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Wo die Nacht beginnt

Wo die Nacht beginnt

Titel: Wo die Nacht beginnt
Autoren: Deborah Harkness
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Eine Hexe wider Willen. Ein 1500 Jahre alter Vampir. Ein geheimnisvolles Manuskript, bekannt als Ashmole 782 . Die Geschichte beginnt mit einem Hexenfund.
    Diana Bishop ist Historikerin mit Leib und Seele – und ihr Blut ist das eines großen Hexengeschlechts. Der rätselhafte Tod ihrer Eltern, zweier mächtiger Hexen, ließ sie jedoch einst der Magie abschwören und ihr mächtiges Erbe verleugnen. Ausgerechnet die Magie führt sie eines Tages in der berühmten Bodleian-Bibliothek von Oxford zu einem lang verschollenen, mysteriösen Manuskript, bekannt als Ashmole 782 . Als sie spürt, welch große Macht in diesem Manuskript steckt, verbannt sie es sofort zurück in die Untiefen der Bibliothek. Aber bald findet Diana heraus, dass ihr Fund noch sehr viel außergewöhnlicher war, als sie dachte: Plötzlich ist jede Hexe, jeder Vampir und jeder Dämon der Stadt hinter ihr her, begierig auf die Geheimnisse des Manuskripts. Diese Wesen, die Seite an Seite mit den Menschen leben, glauben, dass Ashmole 782 wichtige Hinweise über die Entstehung der Arten, Menschen, Hexen, Vampire und Dämonen, die Vergangenheit und die Zukunft enthält. Ausgerechnet Matthew Clairmont, ebenfalls Akademiker, leidenschaftlicher Anhänger Darwins, äußerst attraktiv – und 1500 Jahre alter Vampir –, scheint ihr helfen zu wollen, die dunklen Gestalten, die sich um sie scharen, zu bekämpfen. Nachdem Diana ihre anfängliche Abneigung dem Vampir gegenüber abgelegt hat, machen sie sich gemeinsam auf, die Geheimnisse des Manuskripts zu enthüllen. Doch die Beziehung, die sich zwischen dem uralten Vampir und der gebannten Hexe entwickelt, macht die Situation nicht einfacher: Die Kongregation, der Konvent der Hexen, Vampire und Dämonen, hat strikte Regeln, was die Liebe betrifft, und der fragile Frieden zwischen den Arten und den Menschen wird durch die immer stärker werdende Anziehung zwischen den beiden noch geschwächt. Ist ihre Liebe stärker als die Regeln, stärker als die Zeit – vielleicht sogar stärker als das Leben selbst?
    Die losen Fäden, die Geheimnisse des Manuskripts, führen sie schließlich in die Vergangenheit. Dank Dianas gewachsener Macht sind sie in der Lage, in der Zeit zurückzureisen, in das England Elisabeths I. …
    Gemeinsam hoben wir die Füße und traten ein ins Ungewisse.

Erster Teil
    Woodstock:
Die Old Lodge

1
    W ir landeten wenig elegant in einem Haufen aus Hexe und Vampir. Matthew kam unter mir zu liegen, die Arme und Beine unnatürlich abgewinkelt. Ein dickes Buch klemmte zwischen uns, und durch den heftigen Aufschlag wurde mir die kleine Silberfigur aus der Hand geschlagen und schlitterte über den Boden davon.
    »Haben wir es geschafft?« Ich kniff die Augen zu, aus Angst, wir könnten uns immer noch in Sarahs ländlicher Hopfenscheune im Amerika des 21. Jahrhunderts befinden und nicht im Oxfordshire des 16. Jahrhunderts. Allerdings sagten mir die ungewohnten Düfte, dass wir nicht mehr in meiner Zeit und meiner Heimat waren. Nach süßem Gras roch es hier und sommerlich nach Wachs. Gleichzeitig lag ein Anflug von Holzrauch in der Luft, und ich hörte ein Feuer knistern.
    »Sieh dich um, Diana, und überzeuge dich selbst.« Federleicht strichen kühle Lippen über meine Wange, dann hörte ich ein leises Lachen. Augen, grau wie das Meer im Sturm, blickten mich aus einem Gesicht an, das so bleich war, dass es nur einem Vampir gehören konnte. Matthews Hände strichen von meinem Hals abwärts über meine Schultern. »Ist bei dir alles in Ordnung?«
    Nach der weiten Reise in Matthews Vergangenheit fühlte ich mich, als würde mein Körper beim leisesten Windstoß in tausend Teile zerstieben. So hatte sich das nach unseren kurzen Zeitreise-Übungen im Haus meiner Tante ganz und gar nicht angefühlt.
    »Es geht schon. Was ist mit dir?« Ich hatte immer noch Angst, mich umzusehen, und blickte weiterhin ausschließlich den unter mir liegenden Matthew an, der es seinerseits offensichtlich nicht eilig hatte, seine Last loszuwerden.
    »Ich bin froh, wieder daheim zu sein.« Matthew ließ den Kopf auf den Holzboden sinken und sog gierig den Duft der darauf verstreuten Binsen und Lorbeerzweige ein. Auch im Jahr 1590 fühlte er sich in der Old Lodge sichtlich zu Hause.
    Allmählich gewöhnten sich meine Augen an das matte Licht. Ein stabiles Bett, ein kleiner Tisch, schmale Bänke und ein einzelner Sessel schälten sich aus dem Dunkel heraus. Hinter den mit Schnitzereien verzierten Pfosten des Himmelbetts sah ich
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