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A Star like you

A Star like you

Titel: A Star like you
Autoren: Simon Packham
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noch nie in einer Limo. Das Kamerateam wartet vorm Haupteingang, um eine Aufnahme von mir zu kriegen, wie ich durch das Fenster auf das Schild mit der Aufschrift St Thomas’s Community College (Direktor: Mr D. Edmonds MA) blicke.
    Elizabeth hat Glück; alles, was sie tun muss, ist, mit ihrem Hund Archie durch ihr Dorf zu laufen und auf dem Viehmarkt Autogramme zu geben. Twilight ist zurück an ihr Internat in Surrey und ich soll beim berühmten Erwachsenenmythos mitspielen, dass unsere Schultage die glücklichsten Tage unseres Lebens seien.
    Es war eine harte Woche. Neben zwei neuen Liedern, die ich fürs Finale einstudieren musste, und der Tour durchs Land im Star Factor -Battle-Bus habe ich versucht, aus Twilight schlau zu werden. Sie war glücklich, vor dem Manchester Museum of Science and Industry Händchen zu halten und mit mir im VergnügungsparkAchterbahn zu fahren, aber sie möchte warten, bis »dieser ganze verrückte Trubel vorbei ist«, bevor wir in unserer Beziehung einen Schritt weitergehen. Macht Sinn, denke ich. Wir haben die Möglichkeit, uns abseits des Medienrummels besser kennenzulernen, und zumindest hat mir Elizabeth Backgammon beigebracht, deshalb war mir – abgesehen von Mr Packhams Stunde über den korrekten Gebrauch von Apostrophen  – im Bus nie langweilig.
    Unser hochgeachteter Schulsprecher, Rob ›Chaot‹ Adams, wartet in der Eingangshalle auf mich. Er begrüßt mich wie einen verlorenen Freund und tut so, als würde er das Kamerateam gar nicht bemerken. »Hallo, Matt, schön, dass du zurück am St Thomas’s bist. Sie warten alle auf dich.«
    Curtis Morgan meinte immer, Schule sei ein Beliebtheitswettstreit, den Leute wie wir nie gewinnen könnten. Warum ist er dann nicht hier, um meinen Moment des Ruhms zu sehen, als ich die Bühne betrete? Das Transparent mit Matt Layton  – St Thomas’s Finest wirkt wie das Werk von Miss Gough und einem ihrer Kunstkurse, aber das ohrenbetäubende Gebrüll hätte man nicht faken können. Selbst die Jungs aus der Elften stampfen mit den Füßen und pfeifen und die Mädchen schreien und werfen ihre Pullover in meine Richtung. Die meisten wussten vor sechs Wochen noch nicht, wer ich bin, und die es wussten, hat es nicht sonderlich interessiert. Die Einzige mit einer anderen Meinung ist Bex’ Freundin Shezza, die in der ersten Reihe steht und ein Plakat mit der Aufschrift Love rat go home schwenkt.
    Der emsige Direktor bringt sie schließlich alle zur Ruhe. Er klopft mir auf den Rücken und gibt vor, das Filmteam zu ignorieren: »Ich bin überzeugt, dass ihr Matt alle dankbar seid, dass er sich trotz seines vollen Terminplans Zeit für seine alten Freunde am St Thomas’s genommen hat. Unser aktueller Bericht der Schulaufsichtsbehörde hat gezeigt, wie weit wir die letzten zwei Halbjahre gekommen sind, und ich bin mir sicher, dass Matts Erfolg dem Leitbild unserer Schule entspricht, das ich formuliert habe, als ich euer Direktor wurde: Ganzheitliche Erziehung für Erfolgsmenschen .« Er gibt Rob ›Chaot‹ Adams ein Zeichen, der für mein Hintergrund-Playback mit dem Schul-DVD-Player hantiert. »Und nun, ohne weiteres Aufhebens: Leg los, Matt!«
    Ich habe »The Final Countdown« in jedem Shoppingcenter Großbritanniens gesungen, deshalb kann ich mich darauf konzentrieren, das Publikum abzuchecken. Ich kann nicht glauben, dass sie nicht hier ist. Ich weiß, dass Bex sauer war wegen der Party, aber irgendwie dachte ich, sie würde auftauchen, um mich zu unterstützen.
    Nachdem der Applaus abgeebbt ist, stehe ich hinter einem Tisch, flankiert von Rob ›Chaot‹ Adams und ein paar Aufpassern, während sich alle mit Klopapier und ihren Heften anstellen, um ein Autogramm zu bekommen. Sogar Mr Catchpole hätte gern eins (»für meinen Neffen«) und Miss Hoolyhan schaut vorbei, um mir zu sagen, dass sie zufrieden mit mir ist und es schade findet, dass ich nicht häufiger auf der Gitarre spiele. (Als würde ich der Dirigentin des Blasorchesters erklären, was in und was out ist im Musikbusiness!)
    Nach zwanzig Minuten tut mir das Handgelenk weh, es ist unglaublich, wie viele von ihnen meinen, wir seien alte Kumpels. Ich muss raus hier. »Ich gehe kurz aufs Klo. Keine Sorge, ich weiß, wo es ist.«
    »Alles klar, beruhigt euch«, brüllt Rob ›Chaot‹ Adams. »Matt macht eine kleine Pause. Ich will nicht, dass ihm jemand hinterherläuft.«
    Die Filmcrew loszuwerden ist an diesem Ort ein Kinderspiel. Ich schlage meinen vertrauten Weg über den Schulhof
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