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A Star like you

A Star like you

Titel: A Star like you
Autoren: Simon Packham
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Bex

    Sein Name ist Matthew, Matthew Layton. Wie ich heiße, weiß er nicht. Noch nicht. Vor zwei Wochen war er einfach nur irgendein Zehntklässler, aber als ich ihn beim Schulkonzert sah, dachte ich gleich so was wie: Hey, das ist der Typ, der mein Leben für immer verändern könnte.
    Na los, komm schon . Das ist die letzte Sekunde der letzten Stunde vor den Osterferien. Alle anderen Lehrer lassen einen Musik hören oder schmeißen eine Simpsons-DVD ein. Mr Catchpole teilt immer noch Hausaufgaben aus. »Die Pausenglocke ist ein Zeichen für mich , nicht für euch«, brüllt er und schmiert eine rote Linie unter unser heutiges Lernziel, während alle ihr Zeug in die Rucksäcke stopfen. »Und vergesst nicht: Ich möchte zehn Fakten über Mulberry Harbours von euch hören, wenn wir uns das nächste Mal sehen. Und jetzt Stühle auf die Tische, bitte. Und denkt daran, dass …«
    Das ist sie. Meine letzte Chance. Ich stürze an dem Mädchen vorbei, das sich in Sport den Arm gebrochen hat, bahne mir unter Zuhilfenahme meiner Ellbogen einen Weg durch die herumlungernden SMS-Tipper in der Tür und rase den Flur runter, vorbei an den Abfall in die Papierkörbe- Hinweisen und dem Unbedachtes Reden kostet Leben -Poster. Ich trage diese Sache schon seit fast zwei Wochen mit mir rum. Wie kann er mein Leben für immer verändern, wenn er nicht mal weiß, wer ich bin?
    »Hey, Bex«, ruft meine beste Freundin, Shezza, die wohl ziemlich geschockt ist, mich das erste Mal seit der Grundschule rennen zu sehen. »Was ist los?«
    Shezza glaubt, sie wäre eine Expertin in Sachen Jungs. Ich habe ihr nicht von Matthew erzählt, weil ich keine Lust auf einen weiteren Vortrag über die sieben schlimmsten Abtörner hatte. »Muss los«, keuche ich und versuche verzweifelt, wieder normal zu atmen, bevor ich den Schulhof ansteuere. »Später, ja?«
    Ich bin kein Stalker, nur dass das klar ist. Ich bin ihm lediglich ein wenig gefolgt. Deshalb halte ich erst mal beim Musiktrakt nach ihm Ausschau  – er geht nach der Schule immer denselben Weg. Und als ich ihn dort nicht sehe, versuche ich den Weg hinter den mobilen Klassenzimmern, vorbei an den Gemeinschaftstoiletten und die Abkürzung über den Lehrerparkplatz. Doch ich kann ihn nirgends entdecken. Dank Catchpoles Hausaufgabenwahn ist Matthew wahrscheinlich schon vor mir abgehauen.
    Also schließe ich mich dem blauen Band aus Schuluniformen an, das durch den Nieselregen RichtungHaupteingang gleitet, und halte weiter Ausschau nach einem kleiner-als-der-Durchschnitt-dunkelhaarigen Zehntklässler. Aber alle sehen gleich aus. Das hasse ich wahrscheinlich am meisten an dieser Schule; diese Einstellung nach dem Motto: ›Was können wir tun, damit die Schüler wirklich mies aussehen? Ah, wir könnten sie alle in beschissene Polyester-Jacketts stecken und ihnen eklige Krawatten umhängen. Und wo wir gerade dabei sind, lasst uns auch noch gleich den schlimmsten Ton eines schmutzigen Meerblaus raussuchen, den wir finden können.‹
    Ich werde langsam panisch, als ich mich dem Tor nähere und ihn immer noch nicht erspäht habe. Die meisten anderen Klone des St Thomas’s Community Colleges scheinen sich zu freuen, nach Hause in ihre quälend durchschnittlichen Leben zu kommen, doch ich dachte, ich könnte anders sein. Ich dachte, ich hätte den perfekten Weg gefunden, aus der Masse herauszustechen. Was, wenn es dafür jetzt zu spät war?
    Irgendjemand schreit, als ein greller Blitz hinter einer Wolke hervorschießt, gefolgt von einem ohrenbetäubenden Donnerschlag. Und plötzlich fängt es an zu schütten. Tja, das hat mir gerade noch gefehlt. Die Skiausflügler und die Kids mit den Oboe-Stunden rennen auf dem Parkplatz rum und halten Ausschau nach Mummys Auto, die Schulbustruppe kämpft um einen Platz unter dem Unterstand und ein paar der ganz Coolen tun so, als würden sie im Park spazieren gehen. Alle anderen nehmen die Beine in die Hand und rasen den Hügel runter, in der Hoffnung, nicht in die Monsterpfütze an seinem Ende zu geraten. Die Drecksäcke ausder Zehnten haben sich aufgestellt, um uns Wasser ins Gesicht zu kicken.
    Nur damit das klar ist: Ich glaube nicht an irgendwelche seltsamen Sachen. Nicht an Gespenster, Schutzengel, Wahrsager, Kaffeesatzleser, Poltergeister, Horoskope und auch nicht an so was, wo man Dinge aufschreibt, die passieren sollen und die dann Realität werden. Aber vielleicht, wirklich nur vielleicht, glaube ich an Schicksal. Denn auf halber Strecke nach unten flackert
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