelte Menschen endlich erleichtert aufatmen.
    Titelbild: BURT LANCASTER PARAMOUNT PICTURES

    Als der Rechtsanwalt William Farrington vor der Irrenanstalt Tootham ankam, war es genau drei Uhr nachmittags. Er fuhr seinen Wagen auf den Parkplatz, stieg aus und blickte dann eine Weile nachdenklich zu den hohen Mauern der berüchtigten Anstalt hinüber. Er sah vergitterte Fenster und eingegipste Glasscherben auf den hohen Mauerzinnen. Er sah weißgekleidete Wärter und Schwestern und konnte sogar ein paar der bleichgesichtigen Insassen erkennen. Sie kauerten hinter den Gittern und versuchten, einen dürftigen Sonnenstrahl zu erhaschen. Von den schwarzen Steinen ging eine merkwürdige Stille aus. Es schien fast so, als hätte hier nicht nur die Krankheit, sondern auch der Tod sein Quartier aufgeschlagen. Zehnmal war Williams Farrington bereits in der Anstalt Tootham gewesen. Er hätte also eigentlich an das seltsame Leben und Treiben längst gewöhnt sein müssen. Aber auch heute legte sich wieder ein merkwürdiger Druck auf seine Brust, als er durch die Torwache schritt. Dumpf hallten seine Schritte auf den Fliesen.
    „Wohin, Sir?“, rief ihm der Torpförtner entgegen. „Haben Sie einen Passierschein?“
    „Ich bin Rechtsanwalt“, erwiderte William Farrington gepreßt.
    „Das Gericht hat mich seinerzeit zum Vormund Sidney Romers bestellt. Wie man mir telegraphisch mitteilte, soll mein Mündel heute entlassen werden. Das stimmt doch, oder nicht?“
    Der Pförtner blätterte umständlich in einer Liste. Kurz nachher schob er die Brille auf die Nase. „Stimmt“, murmelte er wortkarg. „Sidney Romer wird auf Probe entlassen. Er war genau achtzehn Monate in unserer Anstalt. Die andern sind alle länger hier. Der Mann hat Glück.“
    „Wie man es nimmt“, sagte William Farrington achselzuckend.
    „Wenn er wirklich Glück gehabt hätte, wäre er gar nicht erst hierher gekommen. Vor zwei Jahren war er noch so normal wie Sie und ich.“
    Er nahm seinen Passierschein in Empfang und schritt durch das Torgewölbe zum Verwaltungsbau hinüber. Es war das einzige Gebäude, das keine Gitter an den Fenstern trug. Rote Geranien blühten auf den Fenstersimsen. Aber auch diese Blumen vermochten die düstere Atmosphäre nicht aufzuhellen. Da und dort hörte man einen gurgelnden Ruf hinter den Fenstern. Matte, entkräftete Fäuste rüttelten an den Gittern. Sie alle wollen weg von hier, dachte Williams Farrington beklommen. Sie sehnen sich nach der Freiheit, nach den Lichtern der großen Städte, nach ihren Angehörigen. Sidny Romer wird es genauso gehen. Er hat lange auf diesen Tag gewartet. Hoffentlich wird alles gut werden. William Farrington ging auf die Kanzlei zu, die alle Aufnahmen und Entlassungen der Kranken abwickelte. Zwei würdige Beamte saßen hinter der Barriere.
    „Was wünschen Sie?“
    „Ich möchte Sidney Romer abholen“, stieß der Rechtsanwalt ungeduldig hervor. „Sie kennen mich doch schon seit langem. Ich bin in Eile.“
    Die beiden Alten ließen sich Zeit. Sie wälzten große Bücher, trugen da eine Ziffer ein und strichen dort eine
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