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43 - Der Triumph von Scorpio

43 - Der Triumph von Scorpio

Titel: 43 - Der Triumph von Scorpio
Autoren: Alan Burt Akers
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Haare zum Leuchten. Ich stand reglos da.
    Die Klaue sauste auf meinen Kopf zu. Der hinterhältige Schlag hätte mir das Gesicht zerfetzt. Allein der Instinkt ließ mich zur Seite weichen und herumwirbeln, um dem Rapierstoß zu entgehen. Die Krozair-Klinge hing schlaff in meiner linken Hand. Ich rang nach Luft, trotzdem stockte mir der Atem. Ich konnte nur still dastehen und den Todesstoß akzeptieren. Sie kam mit ihren anmutigen, geschmeidigen Bewegungen auf mich zu.
    »Dray Prescot!« rief da eine strenge Stimme aus dem Nichts.
    Ein strahlendes gelbes Licht entfaltete sich. Ich kannte es. Die Stimme fuhr fort: »Geh zur Seite. Schau deine Kameraden an!«
    Ich gehorchte. Die traurig verkrümmten Leichen lagen im Gras. Sie waren mit dem Blut besudelt, für das ich verantwortlich war. Dann fielen sie in sich zusammen. Fleisch warf Blasen, und Knochen funkelten in Gelb und Rot; die Toten explodierten, und grünschwarze, ekelerregend stinkende Jauche sprühte über den Garten.
    »Sie sind in Makilorn und kämpfen gegen die Fischgesichter. Das da ist nicht Delia. Du mußt dich ein letztesmal überwinden, Dray Prescot. Du mußt!«
    »Zena Iztar!«
    »Die Schlacht ist fast gewonnen. Carazaar wird mit dieser letzten Anstrengung seine Macht verlieren. Überwinde dich, Delia von Delphond, Delia von den Blauen Bergen zu töten – damit du sie rettest und an ihre Seite zurückkehren kannst!«
    Die Klaue verfehlte mein Gesicht, das Rapier zog eine brennende Linie über meine Rippen.
    Es war nicht die echte Delia! Sie war ein finsterer Alptraum, den Carazaars Kharma geschaffen hatte. Ich brachte das große Krozair-Schwert in die Höhe, vollzog eine geschickte Drehung und setzte zum Todesstoß an.
    Die Klaue parierte ihn mühelos. Wie ein Chunkscreetz fing sie die blutige Klinge ein und hielt sie fest. Das große und prächtige Krozair-Langschwert zerbrach.
    Die Krozair-Klinge brach in der Mitte durch.
    Das versetzte mir einen solchen Schock, daß ich den Kuß des Rapiers fühlte, als ich verzweifelt auswich.
    Carazaars kehliges Gelächter hallte aus dem Garten meines Hauses.
    Die Klaue riß mir ein Stück aus der Seite.
    Delia war das einzige, was ich je im Leben wirklich gewollt hatte. Den Rest hatte mir das Schicksal aufgezwungen, oder der Skorpion, oder die Savanti und die Herren der Sterne. Ich kann mich nur undeutlich an die folgenden Ereignisse erinnern. Ich zog das Savanti-Schwert und setzte es ein. Ich kämpfte. Als es vorüber war, flutete das gelbe Licht über Delias Geisterleiche, und ich schloß die Augen.
    »Carazaars Macht ist gebrochen«, sagte Zena Iztar.
    »Die Fischköpfe sind besiegt. Nun mußt du ruhen, Dray Prescot.«
    Eine gelbe Wärme hüllte mich ein, und als ich wieder die Augen aufschlug und mich orientierte, entdeckte ich, daß ich mich auf der Erde befand. Zena Iztar mußte mich ausreichend zusammengeflickt haben, daß ich überleben konnte. Ich befand mich in Afrika. Ich tat, was in meiner Macht stand, bis der Skorpion mich wieder aufgriff und zurück nach Kregen holte.
    Die Herren der Sterne befahlen mich zu sich, und ich spürte einen Hauch von Beifall in ihren Worten – zumindest bildete ich es mir ein. Die Shanks waren vertrieben worden, soviel stand fest. Natürlich rechneten wir alle damit, daß sie eines Tages wiederkamen. Was Delia betraf – können Sie sich meine Gefühle vorstellen, als ich ihr gegenübertrat? Ich erzählte ihr die ganze Geschichte. »Und ich habe dich mit der Klaue angegriffen, mein Herz?«
    »Aye, und wie!«
    Sie schenkte mir ein schelmisches Lachen, in dem ein Hauch Schadenfreude mitschwang. »Und meine kleine Klaue hat dein großartiges Krozair-Langschwert zerbrochen?«
    »Aye.«
    »Aber das Savanti-Schwert ...«
    »Nun, das ist eine andere Sache.«
    Als ich mich kurz darauf auf dem Weg nach Valka befand, schickten mich die Everoinye zur Erde, wo ich mich zur Zeit aufhalte. Sie setzten mich in München ab, wo ich einen ganzen Stapel Tonbandkassetten verbrauchte, um diesen Abschnitt der Geschichte Kregens zu erzählen. Zufällig entdeckte ich auch die Bücher. Ich finde sie sehr gelungen, da gibt es keinen Zweifel. Ich weiß, daß der Skorpion mich bald wieder abholen wird, und bin froh, daß ich Gelegenheit habe, die Geschehnisse in Loh zu Ende zu erzählen.
    Mevancy und Kuong haben übrigens geheiratet, und sie gebar Zwillinge. Es waren Mädchen; beiden werden Depots in den Unterarmen wachsen.
    Ich warte nun auf die Ankunft des Skorpions.
    Schließlich ist es nur
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