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43 - Der Triumph von Scorpio

43 - Der Triumph von Scorpio

Titel: 43 - Der Triumph von Scorpio
Autoren: Alan Burt Akers
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da erkannte ich plötzlich, warum Carazaar die beiden Leem auf mich gehetzt hatte. Denn es war nur noch ein Pfeil da.
    Ich schoß mit ihm dem Boloth ein Auge aus.
    Natürlich warf ich als alter, erfahrener Paktun den Bogen nicht weg, sonder schob ihn über die Schulter, wo er mich nicht behinderte. Es war immer möglich, daß man Pfeile erbeutete. Doch jetzt mußte ich mich erst einmal auf das Krozair-Langschwert verlassen.
    Es ist überflüssig, die Einzelheiten des Kampfes zu schildern, denn ich verfuhr mit dem Boloth auf die Weise, mit der ich mich immer armen, feindlichen Kreaturen stelle, die nur ihren natürlichen Instinkten folgen und mich deshalb verschlingen wollen. Das riesige Monster wurde Stück für Stück erledigt. Als der Boloth kurz vor dem Zusammenbruch war, versuchte ich es so einzurichten, daß ich bei seinem Tod ganz in der Nähe des Throns stand.
    Das markerschütternde Gebrüll – der Boloth hat keinen Rüssel – verwandelte die hübsche Lichtung in einen Ort des Schreckens, an dem es widerlich nach Blut stank. Carazaar saß noch immer nach vorn gebeugt und stützte sich auf die Axt. Ich war so nahe an ihn herangekommen, wie nur möglich, bevor er meine Taktik durchschaute.
    Dann stürzte ich mich auf ihn, und die blutverschmierte Krozair-Klinge stieß zu.
    »Du bist ein Onker, Dray Prescot, der Onker aller Onker, ein Get-Onker!«
    Der Schwung trug mich so stürmisch nach vorn wie einen jungen Numim, der einer Fristle-Fifi hinterherjagt. Sein verächtlicher Ruf hallte in meinen Ohren nach, und ich schwöre, meine Klinge berührte Seidenstoff, bevor der verdammte Thron in die Höhe schoß, einen kurzen Augenblick in der Luft schwebte und erneut verschwand. Ich stand wie der sprichwörtliche Narr da, wie der Onker, den man mich so oft genannt hat.
    »Bei den widerwärtig versifften Nüssen und Innereien Makki-Grodnos! Und bei den Schamverhüllern der Heiligen Dame von Belschutz! Deb-Lu – schick mich hinterher!«
    Ich landete in einer großen Halle, in der Kohlebecken düsteren Schein verbreiteten und dicke, rundliche Säulen tiefe Schatten warfen. Die Luft stank nach Weihrauch. In den Schatten gab es bedrohliche, verstohlene Bewegungen. Und plötzlich erschien der verdammte Thron mitsamt Carazaar und seinem Gefolge.
    Er hetzte zwei Risslacas auf mich. Ich töte sie und ging weiter.
    Die Schatten spuckten verschiedene Kreaturen aus – ich tötete sie und ging unbeirrt weiter. Hinter den Säulen verborgene Syatras peitschten mit ihren Tentakeln nach mir, und ich hackte mir den Weg frei. Pflanzen und Bestien versperrten mir den Weg und starben. Der Kreektizz hätte mich beinahe erwischt, genau wie damals, als ich gegen ihn angetreten war. Ich hatte diese Episode im stillen als das Abenteuer der Flammenhaarigen Sirene bezeichnet. Es blieb mir nichts anderes übrig, als das Seemannsmesser zu ziehen, damit ich den Schwanz abhacken konnte, mit dem er mich gepackt hielt. Ärgerlicherweise biß er einige Lederteile meiner Rüstung ab. Ich hielt weiter auf Carazaar zu.
    Plötzlich kippte der Boden zur Seite. Eine Säule fiel – von einer Wolke aus Gestein- und Mörtelstaub begleitet – genau auf mich zu. Ich rettete mich mit einem verzweifelten Sprung, da stürzte die ganze Decke ein. Ein schneller Blick verriet mir, daß ein Mauerstein den prächtigen Baldachin über Carazaars Thron traf. Noch bevor ich darüber staunen konnte, verschwand der Thron. Doch der Boden bebte weiter wie ein Swifter in einem Rashoon. Ich holte tief Luft, rollte mich den herabstürzenden Trümmern aus dem Weg – und landete in den Wellen, die an einen sandigen Strand herangetragen wurden.
    Langsam schlich sich eine gewisse Müdigkeit in den zielgerichteten Zorn, den ich hegte, um den Kampf mit Carazaar zu gewinnen. Ich weiß, Müdigkeit ist eine Sünde, doch ich kämpfte, sprang, metzelte und tötete jetzt schon geraume Zeit.
    Die Phantomgestalten Khe-Hi-Bjanchings und Ling-Li-Lwinglings erschienen und schwebten über dem Rand der Brandung.
    »Wo ist der alte Teufel abgeblieben?« wollte ich wissen. Soweit ich sehen konnte, lag der Strand in beiden Richtungen verlassen da. Am Horizont war kein Segel in Sicht – nur das strömende, vermengte Licht der Sonnen von Scorpio.
    »Die Schlacht wogt hin und her, Dray. Wir schwächen ihn, aber ...«
    »Aber was? Wo, zur herrelldrinischen Hölle, steckt er?«
    »Wir haben ihn im Augenblick verloren ...«
    »Verloren!«
    »Wir werden ihn aufspüren. Er plant einen anders gearteten
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