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2380 - Es kam aus der Sonne

Titel: 2380 - Es kam aus der Sonne
Autoren: Unbekannt
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gerichtet.
     
    *
     
    Es gab kein Oben und Unten mehr. Für Captain Blondall und seine drei Gefährten war das nichts Neues; seit sie sich in der Halle der Mächtigen aufhielten, existierten manche Regeln einfach nicht mehr.
    Hier hatten immer schon andere Gesetze gegolten, doch jetzt schien es gar keine mehr zu geben. Es existierte nicht einmal mehr ein Gefühl für eine bestimmte Richtung.
    Alles war noch chaotischer geworden. Die Schwerkraft schien sich zu verschieben, zog einmal von hier, einmal von dort. Die Temperatur schlug Kapriolen, aber insgesamt stieg sie weiter an. Licht und Dunkel wechselten wie in einem psychedelischen Kaleidoskop. Alles drehte sich.
    Nur die Menschen waren noch real, wirbelnde Blätter in einem Sturm - sie und jeder für sich. Die Stimmen der anderen kamen wie aus weiter Ferne, verzerrt und fremd.
    Sie allein waren noch so etwas wie eine feste Größe - sie und das Podest in der Mitte der Halle.
    Captain Ikaro Blondall schwebte in drei Metern Höhe über dem „Boden" der Halle, jedenfalls schätzte er es so ab. Das Flugaggregat hielt ihn in der Höhe und bewahrte ihn davor, gegen Wände zu prallen.
    Falls es noch Wände gibt, dachte er in einem Anflug von Selbstironie.
    Sie hatten es längst aufgegeben, nach einem Ausweg zu suchen. Es gab keine Grenzen mehr, denn alles war eine Grenze.
    Sie steckten mittendrin.
    Dies war Niemandsland.
    Die vier Menschen befanden sich im Nirgendwo, in dem es nur einen Bezugspunkt gab, den sie umschwirrten wie Motten das Licht: das Podest mit den sieben Blöcken aus Ysalin Afagour und den sieben Wasserstoffatmer-Mächtigen.
    Die Blöcke waren in ein unwirkliches, flackerndes Licht getaucht und dampften.
    Ganze Schwaden wie aus dickflüssigem Nebel trieben um sie herum und wurden von einem unsichtbaren Sog nach oben gezogen ... wo immer „oben" sein mochte.
    Das Ysalin Afagour schmolz ... Oder war das nur eine Täuschung der Sinne, die nicht für diese Umgebung geeignet waren?
    Sie schienen zu schrumpfen - taten sie es tatsächlich?
    Und was war dafür verantwortlich?
    Welcher Effekt war das?
    Der Dunkle Ermittler? Aber wie konnte er von außerhalb des Schiffsverbunds auf diesen Raum einwirken?
    Ambu Nurnberg hatte die Vermutung geäußert, dass es über die geheimnisvollen Maschinen geschah, welche die besonderen Bedingungen in der Halle der Mächtigen erzeugten. Auch an ihnen hatten die Terraner gearbeitet, allerdings ohne Erfolg.
    Die Wissenschaftler kamen nicht an die Maschinen heran, und die Blöcke waren das Einzige, was sie erreichen konnten.
    Blondall hatte ernsthaft überlegt, sich erneut an die Maschinen der Mächtigen heranzuwagen. Vielleicht wenn es ihnen gelang, sie abzustellen...
    Vielleicht hörte dann alles auf. Vielleicht löste sich der ganze Spuk in nichts auf.
    Vielleicht wurde die SEOSAMH wieder „normal", und sie konnten leben, sie und die anderen vierhundert Menschen an Bord.
    Aber was, wenn dadurch die Halle .der Mächtigen ins normaldimensionale Gefüge der SEOSAMH zurückfiel? Wenn die Dimensionsfalte sie freigab, in der sie vielleicht nur durch die Arbeit der Maschinen festgehalten wurden? Konnte, musste es nicht sogar zu einer gigantischen Explosion kommen, die erst recht ihr aller Ende bedeutete?
    Captain Blondall drehte sich um die eigene Achse. Er sah Ambu Nurnberg in seinem Blickfeld auftauchen und langsam vorüberwandern. Er hörte kurz seine Stimme, ohne zu verstehen, was er sagte.
    Dann wieder das Podest und die Mächtigen. Die Blöcke aus Ysalin Afagour, die dampften, scheinbar oder wirklich schrumpften und ....
    Auf einmal begannen sie zu wackeln. Er blinzelte, aber der Eindruck blieb. „Es ist nicht real", krächzte Blondall. „Ich bilde es mir nur ein ..."
    Sie zitterten. Die riesigen Blöcke wirkten auf einmal, als seien sie in einer feinen Schwingung gefangen. „Es ist nicht so, wie meine Augen mich glauben machen wollen ..."
    Und dann lösten sie sich, langsam entschwebten sie ihrer Verankerung ... „Nein ... !", stöhnte Blondall.
    Mit Nuskoginus' Gefängnis begann es. Der riesige Block löste sich von seinem Untergrund und hob sich in die Höhe, als sei er ein leichtes Gefäß..
    Blondall sah mit geöffneten Augen zu. Auf einmal schwebte Yvitte Ghasty neben ihm.
    Nurnberg folgte, dann kam Aar. „Der Block löst sich", ertönte Yvittes Stimme. Klar drang sie in die Helmlautsprecher. „Er hebt sich, er beginnt zu schweben ..."
    „Ja", sagte Nurnberg. „Er ist frei. Er ..."
    Der Wissenschaftler konnte
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