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43 - Der Triumph von Scorpio

43 - Der Triumph von Scorpio

Titel: 43 - Der Triumph von Scorpio
Autoren: Alan Burt Akers
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Angriff. Und Seg würde sagen: Mein alter Dom, du brauchst eine Verschnaufpause.«
    »Hm«, grollte ich. »Kann schon sein. Aber um Opaz' willen, findet den Rast schnell!«
    Ich hatte das letzte Wort noch nicht ganz ausgesprochen, als Meer, Sand und Himmel mitsamt den freundlichen, vertrauten Sonnen von Scorpio verschwanden. An ihrer Stelle lag tiefe Dunkelheit über dem ganzen Land.
    Die Finsternis wurde von rot leuchtenden Punkten durchbrochen. O ja, man hat die purpurroten Augen der Schrepims mit den Wachfeuern der Hölle verglichen. Acht Augen waren zu sehen, also handelte es sich um vier Schrepims. Soviel waren damals bei dem Abenteuer mit Unmok den Netzen entkommen, und wenn es nicht bald etwas heller wurde, würde ich ... Ich hörte auf, vor mich hinzumurmeln.
    Langsam schälten sich die Umrisse der grünschuppigen Echsenmenschen aus der Dunkelheit, und ich konnte sie erstaunlich gut erkennen. Dabei fiel mir ein, daß es mich schon öfter überrascht hatte, wie gut ich in Kerkern und Verliesen sah. Und plötzlich fiel es mir wie Schuppen von den Augen – es war das Werk der Herren der Sterne!
    Schrepims sind unglaublich schnell und behende, außerdem wird behauptet, daß sie über die Mächte der Finsternis bestimmen können, was ich bezweifle. Sollte dies ein Beispiel für Carazaars neue Angriffstaktik sein, hatte er den Einsatz um ein Tausendfaches verstärkt. Allerdings wußte er offensichtlich nicht, daß die Everoinye mich aufgrund einer Bitte mit dieser übermenschlichen Sehkraft ausgestattet hatten. Die Slacamänner schlichen auf mich zu, ich knöpfte mir den ersten vor, jagte ihm einen Schreck ein und hieb ihn nieder. Damals hatte mir ein Thraxter zur Verfügung gestanden. Doch diesmal ... Meine überlegenen Waffen machten mit den Schrepims kurzen Prozeß, darum stand ich einen Augenblick später schon auf der nächsten Ebene. Die Echsenmenschen sind tatsächlich schnell. Einem gelang es, seinen Thraxter so geschickt einzusetzen, daß er die Riemen meines Brustpanzers an einer Seite durchtrennte. Jetzt konnte ich ihn nicht mehr gebrauchen und mußte ihn abnehmen. Ich warf den Kax zu Boden und sah mich um.
    Vertrautheit läßt Verachtung wachsen; so sagt man in Clishdrin. Doch die unglaubliche Macht der Zauberer, die Menschen durch die immateriellen Ebenen der Existenz zu transportierten, würde man nie für etwas Selbstverständliches halten. Jeder Ortswechsel hatte große Mengen an Kharma gekostet. Wenn man sich einmal richtig vor Augen hielt, was hier eigentlich passierte, bekam man eine Gänsehaut. Ich gebe zu – die überwältigende Großartigkeit dieser Erfahrung ging nicht spurlos an mir vorbei.
    Nun komme ich zu den Begebenheiten, die zu meinen schrecklichsten Erlebnissen auf der schrecklichen Welt Kregen gehören.
    Ich stand in dem vertrauten Garten von Esser Rarioch, meinem Heim über der Stadt Valkanium in Valka.
    In der Tiefe glitzerte die Bucht in dem strömenden und vermengten Licht der Sonnen von Scorpio. Als ich mich noch wild umblickte, stiegen Carazaar und sein verdammter Thron aus den Rosenbüschen empor, die Delias besonderer Stolz waren. Ich stürmte auf ihn zu und war von solch einer Wut erfüllt, daß ... Nun, die ganze Angelegenheit ist äußerst schmerzvoll. Sie waren zu sechst, und jeder von ihnen kam mir auf seine besondere Weise entgegen. Balass der Falke. Turko. K. Kholin Dorn. Hap Loder. Rees und Chido. Jeder ein Kamerad, doch sie kamen, um mich zu töten.
    Es fällt mir schwer – aye, sogar sehr schwer! –, mich daran zu erinnern, geschweige es zu erzählen. Und ja, ich tötete sie alle. Jeden einzelnen. Sie explodierten nicht oder verwandelten sich in zum Himmel stinkende Massen. Sie blieben tot und reglos im Gras des friedlichen Gartens liegen, vom hellen Blut ihrer Wunden bedeckt. Meine Kameraden, blutüberströmt und tot – erschlagen von meiner Hand. Ich sah mich wie betäubt um.
    »Beim Glasauge und Messingschwert von Beng Thrax!« Ich starrte Balass' Leiche an. »Bei Djan-Kadjiryon!« Ich starrte Kytuns Leiche an. »Beim schwarzen Chunkrah!« Ich starrte Hap Loders Leiche an. »Bei Morro dem Muskel!« Ich starrte Turkos Leiche an. »Bei Krun!« Ich starrte Rees und Chido an.
    Es war ein heftiger und wilder Kampf gewesen, und sie hatten mir ein paar kleine Wunden beigebracht und meiner Rüstung den Rest gegeben. Blutverschmiert stand ich da, nur noch mit dem alten scharlachroten Lendenschurz bekleidet.
    Ich verspürte nur noch Scham. Sie waren zu sechst gewesen,
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