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Alarm im Raubtierhaus

Alarm im Raubtierhaus

Titel: Alarm im Raubtierhaus
Autoren: Stefan Wolf
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zusammen. Die vier Freunde waren ganz
in Gedanken versunken, keiner sagte etwas. Auch die Raubkatzen beruhigten sich
wieder und Stille kehrte ein. Niemand konnte ihnen helfen.
     
    Eine ganze Weile verging. Schließlich
nahm sich Karl ein Herz und griff nach seinem Telefon. Er wollte gerade die
Nummer der Polizei wählen, da hörten sie plötzlich ein Geräusch. Da draußen im
Freien war etwas unterwegs und kam immer näher.
    Es schlüpfte durch die Luke des
Nachbarkäfigs ins Innere. Laut hechelnd stand es für wenige Sekunden im
Dunkeln. Durch die Gitterstäbe huschte es schließlich herüber und sprang mit
einem Satz auf die vier Freunde zu.
    »Oskar !« , rief
Gaby voller Freude und drückte den kleinen Cockerspaniel fest an sich. »Was
machst du denn hier! ?«
    Augenblicklich begannen die Raubkatzen
wieder zu brüllen. Heute war ihnen einfach keine ruhige Nacht gegönnt.
    »Er muss ausgebüxt sein und meine
Fährte aufgenommen haben«, sagte Gaby. Oskars Schwanz wirbelte aufgeregt hin
und her und schlug immer wieder gegen Gabys Schulter. »Wahrscheinlich hat er
mich vermisst !«
    Dann begrüßte Oskar auch die anderen
drei und leckte ihnen freudig übers Gesicht.
    »Ich hab’s !« ,
rief Tim und zog Oskar von seinem Gesicht weg. »Oskar wird uns befreien !«
    Die anderen wussten sofort, was er
meinte. Sie schickten ihn durch die Gitterstäbe. Oskar sprang in den Besucherbereich.
Das Fauchen der Raubkatzen war ihm alles andere als
geheuer.
    Gaby deutete auf die Kette. »Nimm das,
Oskar! Komm, nimm das !« Der kleine Cockerspaniel
wusste erst nicht so recht, was er machen sollte. Aber schließlich nahm er die
Kette ins Maul. » Braaaav !« ,
lobte ihn Gaby sofort. »Und jetzt bring’s mir !« Oskar legte seinen Kopf schief. »Sei ein braver Hund!
Bring mir die Kette !« Oskar kam näher, die Kette fest
in seinem Maul. Gaby griff durch die Gitterstäbe und endlich bekam sie die
Kette zu fassen.
    » Yes !« , schrie Klößchen und klatschte in die Hände.
    Oskar sprang wieder in den Käfig und
ließ sich zur Belohnung ausgiebig streicheln. Gaby zog derweil an der Kette und
wirklich öffnete sich langsam das Verbindungstor zum Nachbarkäfig!
    Schnell huschten sie alle nach drüben,
durch die Luke ins Freie und durch das Loch im Zaun endgültig in die Freiheit.
    »Ich nehme alles zurück, was ich über
Oskar gesagt oder gedacht habe. Ohne ihn würden wir immer noch festsitzen !« , sagte Tim und hoffte insgeheim, dass damit auch die
eigenartige Stimmung zwischen ihm und Gaby ein Ende haben würde. Vergeblich.
    Gaby lächelte. Sie hatte nie daran
gezweifelt, dass Oskar ein Held war!
     
    Auf dem Weg zur Mauer, über die sie in
den Zoo geklettert waren, beschäftigte die vier nur eine Frage: Was nun? Der
Tierpfleger war auf und davon, und sie hatten keine Ahnung, wohin er gefahren
ist.
    »Trauerweiden...«, murmelte Karl und
blieb stehen. »Er hat doch am Telefon gesagt, jemand solle das Tor bei den
Trauerweiden aufmachen! In fünf Minuten!«
    »Stimmt«, sagte Tim. »Aber es gibt
vermutlich sehr viele Trauerweiden in der Stadt, die fünf Minuten von hier
entfernt sind .«
    »Moment«, mischte Klößchen sich ein,
der dieses schreckliche Gewehr nicht aus dem Kopf bekam. »Denkt doch mal
logisch! Wohin wird Niebert jetzt fahren mit seinem Betäubungsgewehr ?«
    »Zu den Geparden ?« ,
fragte Gaby zurück, und der Gedanke, dass jemand den Tieren Leid zufügte,
gefiel ihr gar nicht.
    »Das vermute ich auch«, nickte
Klößchen. »Wo würdet ihr Geparden versteckt halten, wenn ihr sie töten wolltet ?«
    Tim grinste. »In einem Schlachthof! Und
zwar am besten in einem stillgelegten Schlachthof! Und genau so einen gibt es
am Rande der Stadt. Fünf Minuten mit dem Auto!«
    Gaby machte ein erschrockenes Gesicht.
»Ihr meint wirklich, er will...« Sie traute sich den Satz gar nicht zu Ende
sprechen. »Aber warum nur!?«
    Karl zuckte mit den Schultern. »Auf
jeden Fall sind da draußen beim alten Schlachthof jede Menge Trauerweiden, das
weiß ich ganz genau !«
    Die vier Freunde hatten die Stelle
erreicht, wo sie eingebrochen waren. Mehr oder weniger sportlich kletterten sie
einem nach dem anderen nach draußen und liefen zu ihren Fahrrädern. Ohne
darüber zu reden, war allen klar, war sie als Nächstes tun würden. Aber was sie
erwartete, wusste keiner von ihnen...

 
     
    In völliger Dunkelheit lag der alte
Schlachthof da, als Tim,
Karl, Gaby und Klößchen ihn erreichten. Es regnete immer noch und die dichten
Wolken
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