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A Star like you

A Star like you

Titel: A Star like you
Autoren: Simon Packham
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und ich könnten zusammenarbeiten?«
    »Ja, ja, ja«, sagt Nikki ungeduldig, »aber wir müssen erst mal den heutigen Abend hinter uns bringen. Na los, lass uns zu deinen Eltern gehen.«
    Gerade als wir in Richtung Gästelounge gehen wollen, schwingt die Tür auf und eine grauhaarige Dame in Rüschenbluse und violetter Strickjacke stürmt in meine Garderobe. »Ich suche Victoria«, sagt sie vorwurfsvoll, als würde ich diese Victoria unter dem Waschbecken verstecken.
    »Hier werden Sie sie nicht finden«, sage ich und frage mich, wie sie an der Security vorbeigekommen ist. »Würden Sie bitte meine Garderobe verlassen? Ich versuche mich hier auf die Show vorzubereiten.«
    »Du redest nicht in diesem Ton mit mir, junger Mann«, sagt die Dame in Violett. » Ich war Friedensrichterin.«
    »Ich kümmere mich darum. Danke, Matt«, sagt Nikki Hardbody, die wirklich gut mit schwierigen Menschen umgehen kann. »Warum warten Sie nicht in meinem Büro, Madam? Es ist dort viel gemütlicher als hier. Ich werde versuchen, jemanden zu finden, der Ihnen bei der Suche nach dieser … Victoria behilflich ist. Wir können Sie auf unserem Weg zur Gästelounge dorthin bringen.«
    Dad ist der Erste, der uns an der Tür begrüßt. »Hallo, Nikki, wie schön, Sie wiederzusehen. Hatten Sie Zeit, sich meine Entwürfe anzugucken, die ich Ihnen per Kurier geschickt habe?«
    »Nicht jetzt, Mervyn«, sagt Nikki und befreit ihre Hand aus Dads verschwitztem Griff. »Wie Sie sehen, bin ich beschäftigt.«
    »Ja, natürlich«, sagt Dad. »Bis später dann.«
    Der Großteil des McCrory-Clans hat sich um den Tisch mit den Erfrischungen versammelt. Kyle zeigtEmily, wie viele Chips er in seinen Mund bekommt, und der Rest unterhält wechselweise das pupsende Baby.
    »Alles klar, Kumpel«, prustet Kyle hervor. »Viel Glück für nachher!« Die anderen haben ein paar Worte der Ermutigung übrig, bevor sie ihre Aufmerksamkeit wieder dem pupsenden Baby widmen; alle bis auf Bex, die unter dem Monitor steht und mit Mum flüstert  – und meinen Blick total meidet, als Nikki mich zu ihnen rüberzieht.
    »Hallo, Matthew«, sagt Mum, die diesen schwarzen Hosenanzug trägt, den sie für die Schule hatte.
    »Hi, Mum«, sage ich und möchte ihr irgendwie einen Kuss geben, dann aber auch wieder nicht. »Hi, Bex.«
    Bex schüttelt den Kopf und starrt auf die Hinterseite von Mums Rollstuhl. Habe ich schon erwähnt, wie lächerlich der aussieht mit den Seitenspiegeln und der silbernen Bemalung?
    »Hallo, Sue«, sagt Nikki. »Vielen, vielen Dank, dass Sie gekommen sind. Ich möchte nur kurz mit Ihnen durchsprechen, was später passieren wird.«
    »Hör gut zu, Sue«, sagt Dad. »Was Nikki nicht über das Fernsehen weiß, muss man auch nicht wissen.«
    »Danke, Melvin«, sagt Mum. »Wenn ich deinen Rat benötige, frage ich dich.«
    Nikki stellt sich vor Dad und schiebt ihn bestimmt zur Seite. »Wir wollen einen wunderbaren Moment nicht vorwegnehmen, indem Sie von Anfang an im Publikum sitzen, also müssen Sie die Sendung von hier verfolgen. Sobald Matt Sie vorstellt, wird die reizende Bex … Es ist doch Bex, oder?«
    Bex presst ihre Kiefer aufeinander.
    »Die reizende Bex wird Sie durch diese Tür und ins Studio schieben«, sagt Nikki. »Keine Sorge, es wird jemand da sein, der Ihnen das Zeichen gibt. Können Sie das für mich tun, Sue?«
    »Nein«, sagt Mum triumphierend.
    Dad lässt beinahe seinen Plastikbecher mit Weißwein fallen. »Na los, Sue; das wird dir doch nicht schwerfallen, oder?«
    »Ich brauche keine Bex, die mich schiebt«, sagt Mum. »Ich habe zu Hause geübt und bin mir sicher, dass ich es aus eigener Kraft auf die Bühne schaffe.«
    »Das ist super, Mum«, sage ich und fühle mich leicht schuldig, weil ich eine gewisse Erleichterung verspüre. »Das freut mich wirklich!«
    Nikki sieht keineswegs erfreut aus. »Das denke ich nicht, Sue. Ich glaube, es wäre wirklich viel besser, wenn wir beim Rollstuhl blieben.«
    »Aber warum?«, fragt Mum. »Ich schaffe das. Ich weiß, dass ich es schaffe.«
    Nikki überprüft ihr Gesicht in Mums Seitenspiegel. »Ich glaube, Sie verstehen nicht, Sue. Es ist die Frage, was das Beste fürs Fernsehen ist. Helfen Sie mir, Mervyn. Ihre Ideen, die Sie mir haben zukommen lassen, machen deutlich, dass Ihr grafisches Auge absolut spitze ist. Was meinen Sie ?«
    Dad starrt Mum gefühlte zwei Wochen an und zerdrückt seinen Plastikbecher zu einem kleinen weißen Ball. »Ich meine, wenn Sue sagt, sie kann laufen, sollten Sie sie
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