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Alarm im Raubtierhaus

Alarm im Raubtierhaus

Titel: Alarm im Raubtierhaus
Autoren: Stefan Wolf
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jemand !« ,
schrie Niebert und schlug sofort Alarm. Er und der Mann mit Hut rannten
dorthin, wo das Wellblech umgefallen war, und folgten den vier Freunden durch
die dunklen Gänge und Hallen.
    Endlich fanden die vier einen Weg ins
Freie. Sie waren in einem anderen Hof gelandet und liefen quer hinüber zum nächstbesten Tor. Es hatte aufgehört zu regnen und fahles
Mondlicht verwandelte den Hof in eine unheimliche Kulisse.
    »Verschlossen !« ,
rief Tim und kauerte sich keuchend in eine dunkle Ecke »Wir sind gefangen!«
    Da stürmten auch schon Niebert und der
Mann mit Hut aus dem Gebäude. Der eine hielt sein Betäubungsgewehr im Anschlag,
der andere umklammerte sein Kürschnermesser.
    »Das war’s dann«, flüsterte Klößchen und
kauerte sich zu den anderen in die Ecke. Doch plötzlich blieben die beiden
Verfolger stehen, kehrten um und verschwanden wieder im Gebäude.
    »Vielleicht haben sie uns hier im
Dunklen nicht entdeckt«, meinte Tim.
    »Vielleicht gehen sie aber auch nur
hinein, um die Flutlichtanlage anzumachen«, stotterte Klößchen.
    »So oder so. Wir müssen sehen, dass wir
hier wegkommen«, sagte Tim und suchte den Boden nach einem großen Stein ab.
Kaum hatte er einen gefunden, begann er wie wild auf das Vorhängeschloss einzuschlagen. Karl versuchte mit zittrigen Händen, sein Handy aus seiner
Hosentasche zu ziehen, um die Polizei zu verständigen.
    » Rumms !« machte es und das Vorhängeschloss war offen.
    »Schnell !« ,
rief Tim. Sie jagten durch den nächsten Hof. Im Laufen vertippte sich Karl
andauernd und ließ es schließlich entnervt bleiben.
    »Stopp !!!« ,
rief Tim plötzlich. Alle drehten sich um und augenblicklich stockte ihnen der
Atem: Im fahlen Mondlicht schlichen fünf erwachsene Geparden durch das Tor.
Ganz ruhig schritten sie auf Tim,
    Karl, Gaby und Klößchen zu.
    Karl ließ vor lauter Schreck sein
Telefon fallen und wagte es nicht, sich danach zu bücken. Im Mondlicht konnte
man sehen, wie die ausgeprägten Schulterblätter der Tiere bei jedem Schritt
abwechselnd zum Vorschein kamen.
    »Nicht rennen !« ,
flüsterte Karl und begann langsam, rückwärts zu gehen. »Sobald wir eine schnelle Bewegung machen, rennen sie los! Dann haben wir keine Chance! Nichts
und niemand ist schneller als ein Gepard !«
    Gaby hatte Oskar in ihre Arme genommen.
Nebeneinander bewegten sich die vier Freunde ganz langsam zurück auf die Mauer
hinter ihnen zu. Sie ließen die fünf Geparden nicht aus den Augen. Abstand:
keine 50 Meter.

    Wirre Gedanken schossen den vier durch
den Kopf. Hatten sie die richtige Entscheidung getroffen? War es richtig, das
Leben der Geparden zu retten, nur um jetzt selbst von ihnen angegriffen zu
werden? Tim zog langsam sein Handy aus der Tasche, steckte es aber gleich
wieder weg. Jetzt konnte ihnen auch niemand mehr helfen. Die vier Freunde
hatten die hintere Mauer beinahe erreicht. Sie saßen in der Falle. Die fünf
Geparden, einer neben dem anderen, kamen langsam näher.
    Karl drehte sich kurz um, sah den Baum,
der neben der Mauer in den Himmel ragte, und flüsterte: »Erwachsene Geparden
sind schlechte Kletterer. Im Gegensatz zu allen anderen Raubkatzen können sie
Bäume nur dann erklimmen, wenn sie von unten auf den ersten Ast springen
können. Einen senkrechten Stamm nach oben klettern können sie nicht .«
    »Du meinst, wir hatten Glück, dass die
spinnenfingrige Dame keinen Tigerpelz bestellt hat ?« , zischte
Gaby durch ihre geschlossenen Zähne.
    Tim nickte ruhig. Alle wussten, was zu
tun war.
    »Ihr erinnert euch aber schon noch, was
ich euch gesagt habe, oder ?« , zitterte Klößchen als
sie den Baum an der Mauer erreicht hatten. Alle nickten und Tim half Klößchen
als Erstes auf den Baum. Das Ganze musste ohne ruckartige Bewegungen passieren.
Sonst waren sie verloren. Immer näher schlichen die fünf hungrigen Raubkatzen.
Endlich war Klößchen oben und kletterte weiter, so hoch er konnte.
    Gaby war die Nächste. Ihr Aufstieg war
weitaus eleganter als Klößchens. Sogleich nahm sie Oskar von Tim entgegen und
zog ihr Handy aus der Hosentasche. Eilig suchte sie die Nummer von ihrem Vater
und flüsterte ins Telefon: »Sind im alten Schlachthof. Die Geparden und ihre
Entführer sind hinter uns her! Schnell !« Dann
kletterte sie vorsichtig zu Klößchen hoch.
    »Ratsch !« machte es. Das Loch in Gabys Jacke hatte sich in einem Ast verhakt und mit
einem Ruck war die Jacke jetzt fast vollständig entzwei. Alle hielten sofort inne.
Auch die Raubkatzen blieben
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