Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
43 - Der Triumph von Scorpio

43 - Der Triumph von Scorpio

Titel: 43 - Der Triumph von Scorpio
Autoren: Alan Burt Akers
Vom Netzwerk:
sechs der besten Kämpfer, die Kregen je hervorgebracht hatte, und ich hatte sie besiegt. Tapferkeit – erzählen Sie mir nichts von Tapferkeit, denken Sie lieber an das Elend, das das Streben nach Tapferkeit mit sich bringt. Ich war müde, o ja, müde bis auf die Knochen – doch der Kampf war noch nicht vorüber!
    Zwillingsschatten zuckten übers Gras, und ein großer, funkelnder goldener Kildoi stand vor mir. Einen Augenblick lang glaubte ich, daß ich gegen Korero den Schild antreten mußte.
    Dann erkannte ich die Wahrheit.
    Sie traf mich wie der Huftritt eines Vove in den Leib.
    Der Bastard verfügte doch tatsächlich wieder über seine Schwanzhand!
    Der großartige goldene Kildoi hielt Schild, Speer und drei Schwerter in den vier Armen und der Schwanzhand. Er hatte bereits mit einem Schwert bewiesen, daß er mir überlegen war. Wie Sie wissen, rechne ich immer damit, daß ich eines Tages auf einen mir überlegenen Schwertkämpfer stoße. Ich habe nie behauptet, der beste Schwertkämpfer zweier Welten zu sein. Der arrogante Kildoi war der bessere gewesen, wenn nicht sogar, wie man mir versichert hatte, der großartigere.
    Von Carazaars Thron wehte ein kehliges Lachen heran.
    Vielleicht näherten sich jetzt meine Abenteuer auf Kregen ihrem unwiderruflichen Ende. Man mußte ihn so angehen, wie ich immer gegen wilde Tiere vorgehe, die über viele Tentakel oder Beine verfügen. Man mußte ihn mit anderen Finten täuschen, nicht mit denen, die ein Schwertmeister erwartet. Ich griff ihn an und ließ alles, was Dray Prescot je ausgemacht hatte und hat, in das große Krozair-Langschwert fließen.
    Natürlich war er sehr gut; er war der beste, den ich je kennengelernt hatte.
    Die Schwanzhand traf es als erstes; er stach nach dem scharlachroten Lendenschurz, und sie wurde abgetrennt.
    Er fügte mir Verwundungen zu. Ich nahm die Schnitte nicht wahr. Alle Krozair-Disziplinen vereinigten sich zu einer großen Anstrengung. Am Ende verlor er. Er stürzte auf ein Knie und versuchte vergeblich, mit den hochgehaltenen, zerschmetterten Überresten des Schildes die Krozair-Klinge abzuwehren. Ich verspürte keinen Haß und keine Reue; ich setzte zum letzten Schlag an, damit die Sache ein Ende fand.
    Sein Name? Ist es nicht unnötig? Ich gab ihm einen knappen Salut mit der blutigen Klinge. »Geh zu den Göttern, die dich aufnehmen werden, Prinz Mefto A'Shanofero, Prinz von Shanodrin – Mefto der Kazzur!«
    Noch während ich das Schwert auf diese lächerliche Weise hielt, schaute ich herüber, sah die beiden Männer und fühlte – ich weiß nicht, was ich in diesem Augenblick fühlte. Sie kamen langsam und geschmeidig auf mich zu; beide trugen Kriegsrüstungen und sahen schneidig und tödlich aus. Der kleinere der beiden verzichtete auf ein freundliches »Nun, mein alter Dom!« Statt dessen hob er den Bogen. Der Größere schwang die Axt.
    Mich verließen die Kräfte, doch ich konnte mich noch nicht ausruhen. Ich wußte genau, wie sie vorgehen würden, denn wir hatten es Tausende Male zusammen getan. Vielleicht gelang es mir, die ersten beiden Pfeile abzuwehren, vielleicht schaffte ich sogar drei. Doch in der Zwischenzeit würde mich die nach Sachsenart geschmiedete Axt in Stücke hauen. Ich hatte nur eine Chance.
    Ich löste die rechte Hand vom Griff des Schwertes und legte sie auf den Knauf meines alten Seemannsmessers. Ich zog es und warf. Zwei flirrende Schatten glitten aneinander vorbei. Der lohische Pfeil prallte von der Krozair-Klinge ab. Das Messer bohrte sich in das starke, männliche Gesicht. Ich durfte nicht darüber nachdenken! Auf keinen Fall! Axt und Langschwert prallten gegeneinander, die Klinge zuckte vor, und ich trat keuchend einen Schritt zurück und starrte voller Selbstekel und Entsetzen auf die beiden Leichen.
    Was gab es da noch zu sagen? Oder zu denken? Nichts – nichts auf der schrecklichen Welt Kregens. Doch falls ich gedacht hatte, mich könnte nach diesen Schrecken nichts mehr erschüttern, verriet mir eine Bewegung bei den roten Rosenbüschen, daß Entsetzen keine Grenzen oder gar ein Ende kennt. Die Hölle findet immer einen Schrecken, der seine Vorgänger weit hinter sich läßt.
    Sie trat mit einem herzzerreißend schönen Schwung vor. Das Rapier, der Jiktar, funkelte in ihrer rechten Hand. Die Linke war mit den bösartigen scharfen Krallen ihrer Klaue, dem Jikvar, bedeckt. Sie lächelte auf die zurückhaltende Weise, die ich so gut kannte. Das Licht der Sonnen brachte den hellen Schimmer ihrer
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher