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43 - Der Triumph von Scorpio

43 - Der Triumph von Scorpio

Titel: 43 - Der Triumph von Scorpio
Autoren: Alan Burt Akers
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hinterste Bogenmädchen. Es platzte einfach auseinander. Haut- und Knochenfetzen flogen durch die Luft, und eine grünlich schwarze, widerwärtig stinkende Wolke verpestete die Luft. Mein zweiter Schuß hatte den gleichen Erfolg: Carazaars Bogenschützin explodierte.
    Ich hatte gerade die nächsten beiden ausgeschaltet, als Carazaar, der Thron und seine Gefolgsleute aufleuchteten. Er stand nicht auf, um mir mit der Axt entgegenzutreten. Er hatte es schon einmal versucht und eine herbe Niederlage einstecken müssen. Nun wurden seine Umrisse über den Wolken immer durchsichtiger und verschwanden schließlich.
    Ja, ich gebe es zu. Als ich dort auf den Wolken stand, ruhig atmete und langsam den Bogen entspannte, verspürte ich eine freudige Erregung. Wie jeder Dummkopf gab ich mich der überwältigenden Freude hin. Wir hatten es geschafft!
    Die Rückkehr ging so schnell vonstatten wie die Versetzung, und ein Augenblinzeln später fand ich mich auf Makilorns westlicher Stadtmauer wieder. Die Luft war von Triumphschreien erfüllt. Die Swods unserer Heere brüllten sich begeistert die Seele aus dem Leib. Deb-Lu hatte mich nicht wieder im Turm abgesetzt, aber in jenen ungestümen Momenten, in denen die Schlacht gewonnen schien, verschwendete ich keinen Gedanken daran. Carazaars Horden flohen an den Anpflanzungen vorbei in die Wüste. Seine Flieger stiegen in die Höhe – zumindest diejenigen, die der Zerstörungswut unserer Voller entkommen konnten. Die Sonnen von Scorpio sandten ihren prächtigen grünen und roten Schein aus, und es war ein herrlicher Anblick.
    Ich sah mir die Stadt an. Es waren ein paar Brände ausgebrochen, doch unsere Feuerbekämpfungstrupps waren bereits damit beschäftigt, die Flammen zu ersticken. Man hatte mich in der allgemeinen Aufregung nicht entdeckt. Ein wilder Aufschrei ließ mich herumwirbeln. Ein riesiger Vove-Reiter wedelte mit einem Arm vor meinem Gesicht herum und deutete mit den drei anderen in den Himmel über der Wüste. Ich kannte ihn nicht.
    »König!« platzte es förmlich aus ihm heraus. »Sieh dir die Nulshes an!«
    Ein einziger Blick sagte mir alles. Die Shank-Voller griffen erneut an, und unsere Flieger wichen zurück. Riesige Massen an Fischgesichtern und Katakis fluteten auf die Stadt zu. Ich sah genauer hin – und erkannte das volle Ausmaß von Carazaars schrecklichem zauberischen Wirken.
    Ein vollständiges Regiment Churgurs schwankte und fiel. Es war eine langsame, zeitlupenhafte Bewegung. Doch sie stürzten in den Wüstensand, und sofort schloß das nebenstehende Regiment sich ihnen an.
    »Ja, Jak«, sagte Deb-Lu plötzlich neben mir. »Seine Macht ist gewaltig. Er kann ganze Schlüsselformationen in Katalepsie versetzen.«
    »Ich habe ihn doch verjagt!« fauchte ich.
    »Aye, Jak, aye, das hast du. Er ist auf eine andere Ebene geflohen ...«
    Ich warf Deb-Lu einen schrägen Blick zu. Er hörte sich vergnügt an. »Und?«
    »Auch unser neues Kollegium verfügt über Macht. Wir können dich ihm nachschicken ...«
    »Dann mach es, Deb-Lu!«
    Als ich versetzt wurde, erkannte ich, warum Deb-Lu mich nicht wieder in den Turm versetzt hatte. Ich landete auf hartem Stein. Wabernde Nebelschwaden klärten sich, und dort stand wieder Carazaars Thron. Ich sprang sofort zur Seite, und die lohischen Pfeile sausten vorbei. Ich hatte keine Vorstellung, wo ich war. Ich erschoß die nächsten beiden Bogenmädchen, und sie zerplatzen zu stinkenden Gaswolken. Ich wich noch weiter zur Seite aus und tötete die restlichen Bogenmädchen. Jetzt waren nur noch Carazaar und ich übrig.
    Ha!
    Das Wesen bildete sich aus wogendem Nebel. Es wurde dicker und stofflicher und wuchs zu einer Gestalt heran, die ich kannte. O ja, ich wußte, welchem kranken Alptraum dieses Monster entsprungen war.
    Diesesmal rutschte keine Horde blutdurstiger Uliars und Harfnars auf Arenasitzen herum, und ich stand auch nicht auf blutgetränktem Sand, umringt von geduckt dastehenden Impitern. Diesesmal hatte man Delia nicht nackt und hilflos auf einen dreieckigen Holzrahmen gebunden – Zair sei Dank! Und ich war auch nicht angekettet! Nein, diesesmal konnte ich den verdammten Ullgishoa dank des lohischen Langbogens mit Pfeilen spicken und mit dem Krozair-Langschwert zerstückeln.
    Carazaar hatte diesen Alptraum aus meiner Vergangenheit zweifellos in der Hoffnung herbeibeschworen, mich aus der Fassung zu bringen. Der Ullgishoa rutschte schuppig und schlängelnd auf mich zu; seine obere Hälfte bestand aus einem halbkugeligen
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