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0466 - Die Königin von Saba

0466 - Die Königin von Saba

Titel: 0466 - Die Königin von Saba
Autoren: Jason Dark
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Es gab eine Regel an Bord! Der Fischer an der Netzwinde durfte seinen Platz nicht verlassen, egal, was geschah. So blieb er, bekreuzigte sich aber ebenso rasch wie seine beiden Brüder.
    Obwohl normale Windverhältnisse herrschten, sah es aus, als wäre ein Sturm in die weißgraue Wand hineingefahren. Er wirbelte sie erst von außen durcheinander, bis sich die Kräfte umkehrten und im Innern etwas entstand, das nur mit dem Begriff rasender Trichter umschrieben werden konnte.
    Ein Trichter blieb, in dem sich die Nebelmassen rasend schnell drehten und nach unten hin spitz zuliefen.
    Es war ein Bild, das die drei Fischer packte. Da die Masse des Nebels auf einen Punkt zusammengedrängt wurde, erkannten sie zum erstenmal etwas von der Insel.
    Das graue Gestein zeichnete sich über dem Meer ab. An der Spitze war so etwas wie ein Einstieg zu sehen, als würde dort oben eine Öffnung existieren, die tief in das Innere des Eilands führte.
    In der Tat war es so.
    Die Insel wurde von einem Krater beherrscht. Als hätte kurz zuvor ein Vulkan Feuer gespieen, aber Vulkankrater besaßen in der Regel nicht das, was in diesem steckte.
    Es war ein gewaltiges, großes Henkelkreuz, wie es die alten Ägypter schon in ihren Grabstätten als Wandzeichnung hinterlassen hatten. Und genau dieses Kreuz wurde von den Nebelschwaden umtost.
    Das Kreuz stand wie ein Fels!
    Doch der Nebel drehte sich in die Tiefe, ein Brausen ertönte, und nur über der Öffnung des Kraters zeigte sich noch ein schwacher Wirbel.
    Die Fischer waren fasziniert.
    Die schüttelten die Köpfe, sie schauten sich an, sie wollten etwas sagen, doch sie brachten kein Wort heraus, weil der Vorgang einfach zu unheimlich und unerklärlich war.
    Das heimliche Grauen schlich ihnen entgegen und wandelte sich in Entsetzen, als sie die weibliche Stimme vernahmen, die über das Meer klang und auch ihre Ohren erreichte.
    »Noch hast du nicht gewonnen, Königin von Saba. Noch nicht…«
    ***
    Der Seemann trug die schmucke Uniform der Navy, nahm Haltung an, als er mich sah, und fragte, als ich die Tür der Offiziersmesse hinter mir schloß: »Wünschen Sie einen Kaffee, Sir?«
    »Nein!«
    »Einen Tee vielleicht?«
    »Auch nicht.«
    »Womit kann ich Ihnen dann dienen?«
    »Mit zwei Tassen Kaffee!«
    Er bekam einen roten Kopf und wußte nicht, was er sagen sollte. Ich aber lachte und schlug ihm auf die Schulter. »Nehmen Sie es nicht so tragisch, Meister, ich habe heute eben meinen lustigen Tag.«
    »Sehr wohl, Sir. Also zwei Tassen Kaffee.«
    »Nein, auch nicht. Ich nehme am besten die Kanne und die Tassen gleich mit.«
    »Sir, das ist nicht erlaubt. Sie stehen auf diesem Schiff im Range eines Offiziers. Darf ich Ihnen den Kaffee servieren?«
    Ich hob ergeben die Schulter. »Meinetwegen, aber es ist nicht nötig. Ich habe mich nur selten an die Hierarchie des Militärs gehalten. Ich mag sie auch nicht.«
    »Ich habe meine Vorschriften.«
    »Okay. Kann ich bei Ihnen auch Zigaretten bekommen?«
    »Welche Marke?«
    Ich nannte ihm die in der goldenen Packung. Der Erbe dieses Konzerns hatte vor kurzem seine Mutter getötet, aus reiner Geldgier. Eigentlich hatte ich vorgehabt, mit dem Rauchen aufzuhören. Es war mir bisher nur gelungen, die Anzahl der Glimmstengel zu reduzieren. Ein guter Anfang, wie ich fand.
    Er ging zu einer Verkaufsbox und gab mir die Packung, die ich bezahlen mußte. Den Kaffee spendierte die Navy.
    Ich verließ die Messe und dachte auf dem Weg zum Deck des Kreuzers darüber nach, weshalb ich mich überhaupt auf diesem Schiff befand, Es ging eigentlich um ein Kreuz, das Suko und ich auf einer nach einem Seebeben entstandenen Insel entdeckt hatten.
    Über die Frauengruppe WOMEN'S WITCH und über eine Person namens Gitty Oldman hatte uns der Weg zur Insel geführt, wo wir in einem Krater nicht nur die Frauen entdeckt hatten, auch das übergroße, goldene Henkelkreuz, das den dort versammelten Frauen den Weg zur Königin von Saba zeigen sollte, dieser geheimnisvollen Person, die von ihnen so sehr verehrt wurde.
    Es hätte alles geklappt, hätte es da nicht eine Verräterin unter ihnen gegeben, eben diese Gitty Oldman. Sie hatte sich von einer Dämonin namens Layana einwickeln lassen. Diese Gestalt war aus ihr geboren, um von der Insel Besitz zu ergreifen, auf die sie vor langer Zeit verbannt worden war. Man hatte sie durch das Kreuz töten wollen, es aber nicht geschafft, denn ihr Geist überlebte, suchte sich einen Gastkörper und entstand wieder.
    Layana war ein
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