Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alarm im Raubtierhaus

Alarm im Raubtierhaus

Titel: Alarm im Raubtierhaus
Autoren: Stefan Wolf
Vom Netzwerk:
stehen und spitzten ihre Ohren. War das das
Startsignal für die Geparden ? Würden sie jetzt
losrennen? Nein, wie festgewurzelt blieben sie stehen und beobachteten ihre
Beute.
    Karl war als Nächstes an der Reihe.
Aber er zögerte.
    Er hatte noch eine Idee: Zwei Meter vor
ihm lag ein langer, dünner Stock. »Wenn wir den mit nach oben nehmen, könnten
wir uns gegen die Geparden wehren. Bei Schlägen auf ihre Schnauze sind sie
wahnsinnig empfindlich«, flüsterte Karl und wagte sich die zwei Schritte auf
die Geparden zu, die immer noch dastanden und mit scharfen Augen jeder Bewegung
folgten. Karl bückte sich langsam, wie in Zeitlupe, und hob den Stock auf.
Langsam wich er wieder zurück.
    Da passierte es! Karl stolperte, schrie
kurz auf, rappelte sich schnell wieder auf und sprang die letzten Schritte zum
Baum zurück. Das war das Kommando für die Geparden !
Sie rannten auf Karl und Tim zu. Tim nahm den Stock und schwang sich gekonnt
auf den Baum. Karl versuchte zu folgen, aber die Rinde war nass und Karl rutschte immer wieder ab. Bald hatten die Geparden ihn erreicht! Klößchen und Gaby schrien in Panik und
Tim hielt den Ast angriffsbereit. Eigentlich war Karl kein ungeschickter
Kletterer, aber in seiner Panik gelang es ihm einfach nicht, nach oben zu
kommen. Die Geparden waren nur noch wenige Meter
entfernt. Da schaltete Tim sich ein. Karl mochte vielleicht der Grund für seine
Eifersucht gewesen sein, aber er war immerhin sein Freund! Tim drückte Gaby den
Stock in die Hand, schwang sich nach unten und half Karl auf den Baum. Mit dem
nächsten Sprung hätten die Geparden Tim erreicht.
Gerade noch rechtzeitig schwang Tim sich nach oben! Gaby fuchtelte mit dem
Stock — doch die Geparden hatten keine Chance, auf den
Baum zu klettern.

    Vom Baum aus schafften es die vier
Freunde auf die Mauer und von dort aus hüpften sie in die Freiheit. Von der
Ferne hörten sie schon das Martinshorn der Polizei.
     
    Tim, Karl, Klößchen und Gaby saßen fest
eingehüllt in Decken im Mannschaftswagen der Polizei. Durch die Scheibe konnten
sie sehen, wie Niebert und der Mann mit Hut abgeführt wurden. Direktor
Bauernfeind und seine Helfer hatten zuvor schon die Geparden eingefangen und in
Sicherheit gebracht.
    Und Dirk und seine Freunde würden bald
wieder auf freiem Fuß sein.
    »Wir müssen uns unbedingt bei Dirk
entschuldigen«, sagte Tim, der für seinen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn
bekannt war. »Wir haben ihn und seine Freunde zu Unrecht beschuldigt !« .
    Gaby, Karl und Klößchen nickten.
    Da steckte Kommissar Glockner seinen Kopf bei der Tür herein. »Ich hätte euch
glauben sollen !« , sagte er und überreichte ihnen eine
weitere Decke. »Dann hätte ich euch nicht in Gefahr gebracht !«
    »Langsam könnten Sie ja wissen, dass
wir nicht ganz auf den Kopf gefallen sind«, scherzte Tim.
    »Da hast du recht !« ,
bestätigte Kommissar Glockner und verschwand mit
einem Lächeln auf den Lippen.
    Tim wusste, dass er jetzt dran war,
sich zu entschuldigen, und wandte sich an Gaby: »Tut mir leid, wenn ich ein
bisschen komisch war zu dir. Ich war eifersüchtig, aber das ist kindisch.
Eifersucht hat nichts zu tun mit...«
    »Mit was ?« ,
wollte Gaby wissen.
    »Na du weißt schon«, stammelte Tim.
»Das Wort mit »L«...«
    Gaby nickte.
    Klößchen verdrehte die Augen. »Müssen
wir dabei sein, wenn ihr eure Liebesschwüre austauscht ?«
    Karl lachte und schaltete sich ein: » Wisst ihr, was morgen auf dem Programm steht ?«
    Tim, Gaby und Klößchen zuckten mit den
Schultern.
    »Hausaufgabe machen! Was wir unseren
Mitschülern über Tierpfleger und Naturburschen zu berichten haben, wird
bestimmt nicht langweilig !«
    »Das stimmt allerdings«, Tim nickte.
    »Und weißt du, was ich am Montag mache ?« , fragte Gaby. »Ich kauf mir eine neue Winterjacke !«
    »O ja«, sagte Tim und zwinkerte ihr zu. »Darf ich dir einen
modischen Tipp geben ?«
    Gaby machte ein fragendes Gesicht. Tim
war nicht gerade als Modefreak bekannt. »Du mir? Einen modischen Tipp?
Bitte sehr !«
    »Die genauen Trends für diesen Winter
kenne ich vielleicht nicht«, erwiderte Tim. »Aber eines weiß ich ganz sicher: Gepardenpelz ist out !«
    »Aber so was von out!«, bestätigte
Klößchen. Die vier Freunde lachten los und schlugen gegenseitig ein.

 

     

     
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher