A Star like you

Miezhaus.«
    »Das wolltest du mich fragen?«
    Er springt vom Bett auf und hüpft von einem Bein aufs andere wie ein mieser Streetdancer. »Nein, es ist … Die Sache ist … Ich mag dich, Bex. Sehr. Und ich dachte … vielleicht könnten wir … irgendwann mal zusammen ausgehen?«
    Was soll ich sagen? Ich sehe ihm in die Augen für eine gefühlte Dekade Erdkunde-Doppelstunden und weiß tief drinnen, dass es nur eine vernünftige Antwort gibt. Vor drei Wochen war ich seine imaginäre Freundin. Es sieht so aus, als wäre das das höchste der Gefühle.
    »Nein, nein, ich glaube nicht, Matthew – nicht jetzt jedenfalls.«
    »Ich verstehe das nicht«, sagt er und wirkt verletzt. »Warum bist du hergekommen, wenn du mich nicht sehen wolltest?«
    »Deine Mum hat mich eingeladen. Die Leute haben so nette Sachen über mein Rollstuhl-Design gesagt, dass sie sich überlegt hat, wir könnten zusammen ein Geschäft aufziehen. Wir machen eine SWOT-Analyse.«
    »Oh … okay.«
    »Und übrigens«, sage ich und komme zum wichtigen Teil. »Was ist denn mit der armen Twilight? Ich dachte, du würdest mit ihr ausgehen.«
    »Sie meinte, dass sie kein Interesse an pickligen Teenagern hätte.«
    »So sah das aber nicht aus, als sie dich geküsst hat.«
    »Sie hat das nur getan, um mehr Stimmen zu bekommen. Und sie hat gesagt …« Er schließt seine Augen, als könne er das nicht wiederholen. »Sie hat gesagt, ich sei ein mieser Küsser.«
    Wen interessiert schon vernünftig? Plötzlich scheint es das Richtige zu sein. Ich werde euch nicht anlügen: Es ist superpeinlich, damit anzufangen. Matthew wirkt überglücklich, als ich meine Arme um seinen Nacken lege und ihn zu mir ziehe. Und wir stoßen mit Zähnen und Nasen aneinander, bis er aufhört, sich zu entschuldigen, und seine Lippen auf meine presst. Was dann passiert, ist privat, ja? Aber es gibt noch eine Sache, die erwähnt werden muss: Twilight hatte unrecht. Okay, vielleicht hilft es, wenn man es mit der richtigen Person tut, aber glaubt mir: Matthew ist ein wirklich guter Küsser.
    Wenn ihr ganz genau hinhört im Radio, könnt ihr das Intro des am schnellsten verkauften Downloads aller Zeiten erkennen. Weil sich herausgestellt hat, dass alle Elizabeth McQueens Version von »An Eriskay Love Lilt« mochten. Und ich bin davon überzeugt, dass Elizabeth selbst dann als Siegerin hervorgegangen wäre, wenn Twilight nicht total nervös dagestanden und den Text zu »Tainted Love« vergessen hätte.
    Und ich werde euch noch etwas sagen: Wenn sie anfängt zu singen, habe ich das Gefühl, dass noch nicht alles vorbei ist. In Wirklichkeit, und das ist meine Meinung, hat es gerade erst begonnen.

Informationen zum Buch
    Von echten Freunden, falschen Stars und dem wahren Leben
    Bex hat einen großen Traum. Sie will unbedingt berühmt werden. Und sie hat auch schon einen Plan. Zusammen mit Matt, einem begnadeten Gitarristen, will sie an einer Castingshow teilnehmen. Dumm nur, dass Matt eigentlich kein Interesse hat und dass ausgerechnet er eine Runde weiterkommt – ohne Bex! Natürlich ist sie bitter enttäuscht. Aber dann erkennt Bex, wer die wirklichen Stars im Leben sind …

Informationen zum Autor
    Simon Packham wurde in Brighton geboren und verdiente sein Geld zunächst als Schauspieler. Heute schreibt er Romane und lebt in West Sussex mit seiner Frau, seinen zwei Kindern und einer Katze namens Pax.