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43 - Der Triumph von Scorpio

43 - Der Triumph von Scorpio

Titel: 43 - Der Triumph von Scorpio
Autoren: Alan Burt Akers
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mußtest mich unbedingt stechen!« brüllte ich dem anderen entgegen.
    Ich schlug dem ersten auf die Nase und dem zweiten aufs Auge. Sie taumelten jammernd zurück, und als ich mich umdrehte, entdeckte ich die Rapierspitze eines Khibils an meiner Kehle.
    »Keine Bewegung ...« sagte er. Es war Romano, Gocherts Gardehauptmann, ein Khibil-Cadade, der sehr von sich eingenommen war. Die Tatsache, daß er ein Rapier besaß, verriet zweifellos etwas über sein Wesen. Zu seiner Zeit waren Rapier und Main-Gauche in Hyrklana relativ neu gewesen. Er wollte weitersprechen, doch schon hatte das Rapier den Besitzer gewechselt, und ich drückte die Spitze an seine Kehle.
    »Du rührst dich nicht, du Yetch!« brüllte ich. Ich war nämlich wirklich stinkwütend.
    Er stand stocksteif da; sein schnurrbärtiges Fuchsgesicht verschloß sich.
    Gocherts eiskalte Stimme drang an meine Ohren.
    »Deine Beleidigungen reichen mir! Bei Sasco! Für wen hältst du dich eigentlich?« Ich sprang von dem Cadade fort und wirbelte herum, um mich Gochert zu stellen. Er zog Rapier und Main-Gauche mit der geübten Leichtigkeit eines wahren Schwertkämpfers. »Du hast also ein Schwert. Es ist Zeit, daß du eine Lektion bekommst, die du nie vergißt.« Er kam mit erhobenem Rapier und Dolch näher.
    Erst in diesem Augenblick wurde mir klar, daß ich mich wie ein Onker benommen und worauf ich mich eingelassen hatte. Unsere Klingen schlugen klirrend aufeinander.

3
     
     
    Die ersten tastenden Schläge gaben mir Zeit, mich zurückzuziehen, während er nachrückte. Ich verlor rasch an Boden und stieß und parierte mit dem Rapier auf eine Weise, die vermuten ließ, daß ich eher an schwerere, zum Zuschlagen geeignete Klingen gewöhnt war als an das leichte Ding, mit dem ich fechten mußte. Seine Männer spritzten auseinander und bildeten einen Kreis. Sie schrien los, und sogar in diesem angespannten Augenblick entnahm ich ihren Anfeuerungsrufen, was sie von ihrem Herrn und Lord hielten. Ich kannte genug Wachen und Söldner, die mit Freuden zugesehen hätten, wie ein Fremder ihren Lord durchbohrte, bei Krun!
    Der Ring aus schreienden Männern und Frauen zwang mich zum Kreisen, um mich von Gochert fernzuhalten. Die Klingen trafen sich, und ich erkannte, daß er mich nicht unbedingt töten wollte. Er wollte mir, wie bereits verkündet, eine Lektion erteilen. Also würde ich ohne eine beträchtliche Zahl an Blessuren nicht davonkommen. Ich war noch immer wütend genug, um zu wissen, daß ich das nicht zulassen wollte.
    »Du hast das Schwert gezogen und mich beleidigt.« Er machte einen sauberen, geschmeidigen Ausfallschritt, der mir eine kleine Wunde in der Seite hätte beibringen sollen. Ich ließ meine Klinge abwehrend zur Seite kippen, als hätte der Zufall meine Hand geführt. Sein Lächeln konnte man nur als dünn bezeichnen. »Gewöhnlich bringe ich Narren eine Engelsgeduld entgegen«, fuhr er fort. »Sie nutzen meine Gutmütigkeit aus. Doch ich glaube, du hast das erträgliche Maß überschritten.«
    Er schlug zweimal schnell zu, und ich brauchte nur einen Schritt zurücktreten, damit die Klinge an meinem Magen vorbeipfiff.
    Sein Lächeln wurde etwas breiter. »Ja, jetzt erinnere ich mich an dich. Du heißt Jak, stimmt's? Du hast Vad Noran bei den Schrepims geholfen.«
    Wie ich schon erwähnte – es gibt Schwertkämpfer, die beim Kampf gern plaudern. Das ist ihre Sache. Gewöhnlich erlaube ich dem Schwert, die Herrschaft zu übernehmen, damit ich in den mystischen Rhythmus versinken kann, der den wahren Schwertkämpfer zum Kampf mit verbundenen Augen befähigt. Doch auch in diesem Zustand übernimmt die Waffe nicht ganz die Führung. Ich hoffe und glaube, daß in solchen Situationen noch immer genug von Dray Prescot übrigbleibt, damit der Kampf nicht auf eine unmenschliche Ebene abgleitet. Also ließ ich ihn reden und sagte: »Drajak, den man auch den Schnellen nennt.«
    »Drajak? Nun, Drajak der Schnelle, wenn ich es dir gezeigt habe, wird es mit deiner Schnelligkeit nicht mehr weit her sein.«
    Eine weitere Attacke ließ mich erneut zurückweichen. Er lächelte noch immer, und ich vermutete, daß es ein Bestandteil seiner Kampfmethode war – ein Stück psychologischer Kriegsführung –, um den Gegner einzuschüchtern. Zwischen seinen Augenbrauen erschienen zwei kleine vertikale Linien. Er griff wieder an, ich wich aus und wehrte die Klinge so ab, daß sie zur Seite flog. In diesem Augenblick hätte ich seinen Leib sauber durchbohren können.
    Er
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