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2380 - Es kam aus der Sonne

Titel: 2380 - Es kam aus der Sonne
Autoren: Unbekannt
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konnte. Oder sie trieben allein im All und warteten darauf, dass sie von Rettungsbooten aufgefischt wurden. So oder so, sie mussten weit genug weg sein, wenn die SEOSAMH in die Luft flog ..: und er selbst mit seinen Leuten draußen.
    Nur ein Korridor trennte sie von dem Hangar, in dem der letzte Raumgleiter mit einem Piloten auf sie wartete. Nur noch wenige Meter - doch dieser Gang war ebenso verschüttet und in Flammen wie die anderen, die Jones nur hatte sprengen können.
    Mehrere Menschen hatte er auf diese Weise retten können, die plötzlich in einer Falle eingeschlossen gewesen waren. Zum Glück hatte er genügend Thermit-Ladungen dabeigehabt, die er alle verbraucht hatte - bis auf die eine, die sie jetzt benötigten, um den letzten Schritt in die Freiheit zu tun.
    Jones hatte den Zünder schon eingestellt.
    Er hörte die vielen Stimmen in seinem Empfänger und antwortete manchen, während er fieberhaft überlegte. Es gab nur wenige Reaktionen, aber aus jeder Rückmeldung schöpfte er neue Kraft und Zuversicht.
    Die Männer und Frauen außerhalb des zerglühenden Schiffes waren noch nicht gerettet, die meisten hatten Angst. Sie brauchten jetzt jemand, der ihnen Mut zusprach.
    Jones sah auf die Thermit-Ladung in seiner linken Hand. Doch dann, als er sie werfen wollte, hörte er plötzlich eine neue Stimme aus seinen Funkempfängern im Helm.
    Es war die einer Frau, und sie klang laut und nahe. Fast im gleichen Moment wölbte sich zu seiner Rechten eine Wand auf, bevor sie geradezu platzte. Heraus zwängten sich drei Besatzungsmitglieder in rußgeschwärzten Schutzanzügen.
    „Heilige Milchstraße!", entfuhr es Captain Josephsen. „Da kommen doch tatsächlich drei Nachzügler. Manche können nie genug kriegen und machen Überstunden, bis der Anzug schmilzt ..."
    „Keine Späße jetzt!", rief Ydaho. „Taboko, spreng den Weg frei!"
    Der Major sah von den drei Menschen zum brennenden Gang und auf seine linke Hand mit der Ladung. Ydaho hatte recht. Die letzten Sekunden liefen ab. Wenn er jetzt nicht ...
    Er spürte einen Stich in seiner Brust. Sein Herz ... Es pochte und raste. „Major!", drängte Josephsen. Eine neue Explosion ließ den Boden erbeben. „Spreng den Korridor frei!"
    Taboko stöhnte. Sein Herzschlag drohte auszusetzen. Ihm brach der Schweiß in Strömen aus.
    Nur jetzt nicht, flehte er in Gedanken, bitte nicht!
    Doch dann ging der Anfall tatsächlich vorüber. Seine Glieder zitterten, aber sein Herz beruhigte sich und pochte normal weiter.
    Major Taboko Jones war auf einmal ganz ruhig. Seine Hand zitterte nicht mehr. Er schleuderte den Sprengsatz, zählte bis drei und zündete ihn per Funk.
    Im nächsten Moment ging die Welt in einem Blitz aus greller Hitze unter
     
    10.
     
    PRAETORIA
     
    Oberstleutnant Forrest Pasteur verfolgte das dramatische Geschehen aus der Zentrale PRAETORIAS. Dabei versuchte er so gefasst wie nur möglich zu wirken.
    Ihm war bewusst, dass er für viele Besatzungsmitglieder als Vorbild diente, also musste er Ruhe ausstrahlen.
    Die Bilder in den Hologalerien wurden teils von den Fernoptiken geliefert, teils von Sonden oder direkt von den Rettungsbooten. Diese schwirrten bereits um die Katastrophenzone bei der SEOSAMH und bargen die Menschen, die durch den Weltraum trieben.
    Der Dunkle Ermittler verharrte nach wie vor unantastbar an Ort und Stelle, scheinbar vollkommen unbeteiligt, und agierte selbst in keiner Weise.
    Die SEOSAMH glühte von innen heraus.
    Die Fernmessungen ergaben, dass sich die drei Schiffsteile zunehmend mit unfassbaren Werten aufheizten. Der Prozess beschleunigte sich.
    Pasteur wurde beim bloßen Ansehen der Daten fast schwindlig. Für ihn bestand kein Zweifel: Der Raumschiffsverbund der Wasserstoffatmer-Mächtigen ging vor seinen Augen unter. Niemand wusste genau, was in seinem Innern vorging und vorgegangen war und ob die sieben Mächtigen überhaupt noch existierten.
    Dann schoss der letzte Gleiter aus dem glühenden Gebilde, dessen Oberflächentemperatur nun bereits 100.000 Grad Celsius erreicht hatte. Das Fahrzeug wurde von einem Rettungsboot in Schlepp genommen. Als letzte Einheiten rasten der Gleiter und das Boot von der SEOSAMH weg.
    Der Pilot gab einen kurzen Bericht. „Ich habe Major Taboko Jones sowie sieben weitere Männer und Frauen an Bord."
    Automatisch blendete der Bordrechner eine Zahl in das Hologramm ein, das vor Pasteur schwebte. Angesichts des unfassbaren Prozesses fast unglaublich: Man hatte 386 Menschen aus dem glühenden
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