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Alarm im Raubtierhaus

Alarm im Raubtierhaus

Titel: Alarm im Raubtierhaus
Autoren: Stefan Wolf
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jetzt Futter gab,
und ging aufgeregt hin und her, ohne das Fleisch aus den Augen zu lassen.
    »Nein, heute sind wir sozusagen privat
hier«, erklärte Gaby. »Es hat uns einfach zu gut gefallen !«
    Vor den einzelnen Käfigen befand sich
eine zwei Meter breite Zone, die durch ein Geländer abgesteckt war. Zwischen
Geländer und Käfig hatten die Zoobesucher nichts verloren. Hier stand Niebert.
Er war gut gelaunt und bot den vieren an, bei der Fütterung zuzuschauen. Tim
zwinkerte seinen Freunden zu, und alle wussten, was jetzt folgte: die
Verunsicherungsstrategie!
    »Hat man mittlerweile eine Spur der
Geparden entdeckt ?« , fragte Tim beiläufig.
    Der Tierpfleger schüttelte den Kopf und
warf ein Stück Fleisch durch die Gitterstäbe hindurch. Gierig schnappte der
Tiger danach und schleppte es in die Ecke des Käfigs. »Leider nein. Aber soviel
ich weiß, hat man eine Gruppe von Tierschützern festgenommen. Sie sollen die
armen Tiere entführt haben. Es kann nicht mehr lange dauern, bis sie ein
Geständnis ablegen und verraten, wo sie die Geparden versteckt halten !«
    Tim nickte.
    Jetzt war Karl an der Reihe. »Wir haben
gehört, dass die Polizei nach einem Komplizen im Zoo fahndet. Dass die
Glasscherben der eingeschlagenen Tür auf der falschen Seite gelegen haben, hat
sie stutzig gemacht .«
    »Ach wirklich ?« ,
fragte Niebert, und seine Augen begannen zu zucken.
    »Ja«, setzte Gaby die Reihe fort. »Die
Einbrecher hatten wohl den Schlüssel zum Raubtierhaus. Was anderes ist fast
nicht denkbar .«
    Niebert griff in den Eimer und warf ein
zweites Stück Fleisch in den Käfig. Er schüttelte den Kopf. »Kann ich mir gar
nicht vor stellen. Vielleicht haben sie ja einen Schlüssel gestohlen !«
    Jetzt war Klößchen dran. »Daran haben
wir auch gedacht. Aber wissen Sie was: Keiner der Zoomitarbeiter hat einen
Schlüssel als vermisst gemeldet! Komisch, oder?«
    Unruhig lächelte Niebert. Er nahm den
leeren Eimer und ging damit zu einer Tür, auf der NUR FÜR MITARBEITER zu lesen
war. »Tja, die Polizei weiß schon, was sie tut. Es gibt ja wohl keinen Grund,
ihr zu misstrauen .« Damit
verschwand Niebert hinter der Tür. Die TKKG-Bande nickte einander zu: Das war
genau der richtige Kurs!
    Als er wenige Augenblicke später wieder
herauskam, hielt er einen weiteren Eimer voller Fleisch in der Hand. Innerhalb
der Absperrung ging er damit zum Leopardenkäfig, wo das hungrige Tier schon
ganz unruhig auf ihn wartete. Tim, Karl, Gaby und Klößchen folgten ihm auf der
anderen Seite des Geländers.
    »Wissen Sie was, Herr Niebert? Ich
finde, dass sie gestern im Park ziemlich fahrlässig gehandelt haben !« , nahm Gaby neuen Anlauf.
    Der Tierpfleger warf einen Brocken
Fleisch in den Käfig. Der Leopard stürzte sich sofort darauf. Dann drehte
Niebert sich zu den vier Freunden um: »Wie bitte!? Fahrlässig gehandelt!? Ihr
wolltet doch im Jeep mitfahren, oder etwa nicht ?«
    »Das meinen wir nicht«, fuhr Karl fort.
»Aber später, als Sie Gaby einfach so mit dem Gepardenjungen haben spielen lassen — das war sehr unvorsichtig! Wenn die Gepardenmutter in der Nähe gelauert hätte, dann hätte das ein sehr böses Ende nehmen können !«
    Niebert wurde langsam gereizt. »Ja und?
War sie in der Nähe? Nein! Also habe ich nicht fahrlässig gehandelt, Ende .«
    »Warum denn so aggressiv, Herr Niebert ?« , fragte Klößchen mit samtweicher Stimme.
    »Wenn Sie nicht fahrlässig
gehandelt haben — was wir Ihnen gerne glauben«, hakte Tim ein, »dann gibt es
wohl nur eine Möglichkeit...«
    »Wie bitte?« Nieberts Augen zuckten und er schüttelte nervös den Kopf. Er wusste, dass sie ihn in der
Zwickmühle hatten.
    »Wenn Sie sich so sicher waren, dass
die Gepardenmutter nicht in der Nähe war, dann muss
das ja wohl heißen«, übernahm Gaby, »dass Sie genau wussten, wo sie sich befand .«
    »Und zwar deshalb«, wollte Tim den Schluss setzen, »weil Sie selbst...»
    »Raus !« ,
unterbrach Niebert Tim mit einem gewaltigen Schrei und wies mit seiner Hand zum
Ausgang. »Sofort raus hier! Was fällt euch eigentlich ein !« Niebert kam auf die vier zu.

     
    Tim, Karl, Klößchen und Gaby wichen
langsam zurück.
    »Das ist Besucherbereich .« Karl zückte seine Eintrittskarte. »Wir dürfen hier
stehen«.
    »Solche Anschuldigungen muss ich mir
nicht gefallen lassen .« Niebert stieg über das
Geländer und steuerte direkt auf die vier zu. Den Raubkatzen rings herum war
die dicke Luft nicht entgangen. Einige fauchten und knurrten hinter
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