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43 - Der Triumph von Scorpio

43 - Der Triumph von Scorpio

Titel: 43 - Der Triumph von Scorpio
Autoren: Alan Burt Akers
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Schuppenschild, der Unterleib aus einer zuckenden Masse schlangenähnlicher Tentakel, die an der Spitze mit einem schleimigen Auswuchs versehen waren. Sein einziges gelbrotes, triefendes, riesiges Auge war damals durch einen Schlag mit der Kette zerstört worden. Diesmal bohrten sich zwei lohische Pfeile in die Pupille, und das zerplatzende Auge versprühte rotgelbe Flüssigkeit. Ich erinnerte mich an die barbarische Wildheit, mit der ich mich damals auf den Ullgishoa gestürzt hatte. In der letzten Zeit hatte ich mich bemüht, das tief sitzende, unter der Oberfläche schwelende Berserkertum mit seiner schrecklichen Wut zu zügeln. Nun, wenn Carazaar sich auf dieses Niveau begab, wollte ich dem halbverrückten Dray Prescot der ersten Zeit auf Kregen freie Bahn lassen.
    Die Tentakel des Ullgishoa zuckten und sonderten Schleim ab, er schrie im Todeskampf auf – und verschwand. Ich blickte zum Thron hinüber.
    Carazaar blickte mich drei Herzschläge lang finster an; die pergamentartige Haut war so angespannt, daß der Eindruck entstand, sie würde jeden Augenblick reißen und die Knochen enthüllen. Ein Schimmer hüllte ihn mitsamt seinem Thron ein. Der Nebel verbarg ihn vor meinen Blicken. Wieder nahmen die Schwaden Gestalt an, und ich erkannte sofort, worum es sich diesmal handelte. Das Wesen war mir in den Felsklippen von Delias Blauen Bergen begegnet. Damals hatte ich ein riesiges Kriegsschwert geschwungen, das so stumpf wie eine Rasierklinge aus Blei gewesen war, und es war mir erst nach hartem Kampf gelungen, dem Tier die vier Augen auszuschlagen.
    Der zwölfbeinige Shorgortz kam aus dem Nebel. Die Schuppen seines Panzers funkelten blutrot um den grünschwarzen Kern, und die vier Augen blinzelten heftig. Die Tentakel tasteten nach mir. Damit hielt er seine Opfer fest, während er mit den Krallen des ersten Beinpaars Stücke aus ihm herausriß und sich ins Maul stopfte. Diesmal hatte Carazaar eine viel gefährlichere Kreatur herbeigezaubert. Ich brauchte vier Pfeile, um ihr die Augen auszuschießen. Sie strömte einen Gestank aus, der an Erbrochenes erinnerte, schlug wild um sich und suchte ihre Beute. Wenn ich an Carazaar herankommen wollte, mußte ich an dem Shorgortz vorbei. Also tauschte ich Langbogen gegen Krozair-Schwert.
    Ich machte einen gewaltigen Sprung.
    Tentakel peitschten und Krallen hieben ins Leere. Ich teilte mächtige, raffinierte Hiebe aus, doch allein der Gestank hätte mich beinahe überwältigt. Die Arbeit war schnell erledigt. Ich brachte dem Shorgortz keine Gefühle entgegen, weder Mitlied noch Haß. Wie jedes andere Wesen mußte er sein Schicksal erfüllen, und so tat er, was die Natur ihm mit auf den Weg gegeben hatte. Ich stürmte an dem schlaffen Schwanz vorbei aus dem Nebel heraus.
    Carazaars Thron war verschwunden. Im gleichen Augenblick erbebte der Boden unter meinen Füßen, dann stand ich plötzlich auf einer grasigen, von Bäumen umgebenen Lichtung. Der verdammte Thron stand zwischen moosbewachsenen Stämmen.
    Welches Ungeheuer meiner stürmischen Vergangenheit würde mir Carazaar nun entgegenschleudern? Die Auswahl war groß genug, bei Zair! Zwei Leem schlichen zwischen den Bäumen hervor, blieben stehen und nahmen mich in Augenschein. Beide hatten schwarze Schwanzspitzen, und der eine trug ein Silberhalsband. Ich fragte mich, was Carazaar sich dabei dachte? Ja, natürlich sind Leem tödliche, bösartige, wilde Tötungsmaschinen; aber gegen einen bewaffneten und erfahrenen Leem-Jäger haben sie keine Chance.
    Ich schoß zwei Pfeile ab. Seg hätten die Schüsse bestimmt gefallen. Man muß schon sorgfältig zielen, wenn man das Hauptherz des Leem treffen will. Die beiden kregischen Raubkatzen stürzten schwer zur Seite und starben. Carazaar schaute mich finster an.
    Ich hob den Bogen, zielte auf ihn – und er verschwand!
    Ich folgte ihm. Deb-Lus Kollegium warf mich ihm nach, und diesmal kam ich auf Sand zu stehen – silbernem Sand. Ich wußte sofort, wer der nächste Gegner war.
    Er war groß wie ein Berg, hatte sechzehn Beine, acht Stoßzähne, Peitschenschwänze und einen Rachen wie ein Flußbagger, in dem sich eine Reihe gezackter Haifischzähne hinter der anderen befand. Die vier schwarzroten Nüstern erbebten, als sie meine Witterung aufnahmen, und die beiden untertassengroßen Augen richteten sich auf mich. Ein Boloth. Der silberne Sand war hübsches Beiwerk. Einst waren vier meiner Freunde über ihn herangestürmt, als sie mir zu Hilfe kamen. Ich griff nach einem Pfeil, und
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